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Review: RAZE - FIGHT OR DIE! - Zickenkrieg

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Fakten:
Raze – Fight or die!
USA. 2013. Regie: Josh Waller. Buch: Robert Beaucage, Kenny Gage, Josh Waller. Mit: Zoe Bell, Doug Jones, Sherilyn Fenn, Tracie Thoms, Allene Quincy, Adrienne Wilkinson, Bruce Thomas, Rebecca Marshall, Bailey Anne Borders, Rachel Nichols, Rosario Dawnson u.a. Länge: 93 Minuten. FSK: keine Freigabe. Ab dem 30. Mai 2014 auf DVD und Blu-ray erhältlich.


Story:
Sabrina wird von einer mysteriösen Organisation, die von einem wohlhabenden Ehepaar geleitet wird, mit 49 anderen Frauen gefangen gehalten. Die Frauen müssen in einer kleinen, steinernen Arena mit bloßen Händen gegeneinander, eins zu eins, antreten. Jeder Kampf muss mit einer Toten enden. Damit die Damen spuren, bedroht die Organisation das Leben derer Familien. Sabrina kämpft erbarmungslos, versucht insgeheim aber zu fliehen und sich an ihren Peinigern zu rächen.





Meinung:
Die Neuseeländerin Zoe Bell, die Haus und Hof-Stuntfrau von Quentin Tarantino, die der Hypemeister höchst selbst mit einer wichtigen Hauptrolle in seinem „Grindhouse“-Part „Death Proof“ ehrte, tingelt seit ihrem großen Auftritt, in dem sie Kurt Russell eine Lektion erteilte, nicht nur als Stuntfrau verborgen durch die Filmwelt, sondern auch als Action-Heroine in meist eher kostgünstigen Direct-to-DVD-Produktionen. In „Raze - Fight or die!“ mimt sie nun die toughe Sabrina, die Teil eines brutal-perfiden Spiels, ausgetragen von der Upper Class, ist.


Die Regeln werden erklärt (so schwer sind die nicht)
„Raze - Fight or die!“ erinnert zunächst an Filme wie „Battle Royale“, „HarteZiele“ oder „Die Tribute von Panem“, doch selbst John Woos Action-Variante von „Graf Zarloff- Genie des Bösen“ mit Jean-Claude van Damme besaß noch so etwas wie eine legitimierte Aussage, bei Raze wird zwar auch versucht das Geschehen mit einem gesellschaftlichen Kommentar zu unterfüttern, dies wird aber äußerst halbherzig, wenn nicht sogar stupide  angegangen und bringt am Ende nicht mehr zu Stande als das übliche Klischee von den perversen, weißen Reichen, die sich zum Spaß ansehen, wie zwei Frauen sich mit Händen und Füßen zu Tode prügeln. Die Kämpfe sind dann auch ganz klar das alles bestimmende Zentrum von „Raze - Fight or die!“. Hier wird dann nicht gekleckert, sondern geklotzt, was dazu führte, dass die FSK selbst eine massiv geschnittene Fassung des Films ihren Segen verwehrte, so dass Josh Wallers Prügelorgie nun hierzulande nur mit einer SPIO-Freigabe hinter die Theke der Händler gerät und wahrscheinlich einige Zeit, nach dem dieser Text entstanden ist, auf dem Index landen wird. Die Kämpfe sind wirklich hart inszeniert. Arme werden gebrochen, Zähne ausgeschlagen, Augen zerdrückt, Schädel eingeschlagen, wem das als Unterhaltungsvehikel ausreicht, dem wünschen wir viel Spaß mit „Raze - Fight or die!“.


