Fakten:
The Neighbor – Das Grauen wartet
nebenan (The Neighbor)
USA, 2016. Regie: Marcus Dunstan.
Buch: Marcus Dunstan, Patrick Melton. Mit: Josh Stewart, Melissa Bolona, Bill
Engvall, Alex Essoe, Luke Edwards, Jaqueline Fleming, Ronnie Gene Blevins, Skipp
Sudduth, David Kallaway u.a. Länge: 87 Minuten. FSK: Freigegeben ab 18 Jahren.
Auf DVD und Blu-ray erhältlich.
Story:
John arbeitet als Handlanger im
provinziellen Drogenring seines Onkels. Der aktuelle Job garantiert ihm endlich
genug Bares, um mit seiner Freundin Sarah zu verschwinden. Als er nach getaner
Arbeit nach Hause kommt, ist Sarah spurlos verschwunden. Der Verdacht fällt auf
seinen merkwürdigen Nachbarn Troy, hatte er doch am Abend vorher schon mehr als
nur durch die Blume erwähnt, dass er über das Geschehen Bescheid wisse. John
dringt unbemerkt in dessen Haus ein und stößt im Keller auf eine faustdicke
Überraschung…
Meinung:
Fast zufällig gelang Marc Dunstan
vor 7 Jahren ein echter Genre-Hit. Aus einem ursprünglich für das Saw-Franchise
entwickelten Skript entstand sein Regie-Debüt The Collector. Ein extrem fieser Home-Invasion-Reißer
mit bestialischen Fallen, hohem Gore-Anteil und vor allem einer dicken Portion
Spannung, was in der ausgeleierten Endlosserie damals bereits keine Rolle mehr
spielte. Das rasch angekündigte Sequel The Collection ließ dann doch länger als
gedacht auf sich warten und enttäuschte auf ganzer Linie. Marc Dunstan, ein
Won-Hit-Wonder? Mit The Neihgbor – Das Grauen wartet nebenan kann er das
zumindest teilweise wiederlegen. Der Aufwärtstrend ist ersichtlich und
beruhigend, obwohl er ordentlich im eigenen Stall wildert.
Heute schon in die Zeitung geschaut? |
Genug gesehen, jetzt wird gehandelt |
Statt auf explizite Härte setzt
dieser Film dankenswerterweise auf das, was The Collector extrem von The
Collection unterscheidet: Er ist nach einem eher langsamen, aber recht
ordentlich aufgebauten Start wesentlich deutlicher auf die angespannte
Situation fokussiert, stellt die Spannung dem Schauwert voran. Besonders
innovativ oder kreativ ist das nicht, dafür zweckdienlich. Die Inszenierung
stimmt, das Skript dürfte gerne mit höherem Einfallsreichtum glänzen. Das
Vorgetragene dürfte die Wenigsten vom Hocker hauen und verläuft ohne große
Haken schnurstracks geradeaus, funktioniert allerdings auch durch diese
Schlichtheit immer grundsolide. Die grobkörnige Optik passt wunderbar zu der
ranzigen Südstaaten-Niemandsland-Atmosphäre, leicht erinnernd an Tobe Hooper
oder Rob Zombie, insgesamt verfolgt der Film einen angenehm bodenständigen Stil,
der wenn vernünftig präsentiert immer Wirkung entfaltet. Das ist keine Perle,
aber ein vorzeigbares B-Movie, dass seine simple Prämisse befriedigend und
kurzweilig zu nutzen weiß.
6 von 10 Hasen-Massen-Gräbern
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