Posts mit dem Label Michael Crichton werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Michael Crichton werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Review: FUTUREWORLD - Die Zukunft startet jetzt.

Keine Kommentare:
                                                                    
https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg8wjgZ6r7CoNuaRVoFNRpnMdTrCgEO9mIjHqPs3znJWFnUQuvacpoIQeHiD11LyueuRhLCeZ-MC1cPyvqtyVhDrhlSDgKHRwDktsxP5EaOiY6QFyISqqJLpy2ryQWAhIb3NvK8wujUYt0P/s1600/futureworld6.jpg

Fakten:
Futureworld
USA, 1976. Regie: Richard T. Heffron. Buch: Mayo Simon, George Schenck. Mit: Peter Fonda, Blythe Danner, Arthur Hill, John P. Ryan, Yul Brynner, Burt Conroy, Dorothy Konrad, John Fujioka, Dana Lee u.a. Länge: 107 Minuten. FSK: Freigegeben ab 12 Jahren. Auf DVD und Blu-ray erhältlich.


Story:
Zwei Jahre nach der Katastrophe in "Westworld" eröffnet der futuristische Freizteitpark "Delos" erneut. Die neueste, angeblich absolut sichere Attraktion ist "Die Welt von Übermorgen". Zur Eröffnung werden auch der damals kritische Reporter Chuck Browning und seine Kollegin Tracy Ballard eingeladen. Die Betreiber gewähren ihnen eine uneingeschränkten Einblick hinter die Kulissen. Als die Journalisten hinter die Wahrheit kommen, ist es fast zu spät....



                                                                          



Meinung:
Eine Fortsetzung zu Michael Crichton's Science-Fiction-Hit "Westworld" war naheliegend und per se keine dumme Idee, wenn das Konzept der Vorlage nicht einfach erneut abgespielt wird. Erfreulich: Das passiert auch nicht. Ernüchternd: Die Stärken des Erstlings kommen kaum zur Geltung. Der investigative Schnüffler mit der schicken Brille und sein blondes Anhängsel a.k.a. "halt den Schnabel" kommen einer riesigen Sauerei auf die Spur, die gut in das Paranoia-Kino der 70er passt, leider sehr früh zu durchschauen ist. Nur ein kleiner Makel in einer Fortsetzung, die gesamt gar nicht so verkehrt, allerdings doch enttäuschend ist. 

Die Reise ins Übermorgen, klingt super.
Sehr erdend: Das tolle Setting von "Westworld" wird fast nicht genutzt. Statt durch nachgestellte Szenarien zu irren, laufen unsere Protagonisten fast ausschliesslich durch langweilige Hintergründe, der Flair des Vorgängers ist nur grob enthalten. Hier und da werden Ideen und Ansätze aus "Westworld" verwendet, nur viel zu selten und spärlich. Immerhin wird nicht der Ablauf nur kopiert, was zu erwarten wäre. Der Gedanke ist neu und zeitlich passend, technisch astrein umgesetzt, bleibt trotzdem hinter den Erwartungen zurück. Peter Fonda und Blythe Danner dürfen sich vie zu selten in die versprochenen Traumwelten stürzen, und wenn, manchmal sehr albern. Der kultige Cowboy-Cyborg - dargestellt von Yul Brenner - gibt sich kurz die Ehre, dafür in einer lächerlichen und einzig für seine Figur geschriebenen Sequenz, die eine der größten Schwachstellen des Fims verkörpert. Crowd-Catcher, unnötig und sogar ärgerlich.


Fuck the Future!
An sich ist der Ansatz nicht schlecht und rettet ein gut inszeniertes Sequel über alle Defiztite hinweg. Zu lang, zu ineffizient, seinen Grundgedanken zu wenig nutzend und insgesamt nicht wichtig genug, aber unterhaltsam. Lässt nur wahnsinnig viel verbrannte Erde erkennen, hat zu viel unfreiwilligen Humor und simple Logikfehler, einfach verschenkt. Dennoch nicht schlecht, besser als heutige Schnarchnasen im Genre, mit mehr Kreativität und Zeitgeistkritik. Für Fans des Originals sehenswert, aber nicht auf dessen Niveau. Leider.


6 von 10 Cyborgs.

Review: WESTWORLD - Cowboys & Cyborgs

Keine Kommentare:






Fakten:

Westworld

USA, 1973. Regie & Buch: Michael Crichton. Mit: Richard Benjamin, Yul Brynner, James Brolin, Norman Bartold, Alan Oppenheimer, Victoria Shaw, Dick Van Patten, Linda Scott, Majel Barrett, Anne Randall u.a. Länge: 89 Minuten. FSK: Freigegeben ab 16 Jahren. Auf DVD und Blu-ray erhältlich.