Beautybehandlung a la "Raze"
Abseits dieser Todestänze in einer kleinen Arena, bietet „Raze - Fight or die!“ nichts von belang. Die weitere Entwicklung der Story ist eine Bündelung von Lustlosigkeit. Bevor jetzt die Argumentations-Keule kommt, dass ein Film wie „Raze - Fight or die!“ ja alleine schon Genre-mäßig nicht mehr zu bieten hat, schwingen wir eine andere Keule und sagen, dass die Kämpfe entsetzlich monoton sind. Dank der eher bescheidenen, darstellerischen Leistungen fällt auch ein mitfiebern mit der Heldin Sabrina schwer. Mag sein, dass Bell eine herausragende Stuntfrau ist, aber sobald es nicht mehr darum geht anderen Teilnehmerinnen die Luft abzuwürgen oder das Genick zu brechen, versagt sie völlig. Wer ohne Verletzungen einen Treppe hinunterfallen kann, ist halt nicht zwangsweise auch talentierte Akteurin. So bleibt „Raze - Fight or die!“ zwar angenehm lineares Genre-Kino, aber leider auch unangenehm einseitig. Von der mangelnden inszenatorischen Intelligenz, die in ihren besten Momenten belustigt und in ihren schlimmsten frustvolles Kopfschütteln auslöst, wollen wir gar nicht erst anfangen. Nur so viel: die Kämpfe sind zwar hart und konsequent, aber dabei auch so packend und fesselnd wie das Zählen der Noppen einer Raufasertapete.


„Raze – Fight or die!“ mag einige Gemüter erhitzen, wegen seiner Thematik, misogynen Ausrichtung (die er hinter seiner plumpen Gesellschaftskritik versteckt) und seines Gewaltgrades (der im Vergleich zu manch anderem Klopperfilm aber noch semi-zahm ist), doch große Aufregung sollte so ein miefiger Film nicht wert sein. Egal ob nun positiv oder negativ. Zoe Bell mag charismatisch sein, einen Film alleine tragen kann sie aber nicht. Auch nicht im Windschatten „echter“ Darsteller wie Doug Jones („Hellboy“, „John dies at the End“), Sherilyn Fenn („John Carpenters Vampire“, „Twin Peaks“), Rachel Nichols („Continuum“, „Alex Cross“) und Rosario Dawson („Sin City“, „Trance“), die meist nur in Winzrollen zu sehen sind.


1 von 10 kreisförmige Narben am Hals

Review: TOKAREV - Nicolas Cage, die Karikatur

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Fakten:
Tokarev
USA. 2014. Regie: Paco Cabezas. Buch: Jim Agnew, Sean Keller. Mit: Nicolas Cage, Rachel Nichols, Michael McGrady, Max Ryan, Danny Glover, Aubrey Peeples, Elena Sanchez, Peter Stormare, Pasha D. Lychikoff u.a. 98 Minuten. FSK: freigegeben ab 18 Jahren. Ab 13. Mai auf DVD und Blu-ray erhältlich.


Story:
Paul Maguire ist ein angesehenes Mitglied der Gesellschaft, doch dies war nicht immer so. Früher bewegte er sich in den Kreisen von Gangstern und brutalen Mördern. Genau diese Vergangenheit holt ihn ein, als seine Tochter entführt und ermordet wird. Die Tatwaffe: eine Tokarev, die Lieblingswaffe der Russenmafia. Für Paul ist klar, er muss sich seiner Vergangenheit stellen.





Meinung:
Oscar-Preisträger, gefeierter Darsteller in vielen hochgelobten Filmen und in den 1990ern ein echter Action-Heroe. Ja, die berufliche Vergangenheit des Nicolas Cage lässt nicht gerade den Schluss zu, dass er heutzutage gefühlt alle paar Wochen in einem neuen Quatschfilm für den Heimkinomarkt mitwirkt. Eigentlich hätte Cage das Zeug gehabt auch 30 Jahre nach seinem Karrierestart immer noch unter den Top-Akteuren Hollywoods zu sein, doch mittlerweile hat er sich vom ernsthaften Darsteller zu einer reinrassigen Parodie seiner Selbst gewandelt. So gesehen funktioniert „Tokarev“ zwar nicht als Rache-Thriller aber zumindest als Karikatur.


