
Fakten:
Haus der 1000 Leichen (House of 1000 Corpses)
USA,
 2003. Regie & Buch: Rob Zombie. Mit: Sid Haig, Bill Moseley, Sheri 
Moon-Zombie, Karen Black, Chris Hardwick, Erin Daniels, Jennifer Jostyn,
 Rainn Wilson, Walton Goggins, Tom Towles, Matthew McGrory, Robert 
Mukes, Dennis Fimple, Harrison Young, William H. Bassett, Irwin Keyes, 
Michael J. Pollard u.a.  Länge: 89 Minuten. FSK: keine Freigabe. Auf DVD
 und Blu-ray erhältlich.
Story: 
Vier 
Jugendliche besuchen das Horrormuseum des durchgeknallten Captain 
Spaulding. Besonders die Geschichte um Dr. Satan hat es ihnen angetan. 
Dessen Leiche soll ganz in der Nähe verschwunden sein. Auf der Suche 
nach diesem Ort landen sie im Haus der Familie Firefly, deren 
Gastfreundschaft bald zum Albtraum ohne Grenzen wird.
Meinung:
Wüst, schrill, hemmungslos. Rob Zombies Regiedebüt "Haus der 1000 Leichen" ist eine einzige, irre Hommage an den Horrorfilm. Zombies Passion für das Genre, von den "staubigen" Klassikern bis hin zu der "neuen" Terrorwelle der 70er, ist unverkennbar und wird in jeder Szene überdeutlich zelebriert. Speziell der texanische Redneck-Horror wird abgefeiert, in erster Linie natürlich "The Texas Chainsaw Massacre", aber mindestens genau so dessen überdrehtes Sequel. Wohl nicht rein zufällig ist Bill Moseley hier mit an Bord und erinnert von Rolle und Optik extrem an seine damalige Rolle.
| Karneval in Texas | 
Die manchmal 
konfus wirkende Handlung ist nichts als wilde Spielerei. Eine 
Liebeserklärung von einem Fanboy. Zahlreiche Anspielungen, verpackt in 
eine zynisch-groteske Achterbahnfahrt mitten durch das Nerd-Herz. 
Bösartiger Humor durchtränkt von skurrillen Einfällen mit Blutsosse. 
Zombie lässt hier bereits erkennen, dass der moderne Horrorfilm in ihm 
einen berechtigten Hoffnungsträger gefunden hat. Gerade weil er keine 
Grenzen kennt, auf Konventionen scheisst, die rohen Stärken der alten 
Zeit neu anpinselt und sein Ding durchzieht, weil er es geil findet. Nur
 bei seinem ersten "Halloween"-Film musste er sich verbiegen lassen, der
 Produzentendruck war zu gross. Bei der Fortsetzung hatte er freie Hand,
 durfte sich voll austoben und verschreckte damit viele Puristen wie die
 breite Masse. Das war sein "Halloween". Das war der Stil, der sonst 
alle seine Filme prägt und "Haus der 1000 Leichen" war der Anfang.
| Gottesdienst in Texas | 
Ein
 abartig-geschmackloser Trip, der sich minütlich steigert und die 
augenscheinlichen Albernheiten des ersten Drittels in eine 
obskur-bizarre Geisterbahn verwandelt. Zombie präsentiert eine 
überraschend-brachiale, enorm mutige Terrorshow für Fans, gleichzeitig, 
besonders in den letzten Minuten, handwerklich erstaunlich souverän 
umgesetzt. Das sieht nicht aus wie von einem Debütant, der eigentlich 
aus einem anderen Business kommt. Mehr wie von einem Kerl, der schon 
ewig auf die Chance gewartet hat, seine gestörten Gedanken endlich auf 
die Leinwand bringen zu können und ganz genau wusste, wie das auszusehen
 und zu wirken hat. An Stellen, wo andere Filmemacher aus dem Genre 
schon lange ihr Pulver verschossen hätten, lädt Zombie nochmal nach und 
schießt erst dann wirklich scharf. Vorher waren das nur Platzpatronen. 
"Haus der 1000 Leichen" ist enorm schräg und wahrscheinlich nichts für den 08/15-Horrofilmabend, das ist eine Herzensangelegenheit. Da mag man irritiert den Kopf schütteln oder begeistert in die Hände klatschen. Damit hätte Zombie sein Ziel erreicht und sein Publikum gefunden. Die werden begeistert sein.
7,5 von 10 Keller-Leichen
"Haus der 1000 Leichen" ist enorm schräg und wahrscheinlich nichts für den 08/15-Horrofilmabend, das ist eine Herzensangelegenheit. Da mag man irritiert den Kopf schütteln oder begeistert in die Hände klatschen. Damit hätte Zombie sein Ziel erreicht und sein Publikum gefunden. Die werden begeistert sein.
7,5 von 10 Keller-Leichen
 
 
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