Story:
In der nahen Zukunft bietet ein Konzern ein neuartiges Urlaubsvergnügen an. Für 1000 Dollar pro Tag wird den Gästen ein Trip in eine andere Epoche angeboten, in den wilden Westen oder das Mittelalter. Vor authentischen Kulissen erleben sie diese Zeit am eigenen Leib. Der Clou: Die Statisten sind keine Menschen, nur lebensechte Cyborgs, die auch mal im Duell niedergeschossen werden können, alles im Preis inbegriffen. Die Freunde Peter und John wollen sich auch als echte Cowboys fühlen und genießen das Leben als schießwütige Helden. Doch dann treten Fehler bei den programmierten "Darstellern" auf. Aus dem Spaß wird Ernst.





                                                                              



Meinung:
"Wir haben vor gut zwei Minuten in die Königin Untreue programmiert."

 
Mit seinem Regiedebüt schuf Michael Crichton einen sehr interessanten Science Fiction-Film, bei dem es fast schon an ein Wunder grenzt, dass er bisher noch nicht der Remake-Maschinerie zum Opfer gefallen ist. Bisher, geplant ist es bereits. Potenzial genug wäre da und mit den richtigen Leuten an den entscheidenden Stellen könnte das sogar was werden. Wäre sogar ausnahmsweise kein automatisch schlechtes Vorhaben, denn das was sich an "Westworld" kritisieren lässt, fällt fast ausschließlich in die Kategorie "Zeitbedingt".


Erst wie bei Bonanza...
Die Idee rund um einen Luxus-Erlebnis-Park, in dem sich gutbetuchte Sesselpuper und gelangweilte Möchtegern-Helden sich mal wie echte Männer fühlen dürfen, ist großartig und von Crichton stimmungsvoll umgesetzt. Für einen Debütanten erstaunt er durch eine abgeklärte Inszenierung, die eine gesunde Mischung verschiedener Genres, Humor, Unterhaltung und Spannung bietet. Crichton ließ sich viele kleine, gut durchdachte Details einfallen, die so manch moderner Genrevertreter schmerzlich vermissen lässt. Allein die Kreuzung von Western, Mittelalter- und Science Fiction-Film ist ungewöhnlich, kreativ und selbst heute noch so unverbraucht, dass "Westworld" nach 40 Jahren noch ein kleines Unikum darstellt. Wie viele Filme können das noch von sich behaupten?

 
...dann wie bei Corbucci.
Einziger, und dabei leider recht deutlicher, Schwachpunkt: Bei einer kompakten Laufzeit von nicht ein mal 90 Minuten lässt sich "Westworld" etwas zu viel Zeit, um den eigentlichen Mainplot zu starten. Bis dahin unterhält der Film zweifellos und wenn das der ausgedehnte Prolog für ein zweistündiges Werk wäre, gar kein Thema. Hier stimmt dann einfach die Verhältnismäßigkeit nicht ganz. Wie schon erwähnt, das kann sicherlich seiner Zeit zugesprochen werden. In den 70ern war so was nicht unüblich, für heutige Sehgewohnheiten ist das etwas dünn. Würde gar nicht so schwer ins Gewicht fallen, wenn da nicht noch so irre viel möglich gewesen wäre. Etwas mehr Zeit, mehr Hauptfiguren, das mit einigen Einfällen versehen, trotzdem so knackig um gut gemacht wie das letzte Drittel hier, da ginge richtig die Post ab. Ein Wehrmutstropfen, denn sonst macht das Teil richtig Laune und hat mit Charakter-Glatze Yul Brynner einen tollen Antagonisten zu bieten. Der Held unzähliger Western geht als 70er Jahre Terminator mit Cowboyhut an den Start und ist somit eine Art Blaupause für eine der wichtigsten Figuren der jüngeren Filmgeschichte. Allein deshalb ist "Westworld" leicht wegweisend, für seine Zeit schon beeindruckend visionär und heute noch wirklich gute Unterhaltung.

 
7 von 10 Cyborg-Outlaws

Review: COMA - Operation gelungen, Patient tot.

Keine Kommentare:
                                                                               


Fakten:
Coma
USA, 1978. Regie & Buch: Michael Crichton. Mit: Genevieve Bujold, Michael Douglas, Elisabeth Ashley, Rip Torn, Richard Widmark, Lois Chiles, Hari Rhodes, Frank Downing, Richard Doyle, Alan Haufrect, Lance LeGault, Michael MacRae, Betty McGuire, Tom Selleck, Ed Harris u.s. Länge: 113 Minuten. FSK: Freigegeben ab 16 Jahren. Auf DVD und Blu-ray erhältlich.

