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Review: THE KILLING (Staffel 4) - Todesursache: Stillstand

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Fakten:
The Killing (Staffel 4)
USA, 2014. Regie: Nicole Kassell, Jonathan Demme, Ed Bianchi u.a. . Buch: Veena Sud, Dan Nowak, Dawn Prestwich u.a. Mit: Mireille Enos, Joel Kinnaman, Tyler Ross, Gregg Henry, Joan Allen, Jewel Staite, Liam James, Levi Mearden, Amy Seimetz, Frances Fisher, Patti Smith, Sterling Beaumon, Annie Corley u.a. Länge: 6 Episoden á ca. 55 – 60 Minuten. FSK: freigegeben ab 16 Jahren. Ab 1. Oktober auf DVD und Blu-ray erhältlich.


Story:
Nach dem drastischen Ende der dritten Staffel versuchen Detective Sarah Linden und ihr Kollege Stephen Holder die Spuren zu verwischen und parallel mit den Konsequenzen zu leben. Die beiden Ermittler bekommen einen neuen Fall übertragen, den Mord an einer vierköpfigen Familie. Der einzige Überlebende und Hauptverdächtige ist der Sohn Kyle Stansbury, der Kadett an einer privaten Militärakademie ist. Währenddessen untersucht Detective Carl Reddick die Ereignisse, die schwer auf Linden und Holder lasten.  Können Linden und Holder den Fall lösen, während sie mit ihren eigenen Dämonen zu kämpfen haben?





Meinung:
Aus. Ende. Vorbei. Mit der vierten Staffel gelangt die US-Thrillerserie “The Killing” zu ihrem Ende. Natürlich dreht sich ein nicht unwichtiger Teil der Handlung um unbeantwortete Fragen der dritten Staffel. Nichtsdestotrotz müssen die beiden ungleichen Detectives Sarah Linden (Mireille Enos, „World War Z“) und Steven Holder (Joel Kinnaman, „Suicide Squad“) mal wieder im regennassen Seattle und Umland einen Mordfall aufklären, der sich (natürlich mal wieder) als wesentlich tiergreifender und emotionaler erweist, als zunächst angenommen. „The Killing“ war schon immer dann am besten, wenn die Dramaturgie die privaten Probleme der Ermittler mit den jeweiligen Fall verschmelzen ließ.


Bereit für ihren letzten Fall: Linden und Holder
In Staffel vier wird es auf die Spitze getrieben, doch leider erweist sich der Mord, bzw. die sich daraus resultierende Geschichte als wenig ergiebige Krimifarce, die sich von Folge zu Folge immer weitersteigert, dabei aber niemals einen wirklichen Bezug zum Ermittler-Duo, den Verdächtigen und Opfern zulässt. Genau das war das Wunderbare an den grandiosen ersten beiden Staffeln. Die Wechselwirkung aus klassischem Krimi und privatem Drama, was letztlich zu einer Art dramaturgischer Symbiose führte. Staffel vier ist davon weitestgehend entfernt. Man spürt deutlich, dass „The Killing“ wegen schwacher Quoten abgesetzt wurde, so dass Netflix für die finale Season einspringen musste. Das Pacing fühlt sich unrund an, die Figuren (die Altbekannten wie auch die Neuen) wirken nur noch wie Plotobjekte. Gewiss, stilistisch ist das alles immer noch wie aus einem Guss, aber nach drei Staffeln voller Grau, Regen und Beton (das ist nicht nur auf Seattle sondern vor allem auf die Figuren bezogen) reicht es auch einmal mit der Stilistik der Marke „Nieder mit den Anti-Depressiva“. „The Killing“ besaß diverse Höhepunkte in den ersten beiden Staffeln, aber bereits Season drei ließ erkennen, dass das Konzept in allen Belangen nicht noch mehr Gewicht auf den Schulten aushält.


Hartgesottene Fans sollten sich die finale Staffel aber nicht entgehen lassen. Sie werden noch einmal für 6 Folgen in liebgewonnene triste Abgründe abgleiten können. Die Intensität des grandiosen ersten Falls, rund um die ermordete Schülerin Rosie Larsen wird dabei (genau wie in Staffel drei) aber nicht erreicht. Die Macher versuchen es, finden dabei aber keine wirklichen Ansätze, um die dargebotene Welt sowie die Figuren spannend weiterzuentwickeln. „The Killing“ ist tot, gestorben am eigenen Stillstand. Aber statt sich darüber zu ärgern, sollte man lieber froh darüber sein, dass die US-Version einer dänischen Serie („Kommissarin Lund“) und zwei grandiose und eine noch recht gute Staffel geschenkt hat. Staffel vier bleibt hingegen dahinter zurück. Sie wirklich als schlecht zu bezeichnen wäre vielleicht doch zu hart. Verzichtbar passt als Ein-Wort-Beschreibung da einfach wesentlich besser.


