Review: DER WEIßE HAI 2 - Die See ist wieder unruhig

                                                                                   
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Fakten:
Der weiße Hai 2 (Jaws 2)
USA, 1978. Regie: Jeannot Szwarc. Buch: Carl Gottlieb, Howard Sackler. Mit: Roy Scheider, Lorraine Gary, Murray Hamilton, Joseph Mascolo, Jeffrey Kramer, Collin Wilcox Paxton, Ann Dusenberry, Mark Gruner, Barry Coe u.a. Länge: 116 Minuten. FSK: ab 16 Jahren freigegeben. Auf DVD erhältlich.


Story:
Vier Jahre sind nach den tödlichen Hai-Angriffen vergangen, Polizeichef Martin Brody hat sein Trauma bewältigt, die Touristenstadt Amity ist wieder gut besucht, der Strand zahlreich bevölkert. Das verschwinden einiger Personen und nicht zuletzt der angeschwämmte Kadaver eines, von riesigen Bissspuren verstümmelten, Killerwals lassen bei Brody die Alarmglocken klingeln. Der um den inzwischen wieder guten Ruf bemühte Bürgermeister tut das als Spinnerei ab. Schließlich wird Brody sogar gefeuert, da er, aus der Sicht der Verantwortlichen, falsche Panik schürt. Natürlich soll er Recht behalten.

 

                                                                               


Meinung:
Eine Fortsetzung zu einem Meilenstein ist immer eine zwiespältige Angelegenheit. Verständlich aus kommerzieller, unnötig aus künstlerischer Sicht. "Jaws 2" wiederholt, natürlich, die Abläufe des Vorgängers, wie könnte er auch sonst aussehen, ist, natürlich, nicht ansatzweise so genial wie Spielbergs Meisterstück (die Proteste der "Indiana Jones" Fraktion kann ich akzeptieren, über den Rest muss gar nicht erst diskutiert werden), hält sich aber sehr anständig über bzw. gut unter Wasser.


Hello again...
Verantwortlich dafür ist die ansprechende Umsetzung (in den späteren Fortsetzungen leider nur noch Fischfutter) und die Tatsache, dass Roy Scheider und somit seine Figur wieder an Bord ist. Darauf stützt sich der gesamte Film, Scheider trägt ihn über weite Strecken im Alleingang. Ohne ihn würde halt irgendein Hans Wurst erstmal das Szenario des Erstlings komplett nachspielen müssen, so baut das Sequel auf die Erfahrungen seiner Person auf. Wieder taucht ein Hai auf und Brody wittert sofort die Gefahr, nur will ihn keiner ernst nehmen. Diese, später oft und gerne genutzte, Konstellation funktioniert gut, gerade da Brody als Charakter und seine Vergangenheit bekannt sind. Somit ist der Mittelpart, der lange ohne den weißen Wüterich auskommen muss, interessant und kann unterhalten. Den grandiosen Spannungsbogen des Vorgängers kann "Jaws 2", nicht nur dadurch, eben nicht halten, dazu fehlen einfach die wirklich prägnanten Momente. Die Hai-Attacken sind durchaus effektvoll inszeniert und durch John Williams erneute Mitarbeit ist auch der wunderbare Score wieder am Start.

Komm, Fischi-Fischi...
Dem Film fehlt es unter Strich leicht am nötigen Biss und den ungemeinen Bedrohlichkeit, die Spielbergs Knabberflößchen bis heute so zeitlos und packend macht. Es wurde sich aber zumindest Mühe gegeben, handwerklich ist das voll in Ordnung und seine Momente hat der zweite Hai auf jeden Fall. Wie groß der letztendlich Qualitätsunterschied ist, kann prima am Finale abgelesen werden. "Jaws" schrieb da Filmgeschichte, die letzten Minuten sind, in allen Belangen, für die Ewigkeit. Hier ist das ok, aber nicht mehr. Insgesamt ein ordentlicher Film, der ohne seinen überfischlichen Schatten eventuell sogar besser wäre, aber nunmal im Fahrwasser schwimmt und damit leben muss. Sehr solide, kann nicht jedes Sequel, besonders von Überfilmen, von sich behaupten.

6,5 von 10 aufgewärmten Fischstäbchen

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