Cage grimassiert sich in Rage
„Tokarev“ will aber eben doch ein Thriller sein. Ein düsterer, hoffnungsloser, brutaler Rachefilm, über einen verzweifelten Vater/Ex-Gangster/Nicolas Cage der den Mord an seiner Tochter vergelten will und dafür seine guten Sitten vergisst und mit zwei Freunden alte Mafiamethoden wieder ausgräbt. Das hat Folter, Messerstiche, Prügel und Schusswechsel zur Folge, nur keinen konstanten Spannungsbogen. Dafür immense dramaturgische wie narrative Schwächen, etwa Zeitsprünge die so grobmotorisch verwendet werden, dass sie den erzählerischen Fluss zerfetzen. Bis es dazu kommt ist die Cage-Show aber schon im vollen Gange. Cage schreit, grimassiert sein Gesicht als wäre er Jim Carrey auf Speed, schaut wie eine ausgestopfte Eule in der Gegend rum und wedelt tollwütig mit seinem Gliedmaßen herum. Damit empfiehlt er sich als menschliches Äquivalent des Animals von den Muppets. Problem: wirklich unterhaltsam ist dieses Overacting nicht mehr, vor allem weil „Tokarev“ dieses Attribut nicht als integrierte Zirkusnummer nutzt, um den – nett ausgedrückt – gediegenen Plot aufzulockern, sondern wirklich versucht dem Publikum als ernsthafte charakterliche Auseinandersetzung zu verkaufen.


Cage hat kein Pokergesicht
Dramaturgisch und erzählerisch schwach, aber die Action ist dafür gelungen? Leider auch nicht. Zwar bietet Regisseur Paco Cabezas („Neon Flesh“) kurze Shoot-Outs, die ein wenig an „Dredd“ und seine SloMo-Ästhetik erinnert, abseits von diesen marginalen Ausreißern gibt es aber wenig zu sehen und zu entdecken. Cabezas und seine zwei Drehbuchautoren, die u.a. für Dario Argentos Flop „Giallo“ mitverantwortlich waren, sind gar nicht an Action der Marke „Ein Mann sieht rot“ oder „96 Hours“ interessiert. Es ist wirklich das menschliche Drama, was sie fokussieren. Dank bescheidener Dialoge, einer unmotivierten Geschichte und dem Clown namens Nicolas Cage sind diese Absichten aber allesamt zum Scheitern verurteilt. Ein Scheitern was dank eines gravierend tölpelhaften Endes einen kompromisslos lächerlichen Höhepunkt findet, welches versucht das menschliche Drama zu unterstreichen. Unterstriche wird aber dann doch nur, dass „Tokarev“ ziemlich zerfahrener Unsinn ist. Quasi eine traurige Geschichte, die wegen der Art und Weise der Erzählung zu einer peinlichen Klamotte verkommt.


Ach Nicolas Cage, was ist nur auf dir geworden. Ist der Geldmangel wirklich so schlimm, dass du in Filmen wie diesem mitwirkst? Diese Frage kann wohl nur Cage selbst beantworten, oder sein Steuerberater. So lange bleibt Hoffnung zurück, dass er aus dieser Direct-To-DVD-Tragödie eines Tages ausbrechen kann. Vielleicht ja mit dem Drama „Joe“ von „Prince Avalanche“-Regisseur David Gordon Green. Die Hoffnung stirbt zuletzt, aber wenn sie stirbt, dann sollte sie vn Cage gespielt werden. Dieses Todesszene wird bestimmt wieder ein Highlight werden. Ob nun im negativen oder positiven Sinne, sei mal dahingestellt.


