Fakten:
Hesher – Der Rebell (Hesher)
USA. 2010. Regie: Spencer Susser. Buch: David Michod, Spencer Susser. Mit: Devin Brochu , Joseph Gordon-Levitt, Natalie Portman, Rainn Wilson, Piper Laurie, Brendan Hill, John Carroll Lynch, Frank Collison, Allan Graf, Biff Yeager, Paul Bates, Lyle Kanouse, Audrey Wasilewski, Milt Kogan, Van Epperson, David Hill, Barry Sigismondi, Monica Staggs, Ralph P. Martin, Brian Lally, Rafael J. Noble, Timothy Davis, Nicolai Dorian, Cristian Nicolae, Helen Slayton-Hughes, Dajine Colon, Richard Susser, Steve Fox, Mary Elizabeth Barrett, Cole Hockenbury u.a. Länge: 106 Minuten. FSK: Freigegeben ab 16 Jahren. Auf DVD und Blu-ray erhältlich.
Story:
Der 13-jährige TJ fühlt sich verloren. Vor wenigen Wochen starb seine Mutter bei einem Unfall, seitdem vegetiert sein Vater, vollgepumpt mit Psychopharmaka auf der Couch, während TJs Großmutter versucht sich so gut es geht um die zwei zu kümmern. Als TJ seine angestaute Wut auf einer Baustelle ausleben will, trifft er auf den langhaarigen Rowdy Hesher, der sich nach einem kurzen Intermezzo bei TJs Familie einquartiert und ihren Alltag umkrempelt.
Hesher – Der Rebell (Hesher)
USA. 2010. Regie: Spencer Susser. Buch: David Michod, Spencer Susser. Mit: Devin Brochu , Joseph Gordon-Levitt, Natalie Portman, Rainn Wilson, Piper Laurie, Brendan Hill, John Carroll Lynch, Frank Collison, Allan Graf, Biff Yeager, Paul Bates, Lyle Kanouse, Audrey Wasilewski, Milt Kogan, Van Epperson, David Hill, Barry Sigismondi, Monica Staggs, Ralph P. Martin, Brian Lally, Rafael J. Noble, Timothy Davis, Nicolai Dorian, Cristian Nicolae, Helen Slayton-Hughes, Dajine Colon, Richard Susser, Steve Fox, Mary Elizabeth Barrett, Cole Hockenbury u.a. Länge: 106 Minuten. FSK: Freigegeben ab 16 Jahren. Auf DVD und Blu-ray erhältlich.
Story:
Der 13-jährige TJ fühlt sich verloren. Vor wenigen Wochen starb seine Mutter bei einem Unfall, seitdem vegetiert sein Vater, vollgepumpt mit Psychopharmaka auf der Couch, während TJs Großmutter versucht sich so gut es geht um die zwei zu kümmern. Als TJ seine angestaute Wut auf einer Baustelle ausleben will, trifft er auf den langhaarigen Rowdy Hesher, der sich nach einem kurzen Intermezzo bei TJs Familie einquartiert und ihren Alltag umkrempelt.
Meinung:
Wir alle brauchen mal Hilfe. Nicht nur für Arbeiten, für die wir nicht ausgebildet wurden, sondern das Eine oder Andere Mal auch bei emotionalen Angelegenheiten, wie dem Treffen einer wichtigen Entscheidung oder zur Weiterentwicklung. Vor allem im Film brauchen diverse Protagonisten oft eine zweite Person, die nicht unbedingt beratend zur Seite steht, die dafür aber durch ihre Charakteristik und /oder ihre Handlung den Hauptprotagonisten zu einer Art Supervision verhilft. Ein gutes Beispiel hierfür wäre „Rain Man“ von Barry Levinson aus dem Jahre 1988. Dort muss sich ein eiskalter Yuppie, gespielt von Tom Cruise, selbst die Frage stellen, was er eigentlich vom Leben will und diese Frage wird letztlich durch seinen autistischen Bruder Raymond (Dustin Hoffman) ausgelöst. Im Independent-Drama „Hesher – Der Rebell“ geht es zwar nicht um Autismus, aber auch hier braucht es einen menschlichen Fremdkörper, der einem kleinen Jungen sowie seiner Familie dabei hilft den Tod eines geliebten Menschen zu verarbeiten.