4,5 von 10 Familienzusammenführungen

Review: THE KILLING (Staffel 3) - Emotionale Verkrüppelung muss halt einfach sein

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Fakten:
The Killing – Staffel 3
USA. 2013. Regie: Dan Attias, Kari Skogland, Ed Bianchi, Jonathan Demme u.a. Buch: Veena Sud, Dan Noak, Coleman Herbert, Brett Conrad u.a. Mit: Mireille Enos, Joel Kinnaman, Amy Seimetz, Elias Koteas, Peter Sarsgaard, Gregg Henry, Hugh Dillon, Max Fowler, Bey Taylor-Klaus, Aaron Douglas, Jewel Staite, Liam James, Grace Zabriskie u.a. Länge: 12 Episoden a ca. 42 Minuten. FSK: freigegeben ab 16 Jahren. Auf DVD und Blu-ray erhältlich.


Story:
Ein Jahr nachdem der Rosie Larsen-Fall abgeschlossen wurde, ist Sarah Linden nicht mehr als Ermittlerin bei der Mordkommission tätig. Ihr Ex-Partner Detective Stephen Holder sucht derweil nach einem Mädchen, das von zu Hause ausgerissen ist. Seine Suche führt ihn zu einer Reihe von grausamen Morden, die mit einer früheren Ermittlung von Linden in Verbindung stehen könnten. Obwohl damals ein Täter gefasst und verurteilt wurde, scheint der wahre Mörder noch aktiv zu sein. Linden kehrt zurück, um zusammen mit Holder den Serienkiller zu fassen.





Meinung:
Das hat gedauert. Nachdem die ersten beiden Staffeln von „The Killing“, die sich rund um den Mordfall Rosie Larsen drehten vor längerem hirzulande erschienen, mussten Fans der Serie doch nun recht lange auf die Heimkino-Veröffentlichung der dritten Staffel warten. Nun hat das Warten aber endlich ein Ende und die Fans sowie neugierige Krimiliebhaber bekommen endlich das Ermittler-Duo Sarah Linden und Steven Holder zurück, natürlich erneut verkörpert von Mireille Enos („World War Z“) und Joel Kinnaman („Suicide Squad“).


Linden und Holder bekommen wieder einiges zu tun
Die beiden Cops müssen nach dem Ende des Larsen-Falles aber erst wieder zusammenfinden. Ist das geschehen fällt auf, dass die charakterliche Entwicklung von Linden und Holder leider Gottes in dieser Staffel ziemlich stagniert. Neue Facetten ihrer Persönlichkeit werden nicht gebildet. Alles bleibt beim Alten. Das Holder eine ernstzunehmende Beziehung hat und Linden nicht mehr bei ihrem Sohn ist, wir vereinzelt aufgegriffen verbleibt meist aber in einer dramaturgischen Starre hängen, was nicht schlecht ist, dieser Staffel aber einiges an emotionaler Spannung wegnimmt. Darüber hinaus fehlt diesem Fall die Wechselwirkung zwischen der Ermittlungsarbeit und der Trauerbewältigung der Opferfamilien. Das war in den ersten beiden Staffeln klar die größte Stärke. Staffel 3 bietet zwar mit Danette Leeds (Amy Seimetz, „The Sacrament“) eine Figur, die sich nach und nach damit auseinandersetzen muss, dass sie zum einen als Mutter versagt hat und zum anderen, dass ihre Tochter wohl ermordet wurde, die Aufmerksamkeit und die Intensität die es aber noch bei Familie Larsen gab, wird aber nie erreicht. So bietet diese Season zwar wirklich gute Krimiunterhaltung - die mit der serienbekannten Tristesse und guten Darstellern aufwarten kann -, die Klasse der Vorgängerstaffeln aber nie erreicht. Das wäre vielleicht auch etwas zu viel verlangt. Fans von Linden und Holder werden hier so oder so bestens bedient und das soll bedeuten, dass beide Figuren wieder ordentlich emotional durch den Dreck gepeitscht werden. Emotionale Verkrüppelung muss bei „The Killing“ halt einfach sein.


In Staffel 3 wirkt dies zwar hin und wieder etwas zu aufgesetzt, funktionieren tut es dennoch recht gut, nur fehlt – wie bereits erwähnt – eine echte Wechselwirkung zwischen Ermittler und Opfer. Dafür, soviel sei hier verraten, wird der Fall innerhalb der Staffel abgeschlossen und nicht auf unschöne Art und Weise in die Länge gezogen (so wie es bei den Vorgängerstaffeln der Fall war). Die Fortführung von „The Killing“ setzt auf alte Stärken, nutzt diese aber nicht konsequent genug aus. Das Ergebnis ist verglichen mit dem, was einst der Standard der Serie war eher ernüchternd. Losgelöst von den Erwartungshaltungen bietet Staffel 3 aber solides wie hochdramatisches Futter für alle Fans von psychisch angeknacksten Ermittlern und gut gemachten Krimis.


6 von 10 gebrochenen Ringfingern