Fakten:
Tusk.
USA, Kanada. 2014. Regie und Buch: Kevin Smith. Mit: Justin Long, Michael Parks, Haley Joel Osment, Genesis Rodriguez, Ralph Garman, Johnny Depp, Lily-Rose Depp, Harley Quinn Smith, Doug Banks, Zak Charles Knutson, Harley Morenstein, Jennifer Schwalbach Smith u.a. Länge: 98 Minuten. FSK: freigegeben ab 16 Jahren. Ab 7. Mai auf DVD und Blu-ray erhältlich.
Tusk.
USA, Kanada. 2014. Regie und Buch: Kevin Smith. Mit: Justin Long, Michael Parks, Haley Joel Osment, Genesis Rodriguez, Ralph Garman, Johnny Depp, Lily-Rose Depp, Harley Quinn Smith, Doug Banks, Zak Charles Knutson, Harley Morenstein, Jennifer Schwalbach Smith u.a. Länge: 98 Minuten. FSK: freigegeben ab 16 Jahren. Ab 7. Mai auf DVD und Blu-ray erhältlich.
Story:
Für seinen Podcast reist Wallace durch Amerika und trifft sich mit vielen interessanten Menschen, die ihm ihre Lebensgeschichte erzählen wollen. Eines Tages erhält er einen Brief von einem alten Seefahrer namens Howard Howe und Wallace folgt der Einladung des alten Mannes nach Kanada. Als er dort eintrifft, offenbart im Howard eine schier unglaubliche Geschichte. Noch bevor der Journalist seinen Tee austrinken kann, fällt er betäubt in Ohnmacht und wird von Howard auf dessen Anwesen festgehalten, um von diesem Stück für Stück transformiert zu werden - in ein Walross!
Meinung:
„Sie wollen keine
Knarre? Was sind Sie für ein Amerikaner?!“
In der Filmkritik ist es ja schon längst Gang und Gäbe geworden, zwanghaft filmische Vergleiche zu ziehen, was oftmals den Negativeffekt mit sich bringt, dass dem Leser ein vollkommen falsches Bild des jeweils rezensierten Werkes aufgebrummt wird: Nur weil sich beispielsweise in Adam Wingards kinematographischer Perle „The Guest“ so manches Zitat vermutet lässt, muss man in der Besprechung doch nicht gleich auf Quentin Tarantino zu sprechen kommen, dessen referenzieller Gestus ja ohnehin in einer vollkommen differenten Kontextualisierung gebiert. Und so ist es nun auch mit Kevin Smiths neuster Kreation „Tusk“, den viele ja als absurde Replik auf Tom Six' zum skandalösen Kultfilm verklärten „The Human Centipede - Der menschliche Tausendfüßler“ verstehen wollen. Im Endeffekt gleichen sich die Filme aber kein Stück, bis auf die Tatsache, dass hier ein humanes Lebewesen gewaltsam in die Rolle eines triebgesteuerten Tieres gedrängt werden soll. Dass von Kevin Smith, dem ehemals inoffiziellen Mumblescore-Initiator nicht mehr viel übrig ist, beweist auch „Tusk“ in schmerzvolle Art und Weise.
Howard will sein Werk perfekt beenden |
Wallace bei der Arbeit |
Wäre lieber daheim geblieben: Wallace |
Gerade auch weil Smith mit dem markanten Michael Parks wieder einmal einen Besetzungscoup gelandet hat, der hier zwar kein einschüchterndes Bonmot-Feuerwerk wie noch in „Red State“ zünden darf, durch sein ausgewähltes Vokabular aber immer noch höchst einnehmenden auf den Zuschauer einwirkt, fällt die stetig fallende Zugkraft von „Tusk“ immanent auf. Mit dem Cameo eines kaum wiederzuerkennenden Hollywoodstars sehnt sich Kevin Smith offenkundig nach überspitzter Verschrobenheit, lässt „Tusk“ aber durch das detektivische Geplänkel zur laschen Nummernrevue verkommen, gerade auch, weil jener Cameo nicht im Ansatz so amüsant ist, wie es noch auf dem Papier klag oder durch Hörensagen zu erwarten war. Repetitive Rückblenden, die Wallace in den verschiedenen Stationen vor und während seiner Reise zeigen, bremsen die permanent schwankende Konstruktion immer weiter aus, um eine Sache zu verdeutlichen: „Tusk“ wäre womöglich dann gelungen, wenn man ihn rapide auf Kurzfilm-Niveau heruntergebrochen, all den retardierenden Zinnober des zweiten Aktes ausgemerzt und den Fokus stringent auf die Opfer-Täter-Perspektive gelegt hätte. Hätte, hätte, hätte.
4 von 10 den Stoßzahn herabrollende Tränen
von souli
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen