Fakten:
Rache – Bound to Vengeance (Bound to Vengeance)
USA, 2015. Regie: José Manuel Cravioto. Buch: Rock Shaink,
Keith Kjornes. Mit: Tina Ivlev, Richard Tyson, Bianca Malinowski, Kris Kjornes,
Dustin Quick, Stephanie Charles u.a. Länge: 79 Minuten. FSK: Freigegeben ab 18
Jahren. Ab dem 1.9. auf DVD, Blu-ray und Blu-ray 3D erhältlich.
Story:
Eve wurde entführt, in einem Keller angekettet und
missbraucht. Doch nun konnte sie ihren Peiniger überwältigen. Als sie herausfindet,
dass irgendwo noch andere Frauen gefangen gehalten werden, beschließt sie nicht
einfach zu fliehen, sondern ihre Leidensgenossen zu retten. Und das geht nur,
wenn der Entführer sie zu ihnen führt…
Meinung:
„Ich bin kein Jäger. Ich bin nur ein Zoowärter.“
Neues DTV-Futter für Freunde des zünftigen Vergeltungsfilms:
Allein das deutsche DVD/Blu-ray Cover-Artwork will unmissverständlich eine Assoziation
zu dem recht erfolgreichen „I Spit on your Grave“-Remake herstellen, dass
inzwischen schon die zweite Ehrenrunde gedreht hat. Thematisch grundsätzlich
vergleichbar, sicherlich auch in die Sparte des Rape & Revenge-Movies einzuordnen,
auch wenn der Part der (vermutlichen) Schändung beim Einstieg für den Zuschauer
schon geschehen ist und mehr oder weniger nur angedeutet wird. Somit – vom visuell Erfassten - fast „nur“ ein Revenge-Movie, mit dem der Mexikaner José Manuel
Cravioto sein US-Regiedebüt gibt.
"Such, feines Hundi..." |
So, endlich Zeit für eine Dusche... |
Dafür wird irgendwann noch eine Art von Schuld-bedingter
Motivation erklärend hinzugefügt, doch selbst das ist sehr dünnes Eis. Ab zur
Polizei, dann nach Hause, den Rest sollen die Profis regeln. Schnell, sicher,
realistisch. Davon hält der Film nicht viel und man mag es auch noch grob
akzeptieren, schließlich muss die Grundidee ja auf den Weg gebracht werden. Die
daraus resultierende Schnitzeljagd mit einem wütenden Opfer und dem ewig
winselnden (erstaunlich, dürfte nach diversen Schlägen an die Murmel mit
handfesten Materialien normalerweise kaum noch zu sinnvollen Zwei-Wort-Sätzen
in der Lage sein) Zoowärter leidet leider an notorischer Ideenarmut und
überbrückt die Kreativitäts- und Spannungsflaute mit expliziten Gewaltspitzen,
die man bei der Grundprämisse durchaus auch erwarten kann. Alles noch im
(inzwischen normalen) FSK: 18-Rahmen. Weder von dem theoretisch deftigen
Hintergrund noch dem Gezeigten kann sich „Rache – Bound to Vengeance“ vom
Durchschnitt abheben, kann am ehesten durch eine grundsolide Inszenierung
marginal Punkte sammeln. Das ist es dann auch. Umso dürftiger fällt die auf
nicht mal 80 Minuten runterreduzierte Handlung auf, die zwar logischerweise
echt Hänger vermeidet, aber realistisch betrachtet auch kaum mehr bieten
könnte.
Dafür passiert hier einfach nichts, was besonders auffällig
oder gar positiv zu vermerken wäre. Das als große Überraschung aufgebaute Ende
sorgt nicht mal ausversehen für ein Raunen, der Weg dahin ist unnötig steinig
und völlig belanglos, selbst verstörend ist der auf hart und erbarmungslos
getrimmte Film nicht die Spur. Fließbandware. Nicht so schlecht, dass man ihn
in Anbetracht des ungefilterten Output der endlosen Genre-Weiten richtig
niedermachen müsste, selbst für richtiges Skandal- oder mindestens
Diskussionspotenzial fehlt jede Grundlage. Gesehen, realisiert und kurzzeitig
als Anwesend gespeichert, man muss schon über ein gutes Gedächtnis verfügen, um
den in einigen Jahren nicht versehentlich erneut zu sehen.
4 von 10 Suppen für Zwei
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen