Fakten:
Colors - Farben der Gewalt (Colors)
USA. 1988. Regie: Dennis Hopper. Buch: Michael Schiffer, Richard Dilello. Mit: Sean Penn, Robert Duvall, Maria Conchita Alonso, Randy Brooks, Grand Bush, Don Cheadle, Glenn Plummer, Trinidad Silva, Damon Wayans u.a. Länge: 116 Minuten. FSK: ab 16 Jahren freigegeben. Auf DVD erhältlich.
Story:
In den Straßen von L.A. eskaliert der blutige Bandenkrieg zwischen den "Bloods" und "Crips". Die andauernde Rivalität der Gangs gipfelt in eiskalten Mordanschlägen. Die Cops von "C.R.A.S.H.", einer zu Bekämpfung der Straßengangs gegründeten Sondereinheit, stehen dem Chaos aufgrund ihrer zahlenmäßigen Unterlegenheit fast hilflos gegenüber. Dem erfahrenen Haudegen Hodges wird der heißblütige Neuling McGavin zur Seite gestellt. Während Hodges sich mit seiner besonnenen, diplomatischen Art auf der Straße einen gewissen Respekt erarbeitet hat, macht sich McGavin bald durch seine ungestüme Hitzköpfigkeit einen Namen. Das führt nicht nur zu Spannungen zwischen den Kollegen, sondern macht McGavin bald zur Zielscheibe.
Meinung:
"Colors" zählt mit Sicherheit zu den besseren Arbeiten von Gelegenheitsregisseur Dennis Hopper und war aufgrund seiner brisanten Aktualität seiner Zeit ein aufsehenerregender Film. Der bis heute bestehende Bandenkrieg in Los Angeles erreichte in den 80er Jahren eine neue Qualität. Skrupelloser und schwerer bewaffnet kämpften "Bloods" und "Crips" um die Vorherrschaft im Drogengeschäft, in erster Linie ging es jedoch schlicht um die jahrzehntelange Fehde untereinander. Die Gangproblematik rückte durch den Film verstärkt in den Fokus der Öffentlichkeit, speziell im Ausland. "Colors" war zur richtigen Zeit am richtigen Ort, zweifellos.
McGavin & Hodges: Gleicher Look, verschiedeneAnsichten, |
Was den Ablauf der Geschichte angeht, so erreicht "Colors" ebenfalls nicht die Oberliga. Das Tempo ist manchmal etwas schleppend, manchmal tritt der Film auch auf der Stelle, ohne sich entscheidend voran zu bewegen. Das ist wirklich schade, denn er überzeugt gleichzeitig in vielen Punkten. Die Darsteller wurden bereits lobend erwähnt, ebenso die stellenweise Authentizität und seinen zeitbezogenen Sprengstoff. Starke, kleine Szene ist die hitzige Diskussion zwischen aufgebrachten Bürgern und der Polizei, in der sich gegenseitig die Schuld für das Abgleiten der Jugend in die Kriminalität zugeschoben wird, was dem im Hintergrund lauschenden Hodges zum Schmunzeln verleitet. Da trifft "Colors" sehr gut den Kern der Sache, offenbart die Hilflosigkeit mit der Situation.
Auch wenn "Colors" nicht perfekt ist, er ist heute noch sehenswert. Das Pulverfass L.A. ist spürbar, die Stimmung gelungen, die musikalische Untermalung trifft genau ins Schwarze, die Darsteller sind klasse. Mit einem besseren Drehbuch wär es ein großartiger Film, der die Zeit sicher besser überstanden hätte.
7 von 10
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