Review: CROUCHING TIGER, HIDDEN DRAGON 2: SWORD OF DESTINY – Round 2…Fight!



Fakten:
Crouching Tiger, Hidden Dragon 2: Sword of Destiny
CN, US. 2016. Regie: Yuen Woo-ping. Buch: John Fusco. Mit: Donnie Yen, Michelle Yeoh, Harry Shum, Natasha Liu Bordizzo, Jason Scott Lee, Eugenia Yuan, JuJu Chan, Chris Pang, Veronica Ngo u.a. Länge: 96 Minuten. FSK: Freigegeben ab 16 Jahren. Als VoD verfügbar.


Story:
18 Jahre nach dem Tod ihres geliebten Li Mu Bais reist Yu Shu Lien nach Peking. Dort wird noch immer das legendäre „Grüne Schwert“ aufbewahrt. Schon auf dem Weg dorthin wird sie von Kriegern des westlichen Lotus angegriffen, doch durch die Hilfe eines maskierten Kämpfers können diese in die Flucht geschlagen werden. Auftraggeber des Angriffes ist Hades Dai, der es auf Li Mu Bais Schwert abgesehen hat.




Meinung:
Die Expansionspolitik von Netflix ist schon erstaunlich. Zunächst als Streaming-Dienst begonnen folgte nach der großen Beliebtheit in den Staaten schnell eine weltweite Ausbreitung des Anbieters. Anfang 2016 gab Netflix bekannt mittlerweile in über 160 Ländern verfügbar zu sein, doch beschränkt sich das amerikanische Unternehmen mittlerweile nicht mehr nur auf das reine Ausstrahlen von Filmen und Serien, sondern ist unlängst selbst als Produzent in den Markt eingestiegen. Nach Filmen wie „Beasts of No Nation“ und „The Ridiculous 6“ erschien im Februar dieses Jahres der zweite Teil von “Tiger & Dragon”.


Zurück am Schlachtfeld!
Die Fußstapfen sind natürlich groß. Der vierfache Oscargewinner zählt zu den besten und beliebtesten Filmen des Wuxia-Genres und gilt in Amerika als erfolgreichster ausländischer Film aller Zeiten. Das schürt natürlich die Erwartungen, eine Hoffnung, die „Crouching Tiger, Hidden Dragon 2: Sword of Destiny“ unmöglich erfüllen kann. Zunächst stimmt es schon einmal versöhnlich, dass mit Michelle Yeoh und Donnie Yen zwei vielversprechender Darsteller mit an Bord sind und auch der Regisseur Yuen Woo-ping bereits genreähnliche Erfahrungen gemacht hat. Der Film beginnt zunächst vielversprechend, zwar wirkt der digitale Look etwas zu übersättigt, doch macht er rein optisch durchaus etwas her. Auch die Kampfsequenzen sind stilsicher choreographiert und werden von einer gekonnten Kameraführung eingefangen. Man merkt dem Film zwar an, dass die visuelle Prägnanz eines Ang Lees fehlt, aber für sich genommen sind die Actionsequenzen wirklich ordentlich inszeniert. Lediglich das oftmals unnütz eingesetzte CGI wirkt fehl am Platz und dämpft dadurch etwas die Atmosphäre. Leider entpuppt sich das Skript bei zunehmender Laufzeit als kleine Katastrophe, ein Großteil der Charaktere bleibt entweder komplett blass oder ist für die Handlung schlichtweg irrelevant. Überhaupt mangelt es der Geschichte an Struktur, so fehlt es fast allen Figuren an glaubhaften Motivationen und wenn man sich gezielt auf die Suche nach Ungereimtheiten in der Logik des Films macht, dann findet man reichlich Angriffsfläche.


Damit ist „Crouching Tiger, Hidden Dragon 2: Sword of Destiny“ die, wenn auch nicht gerade unerwartet, enttäuschende Fortführung, auf die sich Fans bereits im Vorfeld eingestellt haben. Hinter dem Projekt von Netflix steht wohl eher finanzielles Kalkül als das wirkliche Verlangen nach einer adäquaten Fortsetzung. Gerade wenn der Film versucht zwanghaft Bezüge zum Original herzustellen, gibt er sich nur selbst der Lächerlichkeit preis. In diesen Momenten ist er gleichermaßen ärgerlich wie unnötig und vergrault seine Fans durch unnötige Rückbezüge.


4 von 10 halbgare Fortsetzungen

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