Fakten:
Guardians of the Galaxy Vol. 2
Guardians of the Galaxy Vol. 2
USA.
2017. Regie und Buch: James Gunn: Mit: Chris Pratt, Zoe Saldana,
Bradley Cooper, Dave Bautista, Vin Diesel, Michael Rooker, Karen
Gillan, Pom Klementieff, Kurt Russell, Elizabeth Debicki, Chris
Sullivan, Sean Gunn, Sylvester Stallone, Tommy Flanagan, Stan Lee,
Aramis Knight u.a. Länge: 137 Minuten. Freigegeben ab 12 Jahren. Ab
27. April 2017 im Kino.
Story:
Die Abenteuer der "Guardians of the Galaxy" gehen weiter, und diesmal führt sie ihr Trip bis an die äußeren Grenzen des Kosmos. Die Guardians müssen um ihre neu gefundene Familie kämpfen, während sich das Geheimnis um Peter Quills wahre Eltern langsam lüftet. Dabei wandeln sich alte Feinde zu neuen Verbündeten, und auch einige neue Charaktere tauchen auf der intergalaktischen Bühne auf.
Die Abenteuer der "Guardians of the Galaxy" gehen weiter, und diesmal führt sie ihr Trip bis an die äußeren Grenzen des Kosmos. Die Guardians müssen um ihre neu gefundene Familie kämpfen, während sich das Geheimnis um Peter Quills wahre Eltern langsam lüftet. Dabei wandeln sich alte Feinde zu neuen Verbündeten, und auch einige neue Charaktere tauchen auf der intergalaktischen Bühne auf.
Kritik:
2014 überraschte James Gunn uns alle mit seiner Weltraumoper Guardians of the Galaxy. Der Film war, trotzdem die Guardians selber zu dem Zeitpunkt der breiten Masse recht unbekannt waren, ein riesiger Erfolg. Das lässt sich vor allem dadurch erklären, dass sich der Film, obwohl er Teil des Marvel Cinematic Universe ist, überraschend eigenständig und frisch angefühlt hat. Er stand für sich und wirkte nicht nur wie ein weiteres Puzzleteil im MCU. Entsprechend erwartungsvoll stehen die Fans nun dem zweiten Teil der Reihe gegenüber. Doch können diese Erwartungen überhaupt erfüllt oder gar übertroffen werden? Ein zweiter Teil kann sich selbstverständlich nie so frisch und originell anfühlen wie der erste, doch genau das fordern scheinbar viele ein. Allerdings wäre James Gunn nicht James Gunn, wenn er mit diesem Problem nicht fertig werden würde.
2014 überraschte James Gunn uns alle mit seiner Weltraumoper Guardians of the Galaxy. Der Film war, trotzdem die Guardians selber zu dem Zeitpunkt der breiten Masse recht unbekannt waren, ein riesiger Erfolg. Das lässt sich vor allem dadurch erklären, dass sich der Film, obwohl er Teil des Marvel Cinematic Universe ist, überraschend eigenständig und frisch angefühlt hat. Er stand für sich und wirkte nicht nur wie ein weiteres Puzzleteil im MCU. Entsprechend erwartungsvoll stehen die Fans nun dem zweiten Teil der Reihe gegenüber. Doch können diese Erwartungen überhaupt erfüllt oder gar übertroffen werden? Ein zweiter Teil kann sich selbstverständlich nie so frisch und originell anfühlen wie der erste, doch genau das fordern scheinbar viele ein. Allerdings wäre James Gunn nicht James Gunn, wenn er mit diesem Problem nicht fertig werden würde.
Der
zweite Teil der Reihe konzentriert sich sehr stark auf das Thema
Familie. Jetzt mag man schnell an ein anderes Franchise denken, dass
gerade mit seinem neusten Beitrag einen enormen Erfolg feiert, doch
könnte das Verständnis von Familie in den beiden Filmen kaum
unterschiedlicher sein. Während uns bei Fast and Furious eine
bedingungslose Liebe innerhalb der "Familie" vorgegaukelt
wird, sehen wir bei den Guardians einen wirklichen Zusammenhalt, der
auch durch nicht abwendbare Konflikte nicht gebrochen werden kann.
Allerdings geht es in Guardians of the Galaxy Vol. 2 nicht nur um
Familie im übertragenen Sinne, sondern auch im wörtlichen. Star
Lord trifft im Film nämlich auf seinen leiblichen Vater Ego.
Verkörpert von Kurt Russel will dieser seinem Sohn der Vater sein,
der er vorher nicht sein könnte und ihm erklären, was seine Rolle
im Leben ist. Also begleiten die Guardians ihn kurzerhand auf seinen
Planeten um mehr zu erfahren. Und auch wenn Star Lord das Gefühl,
dass ihm seine "richtige" Familie bringt sehr genießt,
muss er im Verlaufe des Films feststellen, dass die Erwartungen die
man an seinen leiblichen Vater hat nicht immer erfüllt werden.
