Review:I DRINK YOUR BLOOD a.k.a BLOOD SUCKERS a.k.a. DIE SATANSBANDE a.k.a. DIE TOLLWÜTIGEN - So viele Titel, aber nur ein Film


Fakten:

Die Tollwütigen (I Drink Your Blood)
USA. 1970. Regie und Buch: David E. Durston. Darsteller: Bhaskar Roy Chowdhury, Jack Damon, Lynn Lowry, Tyde Kierney u.a.Länge: 83 Minuten. FSK: ab 18 (cut), uncut keine Freigabe. Auf DVD erhältlich.


Story:

Eine Gruppe satanischer Hippies (das gibt es wohl auch nur hier) fällt in ein kleines Kaff ein und terrorisiert die Einheimischen. Ein kleiner Junge will zurückschlagen, nur sein hinterlistiger Plan mutiert zur eigentlichen Katastrophe.



Meinung:

Pures Grindhousekino, das weder Tarantino/Rodriguez erfunden haben, noch die Schweizer. "I Drink Your Blood" hat ordentlich Schmutz auf der Linse, viel Schaum vor'm Mund und reichlich Blut im Tank. Wer eine ausgereifte Story, überzeugende Darsteller und eine hochklassige Inszenierung erwartet, hat das falsche Ticket gelöst. Hier gibt es Bahnhofskino in seinem vollen Glanz. Die böse Hippie-Truppe, angeführt vom Winnetou-Look-A-Like-Contest-Winner 1970, wirkt nicht nur ulkig, sie ist es auch. Aber: So muss das sein.


- "Was ist denn mit Großvater passiert?"
- "Er ist zu dem alten Hotel rüber gegangen. Er wollte die Leute umbringen, aber die haben ihn betrunken gemacht."
- "Das stimmt nicht, Großvater ist nicht betrunken. Sie haben ihm Rauschgift gegeben und das Zeug heißt, so viel ich weiß, LSD, die nehmen das alle!"

Wenn keine Pinata da ist, bastelt man sich eben schnell eine
Richtig, so ist das. LSD, Tollwut und ein genereller Dachschaden machen die Blumekinder des Satans nicht nur gefährlich, sondern komplett irre und zur Bedrohung des Wahnsinns. So schäbig der Film aufgrund seiner handwerklichen Defizite wirken mag, so effizient und geradlinig knallt der auch, wie Fliegen bei Tempo 200 auf die Windschutzscheibe. Das letzte Drittel fährt ein rasantes Tempo, die finalen Minuten sind großartig. Die Inszenierung kann man liebevoll nennen, bewegt sich eben auf Grindhouseniveau, die Darsteller sind eher grotesk statt überzeugend. Ja, das ist cool. Ehrlich. Grobkörnige Bilder mit einer manchmal nervtötend-geilen Soundkulisse unterlegt erschaffen ein wilden Rausch. Die Gore-Schraube zieht zum Ende gnadenlos an, die Stimmung erinnert an einen Zombie-Film, der Spaß ist allgegenwertig. Wer das komplett ernst nimmt, ist selber schuld. Allein die alberne Wasser-Plansch-Defence-Taktik wirkt super albern, schmälert aber keineswegs den Gesamteindruck. Heute wird "Death Proof", "Planet Terror", "Machete" und "Hobo with a Shotgun" gefeiert, konsequenterweise muss man auch den mögen. Hier wird nichts auf Trash und Schmutz runtergefummelt, das ist Grindhouse in seiner reinsten Form. Atmosphärisch steigert der sich enorm von ganz nett bis sehr dicht, der ist unterhaltsam, rau und knüppelhart. Der 08/15 Filmschauer wird damit wohl kaum was anfangen können, die Berührunspunkte dürften zu gering sein. Genreliebhaber dagegen haben ihren Spaß, garantiert. Wilder Spaß mit überschaubarer, dennoch nicht zu leugnender Qualität, gerade weil dem der Rotz aus jeder Pore läuft. Intensives Fest für Freunde des abwegigen Spaßes, mit einem Sahne-Schluss-Spurt und ganz viel Charme.

-" Was passiert, wenn ein Mensch die Tollwut bekommt?"
- "Er wird wahnsinnig und stirbt daran. Warum?"
- "Ach, nur so..."
  

6,5 von 10 LSD-Kuchen.

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