Fakten:
Maniac Cop 2
USA, 1990. Regie: William Lustig.
Buch: Larry Cohen. Mit: Robert Davi, Claudia Christian, Michael Lerner, Bruce
Campbell, Laurene Landon, Robert Z´Dar, Clarence Williams III, Leo Rossi, Lou
Bonacki, Charles Napier u.a. Länge: 84 Minuten. FSK: Keine Freigabe. Auf DVD
und Blu-ray erhältlich.
Story:
Der einst von korrupten Kollegen
hinter Gitter gebrachte und dort ermordete Cop Matt Cordell hat seinen Rachefeldzug noch
nicht beendet. Noch leben die, die für seinen Tod verantwortlich sind. Natürlich
wird seine Existenz weiterhin geleugnet, doch der knorrige Detective McKinney
erlebt seine Bluttaten bald mit eigenen Augen. Diesmal mordet Cordell jedoch
nicht nur einfach drauflos, er verfolgt einen Plan, in dem auch ein gerade
aktiver, noch lebendiger Serienkiller eine Rolle spielt.
Meinung:
Sequels müssen entgegen der Regel
nicht schwächer sein als der Vorgänger, manchmal sind sie gar besser. Natürlich
kommt es dabei auch auf die Vorlage an und zu „Maniac Cop“ von 1988 gab es
reichlich Steigerungspotenzial. Der Erstling macht durch die Retro-Brille heute
noch Spaß, ist gleichzeitig unverkennbar trashig und baut auf Story und
Spannung, wo er lieber mal Gas geben könnte. „Maniac Cop 2“ macht so gesehen
alles richtig. Die Fronten sind geklärt, immer munter drauf los. Klingt stumpf,
was in dem Fall nicht einmal ein großes Problem wäre, tatsächlich ist das
Sequel vom William Lustig & Larry Cohen in allen Belangen besser als der
Ursprungsfilm.
Gerüstet für die lange Nachtschicht. |
6,5 von 10 Gefängniseinbrüchen
Fakten:
Maniac Cop 3 (Maniac Cop 3: Badge
of Silence)
USA, 1993. Regie: William Lustig.
Buch: Larry Cohen. Mit: Robert Davi, Robert Z´Dar, Caitlin Dulany, Gretchen
Becker, Paul Gleason, Jackie Earle Haley, Julius Harris, Grand Bush, Doug
Savant, Robert Forster, Bobby Di Cicco, Frank Pesce u.a. Länge: 85 Minuten.
FSK: Keine Freigabe. Auf DVD und Blu-ray erhältlich.
Story:
Durch Voodoo wird Matt Cordell
wieder aus seinem Grab erweckt. Zufällig wird gleichzeitig die Polizistin Katie
Sullivan niedergeschossen und von den Medien aufgrund ihrer radikalen Vorgehensweise
fälschlicherweise an den Pranger gestellt. Hirntod liegt sie im Krankenhaus und
zieht Cordell magisch an, in ihr sieht er eine Gleichgesinnte. McKinney, sein
Widersacher von einst, ist aber auch vor Ort, schließlich war Sullivan eine
gute Freundin. Es kommt, wie es kommen muss, man trifft sich wieder und Leichen
pflastern ihren Weg.
Meinung:
Faktisch war die Story
abgeschlossen, Matt Cordell hatte seinen Frieden gefunden. Aber wie das mit
Untoten so ist, wann ist schon wirklich Schluss? Das Hintertürchen für ein
weiteres Sequel wurde sich wohlweislich gelassen und nach dem Erfolg von „Maniac
Cop 2“ war es nur logisch, den unzufriedenen Plattfuß wieder auf die Straßen
von New York loszulassen. Die Begründung für seine Rückkehr wirkt leider so an
den Haaren herbeigezogen wie die Notwendigkeit für einen dritten Teil
gezwungen. Zumindest inszenatorisch und an einigen kleinen Idee-Splittern merkt
man noch, dass das Franchise nicht einfach an die nächstbesten Pfeifen
weitergereicht wurde. Die grobe Handschrift des erprobten Duos Lustig/Cohen ist
klar erkennbar, mehr dann auch nicht.
Der lange Arm des Gesetzes gibt Feuer. |
Der Tribut an „Frankensteins Braut“
ist nett und der witzige Kurzauftritt von Robert Forster ein absolutes Highlight.
Sonst verrottet „Maniac Cop 3“ in seinen Ansätzen bald kläglich. Der
Voodoo-Zauberkasten ist albern, die Action gedrosselt und auch der alte
Haudegen Robert Davi wirkt nicht drahtiger, eher schnarchiger als noch in Teil
2. Das Krankenhaus-Setting erinnert leicht an „Halloween II – Das Grauen kehrt
zurück“, ohne dessen Beklemmung und Bedrohung zu erreichen. Im Finale brutzelt
die (un)menschliche Fackel Cordell noch länger vor sich hin als im Vorgänger,
es gibt ein paar passable Fragmente, der gesamte Film ist aber völlig unnötig.
Statt einem Schritt nach vorne oder zumindest einem Gleichschritt geht es
deutlich zurück. Konnte Teil 2 noch die Fehler des Erstlings erfreulich
ausbessern, holpert dieser Teil zwischen seinen losen Ansätzen durch die Gegend
und lässt unbefriedigt zurück. William Lustig kann durch die brauchbare,
engagierte Inszenierung noch halbwegs überzeugen, der Film im Ganzen nicht.
Immerhin, konsequenterweise war danach Feierabend. Das Remake ist ja bereits in
den Startlöchern, das hat sogar eine Chance. Denn Matt Cordell ist nach wie vor
eine Genre-Ikone in Lauerstellung, da geht noch mehr.
4 von 10 illegalen Patronen
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