2 von 10 Gummigesichtern

Trailerpark: Nicolas Cage rächt den Mord an seiner Tochter - Trailer zum Rache-Thriller TOKAREV

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Nicolas Cage meldet sich zurück- mal wieder. In „Tokarev“ spielt Mr. Overacting einen Ex-Gangster, der versucht seiner Vergangenheit zu entkommen. Doch diese holt ihn mit aller Kraft wieder ein, nämlich in Form des Mordes an seiner Tochter. Was folgt sollte klar sein: Rache. Neben Cage sind noch Peter Stormare, Rachel Nichols und Danny Glover zu sehen. Der Film erscheint hierzulande direkt auf DVD und Blu-ray und zwar am 15 Mai.


Review: P2 - Schreie im Parkhaus - Ein Plädoyer für pünktlichen Feierabend

2 Kommentare:
http://www.best-horror-movies.com/image-files/p2-poster-2007.jpg


Fakten:
 P2 - Schreie im Parkhaus (P2)USA, 2007. Regie: Franck Khalfoun. Buch: Alexandre Aja, Grégory Levasseur, Franck Khalfoun. Mit: Rachel Nichols, Wes Bentley, Simon Reynolds, Philip Akin, Miranda Edwards, Paul Sun-Hyung Lee, Grace Lynn Kung, Bathsheba Garnett, Philip Williams, Arnold Pinnock u.a. Länge: 93 Minuten. FSK: ab 18 Jahren freigegeben. Auf DVD und Blu-ray erhältlich.



Story:
Auch am Weihnachtsabend ist Angela mal wieder die Letzte im Büro. Als sie sich endlich auf dem Weg zu ihrer Familie machen will, springt das Auto nicht an. Sie ruft sich ein Taxi, muss dann jedoch feststellen, dass die Türen bereits abgeschlossen sind. Ihr Handy funktioniert auch nicht, was nun? Außer ihr scheint nur noch Parkhauswächter Thomas im Gebäude zu sein. Der ist am Weihnachtsabend nicht gerne allein und über Angelas Anwesenheit mehr als entzückt...





                                                                

 
Meinung:
Bevor er im letzten Jahr mit "Maniac" eines der gelungensten Horror-Remakes der jüngsten Zeit hinlegte, gab der Franzose Franck Khalfoun mit diesem kleinen B-Reißer sein Spielfilmdebüt. Unterstützt wurde er hier bereits von Kumpel Alexandre Aja, wie bei "Maniac" als Produzent und Co-Autor tätig. Eine Art Fingerübung für den letztjährigen Genrehit, mit dem Khalfoun durchaus auf seine Qualitäten aufmerksam machen kann und die berechtigte Hoffnung schürt, dass mit ihm noch zu rechnen sein wird.



Die Axt in der Hand erspart den Weihnachtsmann
Was wäre "P2" nur ohne seinen Regisseur? Nicht wirklich viel, denn die inszenatorischen Mittel mal ausgeklammert, gibt es hier kaum bemerkenswertes zu sehen. In erster Linie soll so ein kleiner Genre-Happen ja auch nur durch das Wesentliche überzeugen, sprich Spannung, Atmosphäre, Tempo, Terror und Unterhaltungswert. Eine ausgeklügelte, innovative Story oder oscarreife Mimen erwartet wohl niemand. Tatsächlich sind die Darsteller gar nicht mal schlecht. Rachel Nichols punktet nicht nur durch ihr einladendens Dekoltee, bringt ihren Part absolut zufriedenstellend rüber. Wes Bentley ist auch voll in Ordnung, wobei der ohnehin in jedem Film leicht gestört aussieht. Egal wo er mitspielt, wenn er plötzlich zu einer Axt greifen würde, ich wäre wohl kaum erstaunt. Die Atmosphäre weiß ebenfalls zu gefallen, was sich Khalfoun anrechnen kann. Der versteht was von Inszenierung, kennt sich im Genre aus und nutzt das leider fade Skript optimal aus, so weit es ihm eben möglich ist. Allein deshalb ist "P2" für Fans sicherlich kein Fehlgriff, hier kann einem fähigen Regisseur bei der Arbeit zugesehen werden. Zum Teil gelingt es Khalfoun, die offensichtlichen Schwächen des Streifens gekonnt zu kaschieren, Bedrohung aufkommen zu lassen, das Tempo selbst über erschreckend einfallslose und vorhersehbare Passagen aufrechtzuerhalten. Alexandre Aja war seinerzeit das namentliche Zugpferd für das Projekt, dabei ist es Khalfoun, dessen Arbeit den Film seine Daseinsberechtigung gibt.


