Review: DRACULA UND SEINE BRÄUTE - Van Helsing stets zu Diensten

                                                               
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Fakten:
Dracula und seine Bräute (The Brides of Dracula)
GB, 1960. Regie: Terence Fisher. Buch: Jimmy Sangster, Peter Bryan, Edward Percy. Mit: Peter Cushing, Yvonne Monlaur, Martita Hunt, David Peel, Freda Jackson, Miles Malleson, Henry Oscar, Mona Washbourne, Andree Melly, Victor Brooks, Fred Johnson u.a. Länge: 83 Minuten. FSK: ab 12 Jahren freigegeben. Auf DVD erhältlich.

Story:
Marianne ist auf dem Weg zu ihrer neuen Stelle als Lehrerin, als sie der Kutscher in einer Taverne im Stich lässt. Zur später Stunde taucht dort die Baronin Meinster auf, die ihr die Übernachtung in ihrem Schloss anbietet. Dort macht Marianne eine schockierende Entdeckung: Die Baronin hält ihren Sohn in einem abgesperrten Bereich des Anwehsens an einer Kette gefangen. Sie befreit ihn, nichts ahnend, dass sie einen Vampir auf die Bevölkerung loslässt. Gott sei Dank ist Dr. Van Helsing nicht weit.

 


Meinung:
Eins vorweg: Der Titel "Dracula und seine Bräute" (The Brides of Dracula, also keine Übersetzungsschwäche), ist eher Etikettenschwindel. Dracula ist tot, das wird sogar zu Beginn erwähnt, und seine Bräute, na ja, also ein Harem sieht anders aus. "Der Vampir, seine Braut und die Anderen", das könnte man gelten lassen. Anyway, wollte ich nur mal los werden...

 
Ein Hammer-Typ: Cushing als Van Helsing
Terence Fisher gilt als einer der besten Regisseure der alten Hammer-Studios, warum, gibt es hier zu sehen. Die Inszenierung des angeblichen Dracula und seiner nicht so zahlreichen Bräute ist hervorragend. Sein Film versprüht von der ersten Sekunde den unnachahmbaren Flair der altehrwürdigen Schmiede und lässt formal keine Wünsche offen. Am Anfang rattert die Kutsche durch eine gespenstische Gegend, da gibt es die Schänke mit den verängstigten Besuchern, eine unschuldige Maid, die naiv ins Verderben rennt, schlechtes Wetter und ein altes Schloß. Das alles fängt Fisher toll und enorm stimmungsvoll ein. Bilder (in traumhaften Technicolor, was manchmal eher ein Albtraum ist), Musik (auch wenn die bei Hammer immer "erstaunlich" ähnlich klingt, aber das gehört halt dazu) und die wunderbare Ausstattung machen einiges her. Die Geschichte ist reizvoll, gerade weil eben NICHT schon wieder Dracula das große Knabbern startet, da steckt riesiges Potenzial hinter, dass leider nicht voll ausgereizt wird.

 
Bleich und spitz, eine Dame von Welt
So schön das Gesamtwerk anzuschauen ist und niemals auch nur einen Hauch Stimmung verliert, die Story kommt niemals über ganz nett hinaus, da wird einfach ein gutes Stück liegen gelassen. Keine untypische Hammer-Krankheit, nur hier schmerzt es unübersichtlich, denn der Rest ist einfach klasse. Rein Peter Cushing und der wunderbaren Atmosphäre könnte ich tagelang zusehen, nur auf den beschaulichen 83 Minuten passiert effektiv etwas wenig und ist selten der Inszenierung ebenbürtig. Das ist leider kaum zu leugnen, aber ansehen sollte sich den jeder Freund des klassischen Horrorfilms, dafür ist der einfach zu wunderbar gemacht. Ein Fest der Inszenierung, nur etwas mau im Gesamtbild. Sei es drum, wer Hammer mag wird seine Freude haben, nur ist er leider nicht so gut, wie er aussieht.

6,5 von 10 bissigen Bräuten

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