Fakten:
Run All Night
USA. 2015. Regie: Jaume Collet-Serra. Buch: Brad Inglsby Mit: Liam Neeson, Joel Kinnaman, Ed Harris, Vincent D’Onofrio, Genesis Rodriguez, Bruce McGill, Lois Smith, Boyd Holbrook, Common, Beau Knapp u.a. Länge: 114 Minuten. FSK: freigegeben ab 16 Jahren. Ab 3. September 2015 auf DVD und Blu-ray erhältlich.
Run All Night
USA. 2015. Regie: Jaume Collet-Serra. Buch: Brad Inglsby Mit: Liam Neeson, Joel Kinnaman, Ed Harris, Vincent D’Onofrio, Genesis Rodriguez, Bruce McGill, Lois Smith, Boyd Holbrook, Common, Beau Knapp u.a. Länge: 114 Minuten. FSK: freigegeben ab 16 Jahren. Ab 3. September 2015 auf DVD und Blu-ray erhältlich.
Story:
Der Brooklyn-Gangster und erfahrene Profi-Killer Jimmy Conlon war einst unter dem Namen Totengräber bekannt - aber das ist lange her. Inzwischen nützt ihm seine enge Freundschaft mit dem Paten Shawn Maguire nicht mehr viel: Von seinem Sohn Mike hat Jimmy schon lange nichts mehr gehört. Doch als Mike auf die Abschussliste gerät, muss sich Jimmy für eine Seite entscheiden: Entweder er bleibt der Gangsterfamilie treu, der er sich angeschlossen hat, oder er steht zu seiner eigentlichen Familie, die er vor Jahren im Stich gelassen hat. Mike ist auf der Flucht, und vielleicht muss Jimmy die Fehler der Vergangenheit wettmachen, indem er seinen Sohn vor dem Schicksal bewahrt, das ihm selbst auf jeden Fall bevorsteht: das Rendezvous mit einer Kugel.
Meinung:
Wie viel Glauben man dem Wort von Liam Neeson nun wirklich schenken darf, sei an dieser Stelle erst einmal so dahingestellt, sagte der irische Schauspieler schließlich eins in einem Interview, dass es niemals zu einem dritten Teil der „96 Hours – Taken“-Reihe kommen würde. Dass Neeson sich im März in einem US-Interview nun auch hat hinreißen lassen, kundzugeben, dass er in zwei Jahren vollständig aufhören möchte, in Action-Filmen mitzuwirken, kam nun wirklich keine Hiobsbotschaft gleich, hat sich „96 Hours – Taken 3“ doch als durchgängiges Fiasko erwiesen, welches den adrenalingeladenen Erstling in ein unübersichtliches Schnittmassaker ummünzte. Doch in Anbetracht stimmungsvoller Genre-Flics wie etwa „The Grey – Unter Wölfen“ oder auch „Ruhet in Frieden – A Walk Amog the Tombstones“ könnte einen dann doch eine gewisse Wehmut bei der Vorstellung befallen, Liam Neeson nie wieder als altersmüden Hau-Drauf-Recken über die Leinwand poltern zu sehen. Dass Neeson nun mit „Run All Night“ einen weiteren Volltreffer gelandet hat, passt da ohnehin wunderbar ins Bild.
Wie viel Glauben man dem Wort von Liam Neeson nun wirklich schenken darf, sei an dieser Stelle erst einmal so dahingestellt, sagte der irische Schauspieler schließlich eins in einem Interview, dass es niemals zu einem dritten Teil der „96 Hours – Taken“-Reihe kommen würde. Dass Neeson sich im März in einem US-Interview nun auch hat hinreißen lassen, kundzugeben, dass er in zwei Jahren vollständig aufhören möchte, in Action-Filmen mitzuwirken, kam nun wirklich keine Hiobsbotschaft gleich, hat sich „96 Hours – Taken 3“ doch als durchgängiges Fiasko erwiesen, welches den adrenalingeladenen Erstling in ein unübersichtliches Schnittmassaker ummünzte. Doch in Anbetracht stimmungsvoller Genre-Flics wie etwa „The Grey – Unter Wölfen“ oder auch „Ruhet in Frieden – A Walk Amog the Tombstones“ könnte einen dann doch eine gewisse Wehmut bei der Vorstellung befallen, Liam Neeson nie wieder als altersmüden Hau-Drauf-Recken über die Leinwand poltern zu sehen. Dass Neeson nun mit „Run All Night“ einen weiteren Volltreffer gelandet hat, passt da ohnehin wunderbar ins Bild.
Vincent D'Onofrio jagt Liam Neeson mit vollem Einsatz |
Hat nur Ärger mit dem Nachwuchs: Liam Neeson |
Um den Frieden in dieser zerrütteten amerikanischen Familie wieder herstellen zu können, benötigt es einen langen Atem und viel Waffengewalt, die „Run All Night“ entsprechend dynamisch und ohne großen Schnickschnack von der Leine lässt: Wenn abgedrückt wird, hallt der Schuss in tiefschwarzer Nacht noch lange nach. Narrativ aber ist „Run All Night“ nicht nur auf den reinen Überlebenskampf vor verregneter Großstadtkulisse interessiert, der gefühlvolle Unterbau erzählt von der Suche nach Vergebung und von mystifizierter Gangster-Loyalität, die dort endet und ernüchtert wird, wo die Familie ins Spiel kommt. Jimmy hat zu viel Scheiße gebaut, die es ihm heute unmöglich macht, einen Blick in den Spiegel zu werfen, doch vielleicht gibt es da ja doch noch eine winzige Möglichkeit, nicht gänzlich als Versager und wandelnde Enttäuschung in die ewigen Jagdgründe entlassen zu werden. Liam Neeson und Joel Kinnaman harmonieren blendend, ihre Szenen sind fernab jeder Theatralik, während Ed Harris eine Leere in den Augen trägt, wie sie nur ein Vater besitzen kann, der sein Kind verloren hat. Es ist den durchweg nuancierten Leistungen der Darstellern zu verdanken, dass „Run All Night“ niemals ins Larmoyante abrutscht.
6,5 von 10 Sprüngen vom Balkon
von souli
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