Fakten:
Die
Mumie (The Mummy)
USA,
UK. 2017. Regie: Alex Kurtzman. Buch: David Koepp, Alex Kurtzman,
xxx. Mit: Tom Cruise, Annabelle Wallis, Sophie Boutella, Russell
Crowe, Jake Johnson, Courtney B. Vance u.a. Länge: 110 Minuten. FSK:
freigegeben ab 12 Jahren. Im Kino.
Story:
Eine
einst mächtige Königin wird in unserer heutigen Zeit zu neuem
Leben erweckt. Vor Jahrhunderten von Jahren wurde sie in einer Gruft
tief unter der Wüste begraben. Damals wurde sie zu Unrecht ihrer
Bestimmung beraubt – und nun übersteigen ihre unermesslich
gewachsene Bosheit und zerstörerische Wut jede menschliche
Vorstellungskraft…
Meinung:
Bereits
mit I, Frankenstein sowie Dracula Untold wurde versucht die
klassischen Universal Monster neu zu definieren und ein neues,
eigenes cineastisches Universum zu beginnen. Beide Filme erlitten
nicht nur bei der Kritik Schiffbruch. Nun soll es Die Mumie richten,
die bereits Ende der 1990er in einem Reboot für volle Kassen sorgte.
Statt Brendan Fraser und Rachel Weisz legen sich nun Tom Cruise und
Annabelle Wallis mit ägyptischen Untoten an und wie in den 0ern bei
Regisseur Stephen Sommers ist auch die aktuelle Neuauflage recht weit
entfernt vom Originalfilm mit Boris Karloff, denn Horror sucht man in
Die Mumie von Regisseur und Autor Alex Kurtzman mit der Lupe.
Nun
gut, es gibt viele Szenen in denen Untote den Lebenden nachstellen,
doch dank es Schnitts und der allgemeinen Fokussierung darauf
Spektakel zu erschaffen, erweisen sich die finstere Angriffe
höchstens als kleine Intermezzos, die zwar durchaus zum stärksten
gehören, was der Film zu bieten hat, gleichsam stehen sie auf
verlorenen Posten. Die Mumie ist so wenig daran interessiert Schauer
tu evozieren, dass der Vorwurf berechtigt erscheint, dass die Macher
wenig bis gar nichts mit der eigentlichen Vorlage anzufangen wussten.
Viel mehr ist Kurtzmans Film ein algorithmischer Blockbuster, der mit
dem Taschenrechner aber nicht mit dem Verstand und dem Herz
entstanden ist: Hier nun etwas Action, dann kommt die Romantik
gefolgt von etwas Witz und dann bleibt noch Zeit für den einen oder
anderen halbherzigen Gruselmoment. So generisch, so vergessenswert –
auch weil keiner dieser Teilaspekte wirklich befriedigend umgesetzt
wird.
Die
Romanze zwischen Cruise und Wallis ist z.B. so dermaßen seelenlos
und verzichtbar, dass recht schnell die Frage aufkommt, ob es dem
Film nicht gut getan hätte, wenn man diese ausgelassen hätte. Zwar
dauert Die Mumie nicht einmal zwei Stunden, was für heutige
Blockbuster durchaus ungewöhnlich ist, dadurch dass sich das Meiste
aber nicht rund anfühlt zieht er sich in manchen Sektionen aber
dennoch deutlich. Dafür zeigt die Produktion in den ersten zehn
Minuten, wie ein Uncharted-Film aussehen könnte und auch ein
komödiantischen Part aus John Landis American Werwolf leiht sich
das Drehbuch, um Witz zu erzeugen. Allerdings werden diese Dinge
plötzlich und wortlos fallen fallen gelassen und sorgen mit dafür, dass der Franchise-Start eine Totgeburt ist.
3
von 10 Spinnen im Ohr
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