VOLL VERKATERT - Kevin Spacey als Katze


Fakten:
Voll Verkatert (Nine Lives)
USA, Frankreich. 2016. Regie: Barry Sonnenfeld. Buch: Matt Allen, Caleb Wilson, Gwyn Lurie, Dan Antoniazzi, Ben Shiffrin. Mit: Kevin Spacey, Jennifer Garner, Robbie Amell, Cheryl Hines, Mark Consuelos, Malina Weissman, Christopher Walken, Talitha Bateman, Teddy Sears, Jay Patterson, Jewelle Blackman, Serge Houde, Mark Camacho, Chris Wilding, Kyle Gatehouse, Ellen David u.a. Länge: 87 Minuten. FSK: freigegeben ohne Altersbeschränkung. Auf DVD und Blu-ray erhältlich.


Story:
Nach einem mysteriösen Unfall fällt Milliardär Tom Brand ins Koma und findet sich zu seinem allergrößten Entsetzen im Körper des Katers Mr. Kuschelpuschel wieder. Während sein labiler Gesundheitszustand in der Geschäftswelt zu wilden Spekulationen und unglaublichen Intrigen mit schwerwiegenden Folgen führt, kämpft Tom mit allen tierischen Mitteln um sein Leben und seine Firma. Hilfe erhofft er sich dabei von Felix Perkins, dem Besitzer einer mysteriösen Tierhandlung.  Wird Tom Brand einen Weg zurück in seinen menschlichen Körper finden? Werden seine Frau Lara und seine Tochter Rebecca die Verschwörungen durchschauen und zu ihm halten? Und wird es seinem älteren Sohn David gelingen, das drohende Unheil von der Firma abzuwenden?





Meinung:
Er gilt als einer der besten Darsteller überhaupt und dennoch wird Kevin Spacey in Voll Verkatert zu einer Katze und damit ist keine metaphorische Wandlung gemeint, sondern schlicht und ergreifend die Prämisse des Films, der sich damit quasi verkauft und um Aufmerksamkeit buhlt, denn kann es denn wirklich sein, dass der House of Cards-Frontmann plötzlich in einem Film mitspielt, in dem es darum geht, wie ein reicher Bauunternehmer sich in eine Katze, Pardon, Kater verwandelt und peu-a-peu erkennen muss, dass er mehr Zeit für seine Familie haben sollte? Ja, es kann sein. Voll Verkatert ist der traurige Beweis dafür.


Der Film von Regisseur Barry Sonnenfeld, der seiner Filmvita neben Hits wie Die Addams Family und Men in Black auch desaströse Zeitverschwender wie Wild Wild West und Die Chaoscamper stehen hat, fügt der Letzt genannten Kategorie nun eine weitere Produktion hinzu. Voll Verkatert ist wenig witzig, frei von wirklichen Besonderheiten (mal abgesehen von der Besetzung Spaceys) und so schlaff inszeniere, wie eine Katze beim Mittagsschlaf. Und dennoch fasziniert der Film. Schuld daran ist Kevin Spacey, denn tatsächlich wirkt dieser nicht wie ein Darsteller der hier nur rasch seinen Paycheck abholt. Er wirkt tatsächlich engagiert und interessiert. Das ist entweder ein Beweis für sein großartiges Talent und zeigt, dass der Oscar-Preisträger einen guten Sinn für Humor hat. Denn seine Rolle in Voll Verkatert ist so konträr zu den Figuren die er sonst spielt (gemeint ist dabei nicht alleine die Charakterisierung, sondern viel mehr wie er sie darstellt), dass der Eindruck, Spacey hat diese Rolle nur zu seinem eigenen Vergnügen angenommen, den gesamten Film durchzieht. Wirklich viel helfen tut das nicht. Voll Verkatert bleibt eine viel zu simple, wenig ergiebige und oftmals auch befremdlich unengagierte Komödie.


In der deutschen Fassung wurde dazu der Fehler gemacht, Spacey von Oliver Kalkofe synchronisieren zu lassen. Nichts gegen Kalkofe an sich, aber seine Stimme passt nicht zu Spacey. Wer sich Voll Verkatert antun will, sollte dies also unbedingt im Originalton machen. Nur dort kristallisiert sich der Eindruck so richtig heraus, dass Spacey zur eigenen Freude einmal in einem schlechten Film mitspielen wollte. Ob dem wirklich so ist? Keine Ahnung. Es beruhigt aber die Nerven, wenn man glaubt, dies sei der Grund für Spacey Mitwirken in diesem Film. Alles andere würde dann doch zu sehr verstören und irritieren – was Voll Verkatert zumindest kurzfristig auch einen gewissen Reit verleihen würde.

3 von 10 punktgenauen Fallschirmsprüngen

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