Fakten:
Venus im Pelz (La Vénus à la fourrure)
Frankreich, Polen. 2013. Regie: Roman Polanski. Buch: Roman Polanski, Leopold von Sacher-Masoch (Vorlage). Mit: Emmanuelle Seigner, Mathieu Amalric. Länge: 96 Minuten. FSK: freigegeben ab 16 Jahren. Ab 28. März 2014 auf DVD und Blu-ray erhältlich.
Venus im Pelz (La Vénus à la fourrure)
Frankreich, Polen. 2013. Regie: Roman Polanski. Buch: Roman Polanski, Leopold von Sacher-Masoch (Vorlage). Mit: Emmanuelle Seigner, Mathieu Amalric. Länge: 96 Minuten. FSK: freigegeben ab 16 Jahren. Ab 28. März 2014 auf DVD und Blu-ray erhältlich.
Story:
Eigentlich ist das Casting für das Theaterstück schon vorbei, als Schauspielerin Vanda regendurchnässt ins Theater kommt. Zunächst erteilt ihr Regisseur Thomas eine Abfuhr, immerhin ist Vanda nicht die Art von Frau, die er für sein Stück sucht. Doch es kommt anders, nämlich zu einem äußerst intensiven Vorsprechen.
Meinung:
Roman Polanski darf sich seit seinem gar wunderbaren Debüt „Das Messer im Wasser“ aus dem Jahre 1962 als unerlässlicher Bestandteil der Kinematographie zählen und konnte der Welt in den nun mehr als 50 darauffolgenden Jahren mit unzähligen weiteren Meisterwerken beglücken: Von „Rosemarys Baby“ über „Der Todund das Mädchen“ bis hin zu „Der Pianist“. Einen Beweis seines Könnens ist der polnische Autorenfilmer niemandem mehr schuldig und auch die Befürchtung, Roman Polanski könne, ähnlich wie viele seiner einst mit einem so renommierten Ruf konnotierten Kollegen, der gefürchteten Altersmilde zum Opfer fallen, lassen sich anhand seines neusten Werkes „Venus im Pelz“ mit Leichtigkeit widerlegen. Der letzte echte Allrounder des internationalen Kinos nämlich hat es wieder einmal geschafft, mit minuziöser Präzision eine cineastische Punktlandung abzuliefern. Es stellt sich nun vielmehr die Frage, in welche Richtung es die Legende mit seinen 80 Jahren noch verschlagen mag, vor allem deshalb, weil er es Zeit seines Lebens tunlichst vermeiden wollte, mit einer klaren Stilrichtung in Verbindung gebracht zu werden und vehement die Diversität und Vielseitigkeit in Ehren hielt.
Roman Polanski darf sich seit seinem gar wunderbaren Debüt „Das Messer im Wasser“ aus dem Jahre 1962 als unerlässlicher Bestandteil der Kinematographie zählen und konnte der Welt in den nun mehr als 50 darauffolgenden Jahren mit unzähligen weiteren Meisterwerken beglücken: Von „Rosemarys Baby“ über „Der Todund das Mädchen“ bis hin zu „Der Pianist“. Einen Beweis seines Könnens ist der polnische Autorenfilmer niemandem mehr schuldig und auch die Befürchtung, Roman Polanski könne, ähnlich wie viele seiner einst mit einem so renommierten Ruf konnotierten Kollegen, der gefürchteten Altersmilde zum Opfer fallen, lassen sich anhand seines neusten Werkes „Venus im Pelz“ mit Leichtigkeit widerlegen. Der letzte echte Allrounder des internationalen Kinos nämlich hat es wieder einmal geschafft, mit minuziöser Präzision eine cineastische Punktlandung abzuliefern. Es stellt sich nun vielmehr die Frage, in welche Richtung es die Legende mit seinen 80 Jahren noch verschlagen mag, vor allem deshalb, weil er es Zeit seines Lebens tunlichst vermeiden wollte, mit einer klaren Stilrichtung in Verbindung gebracht zu werden und vehement die Diversität und Vielseitigkeit in Ehren hielt.
Vanda weiß was sie will |
Thomas ist gierig, nicht nur nach Vandas Worten |
La Femme Fatale |
Ein lustvoller Machtkampf |
„Venus im Pelz“ ist nicht humorbefreit, keineswegs, Polanski gibt dem Zuschauer immer wieder die Möglichkeit, sich lauthals über die das Szenario zu amüsieren, ohne seinen Figuren den Ernst abzuerkennen und ins Lächerliche zu ziehen. Die Dynamik innerhalb der Prä-Produktion aber ist zentrales Thema und das Ausloten von menschlicher Ambiguität mit dem der Regisseur sein Publikum so weit in die erotische Spannung und das verlangende Knistern auf der Bühne involviert, bis dieser sich wohl selbst irgendwann dazu bereit erklärt hätte, sich die Kleider extatisch vom Leibe zu reißen, um die fauchenden Peitschenhiebe repetitiv auf der nackten Haut zu erfahren. Ein stückweit selbstreflexiv ist die Demaskierung der sexuellen Unterdrückung seitens Thomas natürlich, und der sinnliche Schmerz, die demütigende Erregung, die sich auftuende sensitive Elektrizität, die den Theatersaal bis zum Zerbersten aufladen kann, all das ist Polanski nicht unbekannt. Die Handhabung dieser Aspekte ist schlichtweg brillant und das Wechselspiel der Machtverhältnisse im Zweifel von Schein und Sein, von reeller Bedürfnisfreilegung und imaginierter Dominanz ein so unterhaltsames, aber nie die eigenen Prinzipien verratendes Kammerspiel der ganz besonderen Sorte. Wer spielt hier überhaupt noch eine Rolle?
9 von 10 phallischen Kakteen
von souli
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen