Fakten:
The Good, the Bad and the Dead
(4Got10)
USA, 2015. Regie: Timothy Woodward
Jr.. Buch: Sean Ryan. Mit: Johnny Messner, Dolph Lundgren, Danny Trejo, Michael
Paré, Vivica A. Fox, Natassia Malthe, John Laughlin u.a. Länge: 84 Minuten.
FSK: Freigegeben ab 16 Jahren. Auf DVD, Blu-ray und Blu-ray 3D erhältlich.
Story:
Ein Mann erwacht angeschossen am
Tatort eines offenbar gescheiterten Drogendeals. Er ist der einzige
Überlebende, kann sich jedoch an nichts erinnern. Nichtmal an seine eigene
Identität. Mit einer beträchtlichen Summe Bargeld macht er sich aus dem Staub,
doch die DEA, ein mexikanischer Drogenbaron und ein korrupter Sheriff sind ihm
dicht auf den Fersen.
Meinung:
„Da ist nur Chaos. Von Geräuschen,
Gesichtern und Scheiße!“
Frische DTV-Actionware vom
Fließband, mit dem Who is Who ausgedienter Filmfratzen. Damit die verwaisten
Videothekenregale und Grabbeltische großer Medien-Discounter nicht leer werden.
Nichts anderes ist auch „The Good, the Bad and the Dead“, der sich mit diesem
08/15-Diebstahltitel gar nicht erst groß anderweitig positionieren will. Und
doch gibt es schlimmeren Müll auf dem Markt, was nicht gleichzusetzen ist mit
irgendeiner Form der Empfehlung. Von ganz unten ausgehend ist das zumindest ein
deutliches Stück über dem Bodensatz anzusiedeln.
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Auch ein Sheriff braucht mal Hilfe... |
Unerschütterliche Fans des in die Jahre gekommenen, alten Schweden Dolph Lundgren – der selbstverständlich
als Headliner aufgeführt wird – sollten fairerweise vorgewarnt werden. Der müde
und hier sichtlich demotivierte Haudegen darf nicht die erste Geige spielen und
greift (altersbedingt eigentlich logisch) nur flankierend ins Geschehen ein,
echte Actionszenen mit ihm gibt es schon gar nicht. Die Bühne gehört in erster
Linie dem eher weniger als mehr bekannten Dauernebendarsteller Johnny Messner
(dafür gar nicht so verkehrt), der mit akutem und höchst ungünstigem
Gedächtnisschwund als einziger eine Schießerei überlebt, die fette Beute
übriggelassen hat. 2-3 Millionen Dollar, so die flotte Augenwinkel-Schätzung
diverser Figuren (wie man das so erkennen will, Respekt). Auf jeden Fall genug,
um am Ball zu bleiben. Für unseren verwirrten Anti-Helden, einen miesen
Drecksack-Sheriff (Michael Paré, war schon deutlich schlechter), die Damen und
Herren von Staatsanwaltschaft und DEA (u.a. Dolphi und Vivica A. Fox) und
natürlich den eigentlichen Besitzer, dem Drogen-Babo aus Mexiko (wer sonst:
Danny Trejo).
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Brille, Krawatte...wo ist Dolph?! |
Relativ solide Ausgangslage für
Trödelware-Regisseur Timothy Woodward Jr., der sich sichtlich an einer Art
Neo-Western versucht. Ein paar Genre-spezifische Anleihen (z.B. die klassische
Fort-Belagerung, inklusive eines recht albern anmutenden Duells auf, naja, „Augenhöhe“).
Geht recht flott aus den Startlöchern, um dann behäbig vor sich hin zu
schlummern. Große oder wenigstens vorhandenen Actionmomente werden kläglich
vermisst, bis in den letzten 20 Minuten das auch bemerkt wird. Nun wird endlich
ersichtlich, wieso eine „edle“ 3D-Konvertierung sein musste. Was für eine Lachnummer,
peinlich. Der Quatsch ist definitiv ein heftiger Schuss in den Ofen. Ansonsten
ist der zwanghaft auf cool getrimmte Film zwar knüppelhart belanglos, aber
nicht bemitleidenswert schlecht. Für den Rahmen passabel produziert und nicht
ganz so lieblos wie diverse Kollegen aus dem Niemandsland, ein Versuch ist
erkennbar. Den Mangel an echter Qualität und einer vertretbaren
Daseinsberechtigung kann das kaum schmälern. Das allseits beliebte Mittel Protagonisten-Amnesie
hat man schon unzählige Male interessanter verwertet gesehen, da kann auch das
Hoppla-Hopp-Getwiste am Ende nicht mehr viel rausreißen. Es wirkt
gequält-bemüht, wie der gesamte Film. Man will sich von der mausgrauen Masse
abheben, ist dabei aber nur ein weiterer Teil davon.
Den Ansatz kann man jedoch noch
schuldmindern gelten lassen. Es gibt genug Stangenware, die sich mit erhobenen
Hände gleich das Klo runterspült, dazu gehört „The Good, the Bad and the Dead“
nicht zwingend. Und einige der Beteiligten haben sich schon deutlich hilfloser
zum Abschuss freigegeben. Unter diesem Aspekt kein wirklich schlechter,
trotzdem bedenkenlos zu ignorierender Film.
4 von 10 Duellen im Sitzen
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