TJ bekommt dank Hesher große Probleme |
Der
titelgebende Rowdy und Überlebenskünstler tritt völlig unvorbereitet ins das Leben des 13jährigen
TJ, der traumatisiert vom Unfalltod seiner Mutter gegen seine Umwelt
rebelliert. Doch gegen Hesher, mit seiner langen Zottelmähne, den auffälligen
wie äußerst diffizilen Tätowierungen und seinem schrottreifen Van wirkt TJs
Rebellion ziemlich verloren. Doch auch wenn der Raufbold den von Trauer zerfressenen
wie absolut überforderten Jungen ohne Samthandschuh behandelt, so ist dennoch
jederzeit klar, dass es dem Kleinen nur gut tun kann und dies ist auch schon
das größte Problem des Films, denn alles was im Drama von Spencer Susser
passiert, geschieht äußerst vorbestimmt. Dass Hesher TJ und seiner Familie
durch seinen, na sagen wir mal unorthodoxen Lebensstil, dazu verhilft ihre
Krise zu erkennen und zu überwinden ist unverkennbar und so verkommen seine
angewandten Methoden, auch wenn diese abstrus bis absonderlich erscheinen
mögen, zu klar erwartbaren Maßnahmen. Überraschend ist bei „Hesher – Der Rebell“
gar nichts und der Film versucht auch nie sein Anliegen zu kaschieren, doch
auch wenn es immer heißt, dass der Weg das Ziel ist, so schadet es doch der dramaturgischen
Spannung. Da hilft es auch nicht viel, dass Rebell Hesher keine wirkliche
Background-Story hat und fast schon wie ein großes Mysterium, ein pöbelnder
Samariter, in die Handlung eingeführt wird.
Hesher hat ganz eigene Vorstellungen von Spaß |
„Hesher
– Der Rebell“ ist ein gut gemeinter Film, doch hinter seiner subversiven
Attitüde, bezogen aus seiner Titelfigur, ist er nicht mehr als absoluter
Standard. Ein Drama welches nach üblichen Schemata verläuft und einfachste und
bekannteste Handlungsstrukturen als different verkaufen möchte. Schade, denn
aus darstellerischer Sicht ist Spencer Sussers Werk durchaus hochwertig. Nicht
nur was die Crowd Pleaser Joseph Gordon-Levitt und Natalie Portman angeht,
sondern auch in den Nebenrollen. Besonders erwähnt muss Piper Laurie als
Großmutter werden. Laurie, wohl am ehesten bekannt als fanatische Mutter in „Carrie
– Des Satans jüngste Tochter“, darf zusammen mit Hesher für wohlwollende,
komische Momente sorgen und ist innerhalb der Krisengebeutelten Familie wohl
die interessanteste Person, da die Funktion ihrer Rolle nicht gefühlt mit
Leuchtschrift über ihrem Kopf schwebt, so wie es etwa bei Hesher und TJ der
Fall ist.
Specer Susser ist mit „Hesher – Der Rebell“ leider nicht das erhoffte, mitreißende Drama gelungen, sondern nur ein in Rebellion gekleidetes Standardwerk des Genres. Ein paar drollige und auch hin und wieder einige bewegende Szenen hat der Film zu bieten und aus darstellerischer Sicht ist der Film auch kein wirklicher Misserfolg, doch seine Geschichte ist im Vergleich zu seiner Haltung zu weit von wahrer Individualität entfernt und vertraut zu sehr auf altbekannte Trampelpfade.
5 von 10
Specer Susser ist mit „Hesher – Der Rebell“ leider nicht das erhoffte, mitreißende Drama gelungen, sondern nur ein in Rebellion gekleidetes Standardwerk des Genres. Ein paar drollige und auch hin und wieder einige bewegende Szenen hat der Film zu bieten und aus darstellerischer Sicht ist der Film auch kein wirklicher Misserfolg, doch seine Geschichte ist im Vergleich zu seiner Haltung zu weit von wahrer Individualität entfernt und vertraut zu sehr auf altbekannte Trampelpfade.
5 von 10
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