Dieser Tag
überzieht nicht nur die Filmwelt mit einem Schleier bleierner Trauer,
Christopher Lees Tod hinterlässt auch ein gigantisches Loch in selbiger. Einen
wirklich großen Schauspieler zeichnet es nicht aus, in möglichst vielen Filmen
mitgewirkt zu haben, sondern, hat man sein Gesicht für ein Übermaß an
Produktion hergegeben, diesen eben immer auch seinen ganz eigenen Stempel
aufzudrücken – Und darüber hinaus auch noch Spaß an der Sache freizulegen,
einfach weil man seine Leidenschaft zur Berufung machen konnte. Christopher Lee
gehörte definitiv zu dieser Zunft, ein Künstler mit Passion; einer, der sich
immer ins Zeug gelegt hat, egal, wie unterklassig die Qualität der Produktion
auch ausgefallen ist; egal, wie ungünstig die Dreharbeiten auch ausgefallen
sein mögen. Durch seine gottgegebene Aura war Lee eine Autoritätsfigur, seine
tatkräftige Hingabe für Generationen an Schauspielern vorbildlich, seine
Rollenauswahl so verschiedenartig wie bizarr, während seine tiefe Bassstimme
noch Stunden später durch die Gehörgänge raunen durfte. Christopher Lee war
immer ein Erlebnis, jetzt aber hat der Gentleman des Grauens die große Bühne
verlassen und kann auf eine stolze Filmographie zurückblicken, die nicht nur
die „Der Herr der Ringe“-Trilogie oder unzählige Auswüchse der Hammer-Studios
in sich trägt, sondern gewiss auch einige unscheinbare Perlen, für die jetzt
die Zeit gekommen ist, ihnen den rechtmäßigen Tribut zu zollen. Eine
ehrfurchterregende Legende verabschiedet sich, sein reichbestücktes Vermächtnis
aber bleibt besteht. Das Trostpflaster eines jeden Filmliebhabers in diesen
betrübten Stunden.
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