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Review: FREITAG, DER 13. - Soulis Meinung zum Horror-Klassiker

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Fakten:
Freitag, der 13. (Friday the 13th)
USA, 1980. Regie: Sean S. Cunningham. Buch: Victor Miller, Sean S. Cunningham. Mit: Adrienne King, Jeannine Taylor, Kevin Bacon, Robbi Morgan, Harry Crosby, Mark Nelson, Betsy Palmer u.a. Länge: 91 Minuten. FSK: ab 18 Jahren freigegeben. Auf DVD und Blu-ray erhältlich.

Story:
Seit Jahren scheint ein Fluch auf dem Camp am Crystal Lake zu liegen. Erst ertrank ein kleiner Junge, im Folgejahr wurden zwei Teenager brutal abgeschlachtet, immer wieder gab es Brände oder das Wasser war verseucht. Nach fast 20 Jahren soll das Camp wieder eröffnet werden. Eine Gruppe Teenager kommt kurz vor der Eröffnung dort hin, um als Betreuer zu arbeiten. Der Fluch scheint sich zu bewahrheiten: Einer nach dem anderen wird grausam ermordet.




Meinung:
Der feuchte Traum eines jeden wollüstigen Adoleszenten: Die Sonne wirft angenehme Strahlen vom höchsten Stand des Firmaments, der Sommer ist in seiner wärmenden Schönheit der wohltuenden Hochstimmung nahe und die jugendliche Meute findet sich zum Feiern, Kiffen und Poppen im idyllischen Camp Crystal Lake zusammen, nicht nur um die Seele baumeln zu lassen und die unverbrauchten Körper ins kühle Nass zu tauchen, sondern auch um den exzessiven Verlangen des pubertären Hormontaumels nachzugeben. Dem bunten Treiben wird jedoch ein jähes Ende gesetzt, nachdem die ersten dicken Tropfen des roten Lebenssaftes durch die Gräueltaten eines Unbekannten auf den Waldboden fielen. Das vermeidliche Paradies wird zum Alptraum und der unzüchtige Garten Eden konvertiert zur schauderhaften Kulisse des Schreckens. Dem Unterhaltungsfaktor wird dabei allerdings keine Barriere in den Weg gelegt und der heutige Meilenstein unter den Slashern hat nur wenig von seiner eigentlichen qualitativen Beschaffenheit einbüßen müssen.



Grausam, diese Frisuren
Autonome Innovationsvielfalt kann man Victor Miller und seinem Drehbuch zum Schlitzer-Urgestein „Freitag der 13.“ nicht nachsagen. Das könnte man dem Klassiker nun zwar durchaus als nachteiliges Manko ankreiden, doch damit würde man sowohl der Arbeit Millers, als auch der Inszenierung von Sean S. Cunningham überaus unilateral entgegentreten. Beide wollen „Freitag der 13.“ schließlich in keinem Augenblick unter der heuchlerischen Maskierung der eigenständigen Individualität versilbern, sondern tragen ihre Anleihen und Referenzen ohne jede Zaghaftigkeit offen aus. Das „Freitag der 13.“ in seinem – aus heutigen Sicht – abgegriffenen Genre-Kosmos dennoch außerordentlich gut funktioniert, liegt vor allem am kennzeichnenden Charme der Umsetzung, die aus ihrer formalen Restriktion und der informalen Nachahmung eben doch einen beachtlichen Skopus an atmosphärischer Spannweite generiert und selbst den genreaffinen Zuschauer zu packen weiß.


