Posts mit dem Label Michael Chiklis werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Michael Chiklis werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Review: PAWN - Zu cool um gut zu sein

Keine Kommentare:



Fakten:
Pawn
USA, 2013. Regie: David A. Armstrong. Buch: Jay Anthony White. Mit: Sean Faris, Michael Chiklis, Nikki Reed, Max Beesley, Ray Liotta, Common, Ronald Guttman, Stephen Lang, Marton Csokas, Jessica Szohr, Jonathan Bennett, Forest Whitaker, Jordan Belfi u.a. Länge: 85 Minuten. FSK: Freigegeben ab 16 Jahren. Auf DVD und Blu-ray erhältlich.
Story:
Autodieb Nick wurde gerade aus dem Knast entlassen und gelobt Besserung, schließlich ist seine Frau Amanda schwanger. Da gerät er in den nächsten Schlamassel: Das Diner, in dem er sich gerade mit Bruder Patrick getroffen hat, wird überfallen. Nick kann von der Toilette einen Notruf absetzen und die Gangster nicht schnell genug den Safe ausräumen. Die Polizei umstellt den Laden, der Beginn einer Geiselnahme. Doch hinter dem Überfall steckt viel mehr und nun muss Nick nicht nur um sein Leben, sondern auch das seiner Frau fürchten.



                                                                  


 

Meinung:
Viel Lärm um relativ wenig. So könnte "Pawn", das Regiedebüt von Kameramann David A. Armstrong, in einem Satz zusammengefasst werden. Möglichst cool, wendungsreich und smart will diese Räuberpistole gerne sein. Nichts ist wie es scheint, jeder spielt nur eine Rolle, ein Mini-Twist jagt den anderen...gähn. 

 
Forest und sein Agent müssen dringend reden.
Vor 20 Jahren konnte man damit eventuell was reißen, "Pawn" ist hier und jetzt nur einer unter unzähligen Wannabes, dessen aufgesetzte Cleverness und sein überkonstruiertes Kaninchen-aus-dem-Hut-Zaubern eher auf den Senkel geht. Bemüht lässig wird nach bewährtem Schema dem Zuschauer krampfhaft  versucht Doppelbödigkeit zu verkaufen, die spätestens nach der Hälfte schon vorhersehbar wird. Glaubhaft ist das keine 20 Minuten, da passt es eigentlich schon gut ins Bild, dass gegen Ende die Zufälle praktisch übereinander stolpern. Ist sowieso schon wumpe. Das reine Geiselnahme-Szenario könnte an und für sich ganz vernünftig funktionieren, wenn man einfach mal Fünfe gerade lassen würde. Nein, immer noch ein Häkchen oben drauf, sieht ja prima aus und ist soooo überlegt. Ach komm, hör auf. Man kann auch zu viel in so einen Streifen packen. Das erinnert so sehr an große Vorbilder und wirkt dabei immer wie eine anbiedernde Kopie ohne eigenen Charme. Immerhin mit recht bekannten Namen im Cast, doch bis auf den kompakten Fleischberg Michael Chiklis laufen die im Autopilot einmal durch zum Scheckeinlösen. Forest Whitaker hat nicht viel zu tun und Ray Liotta - ohnehin inzwischen der reinste B-Movie-Allesdreher - rattert unmotiviert seinen Nebenrollentext runter. Kann man ihm kaum verübeln. Dafür spielt ein blasser Sean Faris die Hauptrolle als geläuterte Autoknacker und der nächste Natural-Born-Actor aus dem Rap-Stall (Common) gibt den Verhandlungsexperten. Mehr gab das Budget wohl nicht her. 

 
"Pawn" wäre vielleicht ganz nett, wenn er nicht so ge- und erzwungen rüberkommen würde. Einfach gradliniger, schnörkelloser und von einem routinierteren Regisseur fachgerecht-zackig angerichtet, dann wohl ein stabiler B-Thriller für den Heimkinoabend. So schlicht verzichtbar. Zumindest für Leute, die schon mehr aus der Richtung gesehen haben. 

 
4 von 10 Wannabes

Review: PARKER - Zu beschränkt und leidenschaftslos

Keine Kommentare:


Fakten:
Parker
USA. 2012. Regie: Taylor Hackford. Buch: John J. McLoughlin, Donald Westlake (Vorlage). Mit: Jason Statham, Jennifer Lopez, Michael Chiklis, Nick Nolte, Clifton Collins jr., Sala Baker, Daniel Bernhardt, Wendell Pierce, Emma Booth, Patti LuPone, Glen Warner, Charleigh Harmon u.a. Länge: 118 Minuten. FSK: freigegeben ab 16 Jahren. Ab 11. Juli 2013 auf DVD und Blu-ray erhältlich.