Story:
Bei einem Routineeingriff fällt Nancy unerklärlicherweise ins Koma. Ihre beste Freundin Dr. Susan Wheeler, Chirurgin an der Klinik, ist geschockt. Sie beginnt nach der möglichen Ursache zu forschen und stellt dabei fest, dass es in dem Krankenhaus immer wieder zu solchen ungewöhnlichen Vorfällen kommt. Sie wittert eine Verschwörung. Doch weder ihr Vorgesetzter, noch ihre Kollege und Lebensgefährte Mark wollen ihr Glauben schenken. Susan bleibt hartnäckig und gerät damit bald in ein gefährliches Geflecht aus Lügen, Vertuschung und Mord.



                                                                         


 

Meinung:
Allroundtalent Michael Crichton verfilmte mit "Coma" eine literarische Vorlage seines Kollegen Robin Cook, schrieb das Skript und führte Regie. Ein Film, der perfekt in die späten 70er Jahre passt und auch heute kaum was von seiner thematischen Brisanz eingebüsst hat.



Der Wahrheit auf der Spur.
Ohne grossen Schnickschnack startet Crichton direkt in der Handlung, bei der besonders seine gute Beobachtungsgabe und Vorbereitung auffällt. Der Klinikalltag wird kurz, dafür sehr authentisch dargestellt, vor medizinischem Fachchinesisch wird nicht zurückgeschreckt, was den Zuschauer jedoch nicht überfordert. Crichton, ja auch Kopf hinter der Jahre später folgenden Serie "Emergency Room", geht es aussschliesslich um das Vorantreiben seines Thriller-Plots, fängt dabei gleichzeitig die für die Handlung und Stimmung elementar wichtige Abgeklärtheit und Nüchternheit einer US-Grossstadtklinik ein, in der prozentual verschwindend geringe Durchfallquoten zum täglich Brot gehören und normalerweise nicht weiter hinterfragt werden. Erst durch die persönliche Involvierung der Protagonisten gerät etwas ans Licht, das (damals sicher mehr als heute) erschreckenderweise gar nicht mal so unvorstellbar erscheint. Wer hinterfragt schon, wenn im OP mal etwas schief geht, vor allem wenn Gevatter Zufall als einziger Überschneidungspunkt herhält? Die Halbgötter in Weiß wirken hier noch unantastbarer und allwissender als heute, Medizin noch weniger perfekt, Dinge geschehen einfach mal, da kann man nichts machen. 

Platzsparend gelagert.
Crichtons Inszenierung ist zunächst nicht sehr auf Tempo bemüht, wodurch der Film aber keinesfalls an Reiz und Spannung einbüsst. Vielmehr wird so nur die lückenlose, weiße Wand zementiert, die nur durch heftige, hartnäckige Bearbeitung kleine Löcher reisst, die einen Blick auf die schockierende Wahrheit dahinter gewährt. In der zweiten Hälfte steigt die Schlagzahl enorm, "Coma" wird genau das, was sich von Beginn an andeutet: Ein waschechter, 70er-Jahre-Paranoia-Verschwörungs-Thriller, der kritisch hinterfragt, was hinter den allgemein gültigen Wahrheiten und Erklärungen vor sich geht. Ein typisches Merkmal seiner Zeit, zumindest in den bis heute relevanten Thrillern, sicher nicht unwesentlich beeinflusst durch die damalige politische Lage der USA. "Coma" atmet extrem viel von diesem Zeitgeist, ist dabei packend-dicht inszeniert, steigert sich minütlich und auch heute noch etwas erschreckend, denn wer könnte definitiv ausschliessen, das so etwas nicht noch denkbar wäre?

Sicher, für heutige Sehgewohnheiten ist "Coma" möglicherweise etwas zäh im Aufbau, aber nur durch die ADHS-Brille. Das ist noch gekonnte und effektive Entfaltung, die sich nicht in Hektik verliert oder dem Zwang unterworfen ist, seinem Publikum nach wenigen Minuten den ersten Schocker auf den Tisch zu knallen. Lediglich etwas vorhersehbar ist das Ganze schon. Überraschungen kann der Plot kaum bieten, wobei ich da natürlich nicht für jeden sprechen kann. Was da abgeht, wer beteiligt ist und worauf das hinausläuft, relativ schnell klar. Ist letztendlich aber auch eigentlich schnuppe, spannend ist "Coma" zweifellos, darüberhinaus klasse umgesetzt und hält sogar Szenen parat, die so schnell kaum vergessen werden (die Halle der schwebenden Toten).

Sehr gut gealterter Thriller mit toller Story, gutem Cast (in kleinen Nebenrollen: Tom "Magnum" Selleck und Ed Harris, darf einmal etwas sagen) und knackig inszeniert. Immer noch sehr sehenswert.