Das der Franchise-Startschuss mit darauffolgender Endlosschleife noch ohne seine eigentliche Horror-Ikone mit Machete und Eishockeymaske auskommt, ist nur ein kleiner Nutzeffekt, der den kenntnisarmen Betrachter das Miträtseln wenigstens ein Stück weit ermöglicht und zum weiteren Verfolgen der Reihen einlädt. Was bleibt ist ein Fundament der Einfachheit, bestückt mit dünnen Komponenten, die man heute berechtigterweise als Klischees abstempeln darf. Harry Manfredinis Score besitzt zu dem noch den echten Symbolcharakter der lauernden Bedrohung und kann im Zusammenspiel mit den Ego-Kills seine erhoffte Wirkung in Sachen Spannung durchaus entfachen, auch wenn sich die Dekuvrierung des Täters im Finale überdeutlich in die Länge zieht und die konstruierte Inszenierung von „Freitag der 13.“, der so oder so jede Raffinesse fehlt, noch einen ennuyanten wie kraftlosen Showdown aufdrückt. Sorgsamen Minimalismus à la „Halloween“ bekommt man hier nicht geboten, eher verdeutlicht sich „Freitag der 13.“ als ungraziöser Spross der Slasher-Gefolgschaft, der sein Ziel – im Gegensatz zu unzähligen Nachkömmlingen – mehr als zufriedenstellend erreicht. Ki Ki Ki, Ma Ma Ma...

7 von 10 abgetrennten Köpfen in Zeitlupe

von souli

Review: FREITAG, DER 13. - Ein schlechter Tag für Badespaß

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Fakten: 
Freitag, der 13. (Friday the 13th)
USA, 1980. Regie: Sean S. Cunningham. Buch: Victor Miller, Sean S. Cunningham. Mit: Adrienne King, Jeannine Taylor, Kevin Bacon, Robbi Morgan, Harry Crosby, Mark Nelson, Betsy Palmer u.a. Länge: 91 Minuten. FSK: ab 18 Jahren freigegeben. Auf DVD und Blu-ray erhältlich.




Story:
Seit Jahren scheint ein Fluch auf dem Camp am Crystal Lake zu liegen. Erst ertrank ein kleiner Junge, im Folgejahr wurden zwei Teenager brutal abgeschlachtet, immer wieder gab es Brände oder das Wasser war verseucht. Nach fast 20 Jahren soll das Camp wieder eröffnet werden. Eine Gruppe Teenager kommt kurz vor der Eröffnung dort hin, um als Betreuer zu arbeiten. Der Fluch scheint sich zu bewahrheiten: Einer nach dem anderen wird grausam ermordet.


 





Meinung:
Nach John Carpernters "Halloween" der einflussreichste und bekannteste US-Slasher. Gemeinsam starteten sie einen Hype, der die 80er prägte und bis heute immer mal wieder auflebt. So neu war das eigentlich auch damals nicht. Letztendlich bedienten sich beide Filme bei Werken der Vergangenheit, drückten sie so nur in ein Korsett, das danach als eine Art Blaupause für die folgenden Slasher galt. Das bei "Halloween" schon stellenweise und beim ersten "Freitag, der 13." über fast die gesamte Laufzeit genutzte Model des Ego-Perspektiven-Killers gehörte zum Standardrepertoire des italienischen Giallo, ebenso der Fokus auf die blutigen Mordszenen, die der eigentlichen Geschichte voran gestellt wurden. Das Ganze bekam nur einen amerikanischen Anstrich, passte sich Land, Kultur und Zeitgeist an.  Dennoch dürfen sich John Carpenter wie auch der hier regieführende Sean S. Cunningham als Pioniere des modernen Horrorfilms fühlen, wurden ihre Werke im Laufe der Jahrzehnte doch immer wieder kopiert und als Inspirationsquelle genutzt, ihre Abläufe zu einer Art Dogma. 