Story:
Gangster Parker und sein Team haben gerade fette Beute gemacht. Doch er wird von seinen Kameraden verraten. Im Glauben Parker wäre tot, lassen sie ihm am Straßenrand liegen, doch der Verratene lebt noch und ist bald wieder auf den Beinen und beginnt einen ausgeklügelten Rachefeldzug, um seine Beute wiederzubekommen. 





Meinung:
Es geht um Raub, clevere Pläne, Verrat, hübsche Frauen und Rache. Die Verfilmung des Romans „Flashfire“ von Autor Donald Westlake vertraut auf die klassischen Crime-Rezepturen und einem charismatischen Helden. Einen der zwar problemlos hart zuschlagen kann, aber lieber klug vorgeht. Gespielt wird dieser Held von Jason Statham („The Expendables“, „The Expendables 2“). Genau hier liegt das Problem. Statham ist vielleicht nicht der schlechteste Schauspieler der Welt, aber elegant ist definitiv nicht seine Stärke. Er wirkt oftmals wie ein Panzer, der versucht mit seinem Geschützturm Blumen zu pflücken. Würde Regisseur Taylor Hackford („Im Auftrag des Teufels“, „Ray“) darauf verzichten „Parker“ als Mischung zwischen Heist-Movie und Rachefeldzug zu inszenieren und wäre nicht dem Trugschluss erliegen, Statham funktioniert auch als Gentleman, der Film wäre ein simpler aber gut funktionierender Entertainer geworden. So verheddert sich der Genre-Cocktail aber in den Erwartungen, die er selbst schürt und nur im geringen Maßen vollends überzeugend zu erfüllen vermag.


Parker weiß, mit guten Verkleidungen kommt man weiter
Konträr zu der wechselhaften Inszenierung bleibt die eigentliche Geschichte dann doch relativ klassisch. Aber auch diese leidet an der Gestaltung des Films. Taylor Hackford versäumt es ihr Esprit verleihen und so wirkt „Parker“ – dem sonnigen Setting von Palm Beach zum Trotz – immer etwas zu farblos und einfältig. Es scheint fast so, als ob Hackford keine rechte Lust hatte und nur dann versucht der Buchverfilmung etwas Drive zu verleihen, wenn Titelheld Parker auf Gewalt statt auf Köpfchen setzt. Dabei sind die eingestreuten Actionszenen nicht wirklich eindrucksvoll. Dazu läuft Statham hier nur auf halber Kraft, vermutlich um sich zu schonen für den nächsten Dreh, bei dem dann auch mehr von ihm als Heroen verlangt wird. An Stathams Seite versammeln sich noch ein paar bekannte Gesichter, u.a. Nick Nolte („Der Gejagte“, „Gangster Squad“), Michael Chiklis („The Shield – Gesetz der Gewalt“, „Fantastic Four“) und Jennifer Lopez („Out of Sight“, „Wedding Planner“). Letztere bringt „Parker“ zwar einen gehörigen Schub Starpower, jedoch lässt es sich nicht verleugnen, dass ihre Figur eine aufgeblasene Nebenrolle ist, die den Film noch ein Stückchen zäher macht, weil sie den Fluss seiner Erzählung zu oft, mit unnötiger und adynamischer Figurenzeichnung, ausbremst. Dazu ist es schwer Lopez den Charakter der bankrotten Immobilienmaklerin abzunehmen. Ähnlich wie Statham ist sie zu fest auf einen Rollentypus festgelegt sowie beschränkt. Und obwohl „Parker“ ein Aufhebeln dieser charakterlichen Schablonen gut tun wird – und diese teilweise auch voraussetzt – hat Regisseur Hackford daran keinerlei Interesse. Einzig einige Passagen, dann wenn „Parker“ temporär auf die Mechanismen des Heist-Genres vertraut, ziehen einen in den Bann, aber nur kurz, dann wird dieses Versatzstück wieder fallen gelassen. Leider.


„Parker“ ist ein Film, der durchaus Potenzial hat, bei dem aber durchgängig falsche Entscheidungen gemacht wurden. Statham funktioniert nicht als Pseudo-Gentleman, Jennifer Lopez verfügt über zu beschränkte schauspielerische Fähigkeiten, um ihre Rolle wirklich überzeugend auszufüllen, die Story ist dazu äußerst durchsichtig und die gesamte Inszenierung lässt  Pep und Schwung vermissen. Taylor Hackford liefert hier nicht mehr ab als einen viel zu routinierten und sträflich leidenschaftslosen Crime-Film mit kurzatmigen, bulligem Action-Kern, der den Rachefeldzug seines Titelhelden wenig überzeugend wiedergibt.


3 von 10 Clowns