Fakten:
Djangos Rückkehr (Django Strikes Again, Django 2 - Il grande ritorno )
Italien,
1987. Regie: Nello Rossati (a.k.a. Ted Archer). Buch: Nello Rossati,
Franco Reggiani. Mit: Franco Nero, Christopher Connelly, Licia Lee Lyon,
Donald Pleasence, William Berger, Robert Posse u.a. Länge: 96 Minuten
FSK: ab 16 Jahren freigegeben. Auf DVD erhältlich.
Story:
20
Jahre sind vergangen. Der Mann, der einst Django war, lebt nun als
Bruder Ignazio in einem Kloster und hat sich geschworen, nie wieder eine
Waffe in die Hand zu nehmen. Bis er erfährt, dass seine Tochter vom
skrupellosen Menschenhändler Orlowski ,"Dem Teuflischen", entführt
wurde. Zunächst wird er gefangen genommen und in ein Arbeitslager
verfrachtet, doch er kann fliehen. Da er als Bruder Ignazio nicht viel
ausrichten konnte, muss er zur Schaufel greifen, um den alten Django
auszugraben...
Meinung:
Besser spät als nie? Na ja, nicht unbedingt.
Zwanzig
Jahre nach dem Original gab es tatsächlich eine "echte" Fortsetzung zum
Klassiker "Django". Unzählige Filme trugen zwar den Namen, wobei es
sich dabei ausschließlich um Marketingstrategien handelte. Franco Nero
wollte diese Fortsetzung und hätte auch gerne wieder Sergio Corbucci mit
an Bord gehabt. Dieser war damals jedoch schon schwer krank und starb
kurze Zeit später. Ob er aus der Rückkehr einen wirklich guten Film
gemacht hätte? Schwierig, es ist wohl nur anzunehmen, dass die
Inszenierung besser wäre.
"Der Teuflische" und sein Teufelsweib |
Man
braucht es gar nicht beschönigen, von der Klasse des Originals ist die
Fortsetzung nicht nur weit entfernt, das spielt nicht mal ansatzweise
in der selben Liga. 1987 war der Italo-Western eh schon lange über
seinem Verfallsdatum. Regisseur Nello Rossati a.k.a. Ted Archer
beherrscht sein Handwerk auch eher mäßig, um es mal höflich zu
formulieren.
Das
der Streifen sich keine 2 Minuten ernst nehmen lässt, liegt natürlich
nicht nur an ihm. Die Geschichte und die trashigen Figuren tragen einen
nicht geringen Anteil dazu bei.
Du warst ein böser Junge! |
Der
ach so schurkige Oberschurke, dezent übertrieben dargestellt von
Christopher Connelly, wirkt samt seiner peitschenschwingenden
Amazonen-Sklavin wie die Karikatur eines James-Bond-Bösewichts. So
manche Szenen sind nicht nur freiwillig amüsant und wer hier ernsthaft
auf einen ebenbürtigen Nachfolger hofft, dürfte ziemlich blöd aus der
Wäsche gucken. Das könnte dazu führen, sich ungemein über diese
verzögerte Nachgeburt aufzuregen, aber hey, Spaß macht der auf alle
Fälle, wenn man sich mit seinen Unbeholfenheiten anfreundet.
Rambo? Nein, Django! |
Franco
Nero ist immer noch eine coole Sau, auch wenn er vom wortkargen Rächer
zu einem menschelnden Pre-Expendable wird, der auf seine alten Tage
nochmal den Riesenballermann schwingt. Natürlich ist der Film bei weitem
nicht so zynisch, räudig, schmutzig und nie im Leben so gut wie sein Vorgänger, der Charme
liegt mehr in seiner unsinnigen Unterhaltung.
Wer
seine eventuell vorhandenen Erwartungen auf Null fährt und Spaß an
Euro-Trah der 80er haben kann, dürfte mit "Djangos Rückkehr" auch einen
kurzweiligen Zeitvertreib finden.
6 von 10
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