Manchen Menschen gönnt man ihr Schicksal.
Der erste Teil der "Freitag, der 13." Reihe hebt sich dabei noch entscheidend von seinen zahlreichen direkten Fortsetzungen ab. Sein später zur Kultfigur avancierenden Killer Jason Voorhees ist hier noch nicht bekannt. Was sich im Camp Crystal Lake zugetragen hat und wer hinter der Dezimierung der fröhliche fummelnden und kiffenden Jugendlichen steckt, wird bis zur finalen Enttarnung geheim gehalten. Heute ist das natürlich kein großes Geheimnis mehr. Es dürfte wohl kaum noch filminteressierte Menschen geben, die noch nie etwas von der Reihe gehört haben und Kenntnis über gewisse Details besitzen, inklusive der Identität des hier zu Werke gehenden Killers. Den wenigen Exemplaren sei die Spannung erhalten (dann sollte allerdings auch der erste "Scream" umgangen werden). Sie haben das seltene Privileg, sich wie der Zuschauer anno 1980 zu fühlen. 




Der Erstling der Endlosreihe setzt noch mehr auf die Spannung als seine Ableger, in denen der maskierte Schlitzer ganz klar der Star war und das Abschlachten mit der Zeit mehr und mehr zum Happening wurde. Das gelingt trotz seinens einfachen Handlungschemas, getreu dem Zehn-kleine-Jägermeister Motto, und seiner bescheidenen Mittel relativ gut. Cunningham gelingt es, rund um das stimmungsvolle Setting des angeblich verfluchten Camps eine schöne Atmosphäre aufzubauen. Die dusseligen Teenies planschen im See und spielen Nackedei-Monopoly, während der Zuschauer immer wieder durch die Augen des Vollstreckers blicken darf, begleitet von einem dezenten Score-Fetzen. In regelmäßigen Abständen geht dann einer über den Jordan, wodurch Tom Savini ins Spiel kommt. Der großartige Ekel-Effekt-Experte zeigt sein ganzes Können. Das nicht gerade üppige Budget hindert ihn nicht daran, selbst heute noch sehr ansprechende, liebevoll gemachte Goreschweinerein einzubauen.






Die Axt im Kopf erspart den Zimmermann
Ganz ohne Vorkenntnisse stellt sich sogar ein kitzeliges Interesse ein, wer und warum denn eigentlich das freizügig-unbekümmerte Grüppchen nach und nach aufschlitzt, zerhackt und durchbohrt. Viele Alternativen werden dem Zuschauer jedoch nicht geboten, großes Miträtseln ist nicht drin. Für Verdachtsmomente und falsche Fährten fehlt nicht nur das Personal, das Skript ist auch viel zu stringenten in seinem Ablauf, der einfach keine Ausreißer oder cleveren Schlenker erlaubt. Hier geht es schlicht um das Eine, den Zuschauer durch blutige Morde und seine Stimmung für sich zu gewinnen. Das macht "Freitag, der 13." dann aber so überraschend gut, dass offensichtliche Defizite auch keine große Rolle spielen. Mäßige Darsteller (bis auf den jungen Kevin Bacon, aber der kann natürlich auch großen Sprünge machen), keine intelligenten Einfälle, Schießbudenfiguren die zum sterben geschrieben wurden, vollkommen belanglos. Cunningham verlässt sich auf die Dinge, die funktionieren und setzt diese gut um. Nicht ganz zu ignorieren ist der eher schwache "Endfight" zwischen ??? und dem Finalgirl. ??? erledigt zuvor eiskalt, brutal und ohne Probleme ein halbes Dutzend Opferlämmer, stellt sich dafür im Finale eher tollpatschig an. Satte drei Mal wird ??? ausgeknockt, die Letzte der kleinen Jägermeister läuft irgendwo anders hin, das wiederholt sich bis es endlich vorbei ist. Obwohl das nur wenige Minuten dauert, irgendwie blöd gemacht und selbst in der kurzen Zeit schon fast ermüdend.



Das mal ausgeklammert, ist "Freitag, der 13." im ersten Anlauf ein sehenswerter Slasher, der fast alle seine Mängel durch seinen Charme, seine Stimmung und seine letztendlich entscheidenden Stärken überblendet. Von seiner Bedeutung mal ganz zu schweigen.



7,5 von 10 zukünftigen Hockeymasken