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Review: THE DOORS – Oliver Stone lässt Jim Morrison in sein ruhmreiches Chaos taumeln

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Fakten:
The Doors
USA. 1991. Regie: Oliver Stone. Buch: Randall Johnson. Mit: Val Kilmer, Kevin Dillon, Kyle MacLachlan, Frank Whaley, Meg Ryan, Kathleen Quinlan, Michael Madsen, Michael Wincott, Dennis Burkley, Billy Idol, Wes Studi, Floyd Westerman, Kelly Hu, Sam Whipple, Crispin Glover, Josh Evans, Mimi Rogers, Jack McGee, Jennifer Rubin, Costas Mandylor, Karina Lombard u.a. Länge: 140 Minuten. FSK: freigegeben ab 16 Jahren. Auf DVD und Blu-ray erhältlich.


Story:
Die Geschichte der kalifornischen Rockband „The Doors“ und deren Frontmann Jim Morrison, der zu einer Ikone der 1960er wurde und mit dem enormen Erfolg sowie seiner Drogen- und Alkoholsucht zu kämpfen hat.




Meinung:
Man muss sich nicht schämen und sich einer derart offensichtlichen Tatsache kleinlaut entziehen: Oliver Stone hat sich seinen populären Status in der Filmwelt redlich verdient, oder besser gesagt, er hat ihn sich vor einiger Zeit verdient gehabt – Diesen subjektive Tatbestand abzustreiten wäre wohl von einem mehr als törichten Verhalten gezeichnet. Mit Filmen wie dem mehrfach ausgezeichneten „Platoon“, „Geboren am 4. Juli“ und „JFK – Tatort Dallas“ machte er seinem angehefteten Titel, ein „politisch engagierter“ Filmemacher zu sein, wirklich alle Ehre. Dazu entwarf er Klassiker wie „Wall Street“ und „Natural Born Killers“, die den mehr als überdurchschnittlichen Gesamteindruck des Schaffens verfestigten, selbst wenn es immer einen Teil des Feuilleton geben wird, die auch die Frühwerke des Oliver Stone in ihrer Aussage als äußerst „fragwürdig“ und „romantisierend“ titulieren werden. Allerdings könnte man in der dargebotenen Form von Gesellschafts- und Politkritik auch von waschechter Polemik sprechen, die vom Regisseur systematisch mit kaltschnäuziger Zweideutigkeit konstruiert und raffiniert aufgezogen wurde.


Val Kilmers beste Rolle?
Heute ist der viel diskutierte und oft verschmähte Oliver Stone nur noch ein bedeutungsloser Schatten seiner selbst, ein willenloses Opfer der Altersmilde und dem rigorosem Konsum von betäubenden Rauschmitteln. Doch es bleibt die Erinnerung, die unverkennbaren Memoiren an die liebgewonnene Blütezeit, die niemals verstummen werden und auch nach dem hirnverbrannten Style over Substance-Debakel „Savages“ nicht abflachen, wenngleich es doch schmerzt, den Zerfall eines einst so talentierten Filmemachers miterleben zu müssen. Was die Hater Stones nicht einsehen wollen, ist ebenfalls gemeingültig: Er war immer ein Regisseur der sein Publikum durch die thematisierten Inhalte und seiner charakteristischen Umsetzung berührte, ob nun positiv oder negativ sei vorerst dahingestellt und muss an eigenen Maßstäben rezipiert werden. Inmitten seiner künstlerischen Hochphase inszeniert Stone aber einen Film, der heute zwar auch den angenehmen Status eines echten Klassikers inne trägt, sich aber gleichzeitig als stärkster Antikörper in dieser generalisierten Qualitätsnorm herauskristallisiert: „The Doors“ von 1991.