Insgesamt
ist Guardians of the Galaxy Vol. 2 ein überraschend emotionaler
Film. Genau mit dieser Emotionalität versucht Gunn auch die fehlende
Frische des Films auszugleichen – mit Erfolg. Sei es die Beziehung
zwischen Star Lord und seinem Vater, Gamorra und ihrer Schwester oder
Drax Vergangenheit, egal wie kitschig die einzelnen emotionalen
Momente des Films auch sein mögen, sie funktionieren. Der Grund
dafür liegt im Umgang mit dem Kitsch. Der Film ist sich dessen
nämlich stets bewusst und geht das ganze mit einem lächeln an. In
seinen besten Momenten schafft er es dadurch, dem Zuschauer die ein
oder andere Träne abzuringen. Etwas, dass man von einem Guardians of
the Galaxy Film nicht unbedingt erwarten würde. Doch keine Sorge,
dabei kommen Action und Humor keinesfalls zu kurz – im Gegenteil.
Gunn feuert im Minutentakt mit Witzen auf uns, die dankenswerterweise
auch alle noch sehr treffsicher sind und inszeniert die Action wieder
sehr gekonnt.
Das
der Humor so gut funktioniert ist aber nicht nur Gunn und seinem
fabelhaften Drehbuch zu verdanken, sondern vor allem dem
komödiantischen Talent der Darsteller. Chris Pratt, Zoe Saldana,
Dave Bautista, Vin Diesel, Bradley Cooper, Michael Rooker und Karen
Gillan kehren in ihre Rollen aus dem ersten Teil zurück und schaffen
es in den besten Fällen ihre Leistung im ersten Teil noch zu toppen.
Dank James Gunns ausgeglichenem Drehbuch, stiehlt auch kein
Darsteller dem anderen die Show. Jeder Darsteller bekommt seine
Momente und wird dem Zuschauer auch nach dem Film im Gedächtnis
bleiben. Eine Rarität in Ensemblefilmen. Allerdings sei erwähnt,
dass Michael Rooker und Karen Gillan in diesem zweiten Teil eine
wesentlich größere Rolle spielen als noch im ersten. Insbesondere
Michael Rooker bekommt dabei einige schöne Momente spendiert, die
sowohl seinem Talent, als auch seinem Charakter mehr als gerecht
werden. Da wir schon so viel von Familie sprechen, soll auch James
Gunns Bruder Sean Gunn als Kraglin nicht unerwähnt bleiben. Im
zweiten Teil spielt auch er eine wesentlich größere Rolle. Das
fühlt sich aber nicht nach Vetternwirtschaft an, sondern macht für
den Film durchaus Sinn. Sein komödiantisches Talent, dass er schon
in einigen Serienformaten und auch im ersten Guardians Film unter
Beweis stellen konnte, kann er in seiner Rolle vollends ausleben.
Neben den altbekannten Gesichtern stoßen aber auch zwei neue Größen
dem Cast hinzu. Kurt Russel scheint die perfekte Wahl zu sein, um
Chris Pratts Vater zu spielen. Beide haben einen ähnlichen Charme,
beide eine ähnliche Attitüde. Das sorgt für eine unheimlich
stimmige Chemie zwischen den beiden, so dass man ihnen die Vater Sohn
Beziehung von der ersten Sekunde an abkauft. Auch Pom Klementieff als
Mantis ist eine willkommene Erweiterung. Sie und Drax sorgen für
einige der größten Lacher im Film. Insgesamt merkt man dem Cast an,
dass sie sich untereinander verdammt gut verstehen und irre viel Spaß
beim Dreh hatten - und das ist unbezahlbar.
Natürlich
darf auch die Musik nicht vergessen werden, die bereits im ersten
Teil eine essenzielle Rolle spielte. In Vol. 2 versucht Gunn etwas
neues. Während der Soundtrack des ersten Films gut ins Ohr ging und
man ihn ohne Probleme in Dauerschleife hören konnte, baut Gunn den
Soundtrack des zweiten Teils besser in den Film ein. So ist einer der
Songs gar ein wichtiger Plot Point. Dadurch ist der Soundtrack zwar
nicht so gut hörbar wie der erste – wenn auch trotzdem noch gut
hörbar – spielt aber für den Film selbst eine wichtigere Rolle. Doch
es ist nicht alles Gold was glänzt. Und ja, das ist eine Anspielung
auf die Goldenen Wesen im Film. Das Volk – Enclave genannt –
sorgt zwar für den ein oder anderen guten Lacher zu Beginn des
Films, hat aber über den gesamten Film verteilt zu viel Screentime.
Zu oft sehen wir, wie sie an ihren in Steuerapparaten für die
Drohnen sitzen und sich darüber aufregen, dass die Guardians sie
erneut zurückschlagen. Die ersten Male mag das noch ganz witzig
sein, nutzt sich aber leider recht schnell ab. Dass das der einzig
große Kritikpunkt am Film ist sollte aber zeigen, wie gelungen der
Film in seiner Gesamtheit ist.
Fazit:
In Guardians of the Galaxy Vol. 2 vereint James Gunn alles, was wir am
ersten Teil so geliebt haben: Toll inszenierte Action, treffsicherer
Humor und viel Herz. Anstelle der Frische und Originalität des
ersten Films, bietet er wesentlich mehr Emotionen. Dadurch ist
Guardians 2 nicht unbedingt besser, aber in keinem Fall schlechter
als der Erste.
9
von 10 schlecht gewählten Namen
Eine Gastkritik von Tobias Bangemann
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