7,5 von 10 Kunstfehlern

Review: DER 13. KRIEGER - Ein Araber und viele Wikinger gegen die Belanglosigkeit

Keine Kommentare:

Fakten:
Der 13. Krieger (The 13th Warrior)
USA, 1999. Regie: John McTiernan. Buch: William Wisher, Warren Lewis, Michael Crichton (Vorlage). Mit: Antonio Banderas, Diane Venora, Vladimir Kulich, Dennis Storhoi, John DeSantis, Clive Russel, Daniel Southern, Omar Sharif u.a. Länge: 98 Minuten. FSK: ab 16 Jahren freigegeben. Auf DVD und Blu-ray erhältlich.


Story:
Der arabische Botschafter Ahmed Ibn Fahdlan trifft während seiner Reisen auf Wikingerkrieger, die ihn auffordern, mit ihnen in die Schlacht zu ziehen. Laut einer Prophezeihung soll unter den 13 Männern, die ein Dorf vor einer übermenschlich scheinenden Armee beschützen sollen, einer kein Nordmann sein. Obwohl Ibn keinerlei Kampferfahrung hat, schließt er sich ihnen an. Tatsächlich scheinen ihre Gegner keine Menschen zu sein, mehr eine Kreuzung aus Mensch und Tier, die die Häupter ihrer Opfer sammeln. Ibn und die Nordmänner stellen sich der scheinbar hoffnungslosen Schlacht...




Meinung:
In "Der 13. Krieger" steckt sicherlich einiges an Potenzial, genutzt wird es nur selten. Das die Geschichte äußerst schlicht ist, sollte bei dieser Art von Film nicht zwingend ein Kritikpunkt sein, doch so einfach wie es hier runtergebrochen wird, mutet es schon schluderig an. Ein Drehbuch scheint nur rudimentär vorhanden zu sein. Bereits der Beginn wirkt hastig runtergekurbelt, über die Figuren erfährt man nur das Nötigste, wenn überhaupt. Das Hauptaugenmerk liegt ganz klar auf dem Szenario rund um das bedrohte Dorf, möglichst schnell soll die Handlung dorthin verlegt werden. Die Minuten bis dahin erscheinen lieblos abgehandelt und holpern fix vor sich hin.
"DAS ist deine Frau?" - "Ja, das ist Melanie Griffith." - "Oha!"
Gut, ließe sich verschmerzen, doch auch sonst fällt den Autoren erschreckend wenig ein. Ein Angriff folgt auf den nächsten, die Handlung zwischen den Gefechten ist nicht der Rede wert. Jede Figur ist nur zum Kämpfen und Sterben da, wer sich hinter den Bärten und langen Haaren befindet, ist relativ egal. Selbst Protagonist Ibn ist eine reine Pappfigur. Wie er urplötzlich vom unerfahrenen Greenhorn zum wackeren Krieger mutiert, lässt sich nicht feststellen. Bis auf die Schlachten passiert wirklich nicht viel.  Das Problem dabei: So wirklich eindrucksvoll sind die leider auch nicht. Schon etwas merkwürdig, da John McTiernan mit Filmen wie "Predator" und "Stirb Langsam" Actionfilmgeschichte geschrieben hat. Seit dem, viel mehr seit "Stirb Langsam- Jetzt erst recht" ist mit dem nicht mehr viel los, warum eigentlich? Den Kämpfen fehlt es irgendwie an Wucht und Durchschlagskraft. Da wird zwar ordentlich geschnitten und gehackt, doch nur mit etwas blutigem Hackfleisch lässt sich kein Blumentopf gewinnen. Es ist immer relativ schnell vorbei, auf beiden Seiten gibt es eine handvoll Opfer mehr, doch das ist vollkommen belanglos, man durfte ja eh niemanden näher kennenlernen. Ob nun Wikinger A oder B nicht mehr mitspielen darf, wen interessierts?


Klingt bisher alles nicht so berauschend, was kann der Film denn überhaupt? Da gibt es tatsächlich was: Die Atmosphäre kann stellenweise durchaus überzeugen. Durch den teilweise bedrohlichen Score, den dunkelen Grundton der Bilder und die durchaus faszinierenden Gegner, die in Bärenfelle gehült aus dem Nebel angreifen, das funktioniert schon kurzfristig. Das rettet "Den 13. Krieger" vor der kompletten Belanglosigkeit. Gleichzeitig ergibt sich dadurch jedoch der Gedanke: Was wäre das wohl für ein Film geworden mit einem echten Drehbuch und einem John McTiernan zu seinen Glanzzeiten? Schade...

5 von 10