Verstecken im Parkhaus, ein Trendsport mit Zukunft
Das Skript ist es nicht. Die simpele Geschichte zu kritisieren, die so natürlich schon dutzendfach erzählt wurde und von diversen Logikfehlern durchzogen wird, ist gar nicht mein Anliegen, darauf bassieren etliche gute Genrefilme, kein Thema. Problematisch ist die Tatsache, dass "P2" trotz seines (schön) beschränkten, einengenden Handlungsorts, den wenigen Figuren und der kompakten und somit mutmasslichen effizient zu nutzenden Laufzeit die Spannung leider selten, eher sogar nie, auf ein hohes Niveau pushen kann. Mit deutlich mehr Drive und weniger Überraschungsarmut hätte das ein kleiner, feiner Psycho-Thriller sein können. Das Geschehen ist nicht nur von seiner Grundausrichtung, sondern besonders von seinen Details viel zu beliebig und austauschbar, es werden die fiesen, prägnanten Momente vermisst, die einen wirklich guten Vertreter seiner Zunft auszeichnen. Am Ende bleibt einfach nichts hängen und auch zwischenzeitlich schleift es schon mal deutlich, obwohl alles ja schnörkellos, ohne hinderliche Nebenschauplätze oder Abzweigungen abläuft. Das spricht einfach nicht für den Film, erstrecht nicht für Aja, der seinem Buddy Khalfoun ruhig mit einer besseren Vorlage hätte füttern können. Vielleicht wusste er das und hat sich deshalb nicht selbst auf den Stuhl gesetzt, ohne ihm jetzt etwas unterstellen zu wollen.


In Ansätzen interessanter und handwerklich absolut gelungener Thriller, der nur leider nie so richtig auf Touren kommt und an Ideenmagel droht zu verhungern. Keine Empfehlung, aber schlecht ist auch was ganz anderes. Als Testlauf für ein vielversprechendes Duo (was "Maniac" bestätigte) in Ordnung. Das nächste Projekt von Khalfoun dürfte in Fankreisen heiß erwartet werden, bei mir auf jeden Fall.


5,5 von 10 Frauenparkplätzen

Review: ALEX CROSS - Kriminalistische Klischeeparade

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Fakten:
Alex Cross
USA. 2012. Regie: Rob Cohen. Buch: Marc Moss, Kerry Williamson, James Patterson (Vorlage). Mit: Tyler Perry, Edward Burns, Matthew Fox, John C. McGinley, Jean Reno, Carmen Ejogo, Rachel Nichols, Werner Daehn, Yara Shahidi, Cicey Tyson u.a. Länge: 106 Minuten. FSK: freigegeben ab 16 Jahren. Auf DVD und Blu-ray erhältlich.

Story:
Kriminalkommissar und Polizeipsychologe Alex Cross untersucht mit seinem Partner Thomas Kane den brutalen Mord an einer Vorstandsvorsitzenden einer großen Firma. Der Killer, der sein Opfer brutal folterte, hinterlässt am Tatort selbstgemalte Skizzen. Diese führen Cross und Kane auf dessen Spur, doch damit fordern sie den Mörder heraus. Es kommt zu einem Katz-und-Maus-Spiel, welches auch unschuldige Opfern fordert.