Es ist wohl unschwer zu erkennen, wem sich Oliver Stone in „The Doors“ angenommen hat: Natürlich handelt es sich in seinem gefeierten Spielfilm um die gleichnamige Band, die sich vom Jahre 1965 bis 1971 durch die moderne Musikgeschichte polarisierte und sie maßgeblich beeinflusste. Nimmt sich ein Regisseur und Autorenteam der Leinwandadaption von bedeutsamen Künstlern an, die die Welt durch ihre Machenschaften hochgradig inspirierten und in gewisser Weise auch aufrüttelten, dann wächst die gleiche Vorahnung, wie sie auch beim Schriftzug „Basierend auf einer wahren Geschichte“ entflammt: Das Kommende hat sich nicht der Realität verschrieben, sondern nur den Mechanismen Hollywoods, welche das universellen Massenpublikum höchstoberflächlich in das Leben von berühmt-berüchtigten Personen einbezieht. Dass kann letztlich alles sehr unterhaltsam sein, hat mit seinem eigentlichen Topic aber rein gar nichts mehr am Hut. Auch Oliver Stone ist in dieses Schlagloch gestolpert und entwirft ein vages Charakter-Portrait zwischen nationalem Vietnamtrauma, Flowerpoweridealen und reaktionärer Nixonära.


Sex, Drugs & Rock 'n Roll? Erstmal nur Sex and Drugs
Man muss sie nicht studiert haben, die vielfältige Vita des rebellierenden Rockpoeten Jim Morrison oder die sensationelle Chronik der legendären Doors, um relativ rasch zu registrieren, dass sich Oliver Stone hier nicht wirklich um minuziöse Themenbezogenheit in der chronologischen Aufarbeitung der außerordentlichen Rockband schert. Vielmehr porträtiert „The Doors“ ohne Umschweife den Frontmann der Band und verdichtet sich ganz auf die extremen Facetten seines bis heute von Mythen umwobenen Daseins. In „The Doors“ geht es zumeist um das selbstzerstörerische Mysterium des Jim Morrison, der sich gegen Konventionen stemmt, säuft, rauft und sich seinem unausweichlichen Untergang halsbrecherisch annähert. Dass ist dann dank Val Kilmers wirklich starker Performance und der audiovisuellen Klasse ein sehenswerter Rausch, doch seinem Titel, wie auch Morrison persönlich, wird der Film zu keiner Zeit gerecht, denn anstatt die Materie ernsthaft zu verinnerlichen, ist Stone hauptsächlich am plakativen Exzess, anstatt am psychischen Prozess interessiert.


Es ist nicht so, dass sich Oliver Stone hier komplett von allen reellen Versatzstücken loslöst um seine ganz eigene Party zu feiern, doch es ist schon äußerst auffällig, wie direkt sich Stone Inszenierung in ihre Sensationsgier formuliert: Geht es um die stillen, nachdenklichen Momente, wird „The Doors“ eigentlich immer lauter und schriller, nur um sein Publikum nicht zu langweilen. Stone selbst gab an, dass es wohl niemanden interessieren würde, einen Jim Morrison beim Verfassen seiner Texte zu zeigen, schließlich will die Kinowelt doch immer nur das Extrem vorgeführt bekommen und dabei zu sehen, wie sich Idealbesetzung Val Kilmer – der auch gesanglich Großes leistet – in den von Drogen und Alkohol verschmutzen Schattenseiten des Ruhmes wälzt. Ein Psychogramm wird weder von den Doors per se, noch von Jim Morrisons Seelenkäfig angefertigt, genau wie es weitestgehend verloren ging, ihre Musik mit politischen und gesellschaftlichen Paradigmen und Maschinerien zu assoziieren. Tobendes Spektakel reicht eben nicht, auch wenn Oliver Stone an seiner Zelebration mit Sicherheit viel Freude gehabt hat, substanziell oder emotional fordernd ist „The Doors“ nun mal rein gar nicht.


6 von 10 Bädern des Todes



Von Souli

Review: DER BLOB - Schöne Schleim-Schweinerei

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Fakten:
Der Blob (The Blob)
USA, 1988. Regie: Chuck Russell. Buch: Chuck Russell, Frank Darabont. Mit: Kevin Dillon, Shawnee Smith, Donovan Leitch, Jeffrey DeMunn, Candy Clark, Joe Seneca, Paul McCrane, Del Close, Art LaFleur, Sharon Spelman, Beau Billingslea, Ricky Paull Goldin, Bill Moseley u.a. Länge: 92 Minuten. FSK: ab 18 Jahren freigegeben. Auf DVD erhältlich.
 

Story:
Ein Meteroit stürzt in das Wäldchen einer Kleinstadt. Aus dem Gestein kommt eine schleimige Substanz zum Vorschein, die sich als lebender, äußerst aggressiver Organismus entpuppt. Wer mit ihm in Kontakt kommt, hat nicht mehr viel und lange zu lachen. Mit jedem Opfer wächst "Der Blob", bis er bald eine Bedrohung für die gesamte Stadt wird. Selbst das anrückende Militär scheint machtlos gegen die Lebensform. Ist die Menscheit dem Untergang geweiht?
 

 

Meinung:
Schön glibberiges Ekelkino der 80er. Mit "Der Blob" (allein dieser Titel) lieferte Chuck Russell nach "Nightmare 3" seine zweite Regiearbeit ab und konnte erneut in diesem Genre punkten. Sein "Nightmare" ist die vielleicht beste Fortsetzung zu Cravens Klassiker, hier gelingt ihm ein herrliches Gore-Bonbon mit reichlich Schleim, Blut und Gekröse. Leider blieb Russell dem Genre nicht treu, drehte ohnehin nicht mehr so viele Filme. Die Qualität dieses Streifen erreichte er nie wieder.


Bei "Der Blob" handelt es sich um ein Remake des gleichnamigen Streifens aus den 50er Jahren mit Steve McQueen. Russells Version passt zwar einwandfrei in den Zeitgeist der 80er, doch lässt er seine Wurzeln klar erkennen. Seine Neuinterpretation ist eine liebevolle Hommage an das Monsterkino vergangener Tage. Die Story wirkt dementsprechend etwas altmodisch und einfach gehalten. Außerirdischer (?) Wackelpeter mit zügigen Wachstumsschüben glibscht sich durch idyllisches US-Kleinstädtchen und ruft böse-böse Regierungs-Militär-
Wissenschafts-Quarantäne-Geiselnehmer auf den Plan. Der fesch-gelockte Provinzrebell (der fast-mal-so-was-wie-ein-Promi Kevin Dillon) mit der Lederjacke und dem Super-Motorrad, das schneller fährt als ein Helikopter fliegen kann, und das dazu gehörige Weibchen ("Saw" Folterazubine Shawnee Smith) werden von allen gejagt und retten am Ende den Tag. Nicht neu, nicht einfallsreich, aber reicht vollkommen. 


Hubba-Bubba extrem.
Die Stars des Films sind ohnehin Blobby und die großartigen Effekte. Hier wird sich hingebungsvoll und mit Schmackes ausgetobt. Wunderbar widerlich, wie so einige Genreperlen in den 80ern. In dem Jahrzehnt enstanden zwar nicht immer die besten Drehbücher, dafür solch abartige Hausmannskost, die heute schmerzlich vermisst wird. Russell nimmt das Spektakel dabei nie zu ernst, erzählt es flott und schnörkellos. Schwarzer Humor durchzieht das gesamte Werk und sorgt für heiteres Abfeiern, wenn mal wieder jemand zu Matschepampe verarbeitet wird. Das ist kein Meisterwerk und klingt im ersten Moment nach reinem Trash, aber fair wäre das nicht. Dafür ist es viel zu gut gemacht. Wer gerne als Kind im Matsch gespielt hat, auf splatterigen Old-School-Monster-Krams steht und nicht bei "ein wenig" (*hust*) Blut gleich über der Toilette hängt, dürfte mit "Blob, der Goremeister" seinen Spaß haben. 

7 von 10 Schleimbeuteln