 

Meinung:
Nach „…denn zu küssen sind sie da“ und „Im Netz der Spinne“ ist „Alex Cross“ der dritte Filmauftritt des von Krimiautor James Patterson erfundenen FBI-Profiler. Da es sich hier um ein Prequel handelt, mimt die Titelfigur nicht mehr Morgan Freeman, sondern den in den USA äußerst bekannten wie erfolgreichen Darsteller/Regisseur Tyler Perry. Hier beschränkt sich Perry aber auf die Arbeit vor der Kamera. „The Fast and the Furiest“-Regisseur Rob Cohen übernimmt das inszenatorische Ruder und liefert einen Thriller ab, der hierzulande direkt fürs Heimkino ausgewertet wurde. Oftmals ein Zeichen dafür, dass ein Film wenig überzeugend ist. Trifft dies auf „Alex Cross“ zu?


Tyler Perry als junger Morgan Freeman
Im Gegensatz zu den anderen Thrillern rund um Alex Cross, ist das Prequel kein klar inszenierter Thriller, sondern versucht immer wieder auch andere Genre-Spitzen in die Handlung zu integrieren. Behilflich dabei ist der Antagonist, der namenlose Killer, der wegen seinem Hang zur bizarren Malerei den Spitznamen Picasso erhält. Dieser agiert so professionell wie gnadenlos. Doch Rob Cohen gelingt es nie ihn als wirkliche Bedrohung darzustellen. Denn seine Figur changiert auf einer peinlichen, nach psychologischen Schauwerten geifernden, Ebene, irgendwo zwischen brutaler Tötungsmaschine und professionellen Assassinen. Picasso-Darsteller Matthew Fox („Lost“, „8 Blickwinkel“) wirkt darüber hinaus mit Glatze und durchtrainierten Körper eher wie ein Proll mit Dauerkarte fürs Fitness-Studio. Genauso dumpf wie mit seinem Bösewicht geht „Alex Cross“ auch mit seiner Titelfigur um. War Morgan Freeman in den vergangen Filmen ideal besetzt, wegen seiner kombinierenden  wie detektivischen Ausstrahlung, so wirkt Tyler Perry in der Rolle  des jungen Cross eher wie ein bulliger Panzer, der mit gefühlt einer einzigen Mimik durch den Film rollt. Perry gelingt es nie die geistreiche Seite des Alex Cross überzeugend zu transportieren. Nur in den verzichtbaren Actionszenen kann er geringfügig überzeugen. Auch Cross Kollegen und die im Laufe der Handlung auftauchenden Verdächtigen, Schurken und Freunde wirken eher wie Fremdkörper.


Abseits seines fehlerhaften Castings versagt „Alex Cross“ aber auch in der Paradedisziplin des Thriller-Genres. Rob Cohen gelingt es wirklich über die gesamte Laufzeit keinerlei fesselnde Momente aus der einfach gestrickten Handlung zu konzentrieren. Da können auch keine harten Schicksalsschläge weiterhelfen, die hier immer wieder zu finden sind. Wie könnten sie auch? Schließlich sind, wie bereits erwähnt, die Figuren in „Alex Cross“ wenig überzeugend. Egal ob Empathie (die Helden) oder Abneigung (Bad Guys), nichts davon tritt ein. Einzig eine wirkliche Stärke hat die dritte Cross-Verfilmung, denn anders als seine Vorgänger, bzw. Nachfolger, wird nicht versucht die kriminalistische Klischeeparade mit Hochglanz zu tarnen. „Alex Cross“ ist durch und durch ein B-Movie moderner Art. Mit bekannten Gesichtern vor der Kamera und wenig innovativen Inhalt, versucht Rob Cohen einfach nur einen Thriller auf die Beine zu stellen, der nicht mehr sein will als ein Spannungs-Happen für Zwischendurch. Auch wenn dieser filmische Snack nie seinen vollen Geschmack entfaltet, so ist der Grundgedanke, die Rezeptur im Hintergrund, zumindest recht ehrbar. Ändert dies aber etwas daran, dass „Alex Cross“ nicht wirklich taugt? Nein. Nicht im Geringsten.

2 von 10 abgeschnittenen Fingern