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Review: ZOO - Dokumentation zu einem kontroversen Thema

1 Kommentar:

Fakten:
Zoo
USA. 2007. Regie: Robinson Devor. Buch: Robinson Devor. Mit: John Paulsen, Ken Kreps, Richard Carmen, Ron Carrier, Russel Hodfkinson, Tom Gormally u.a. Länge: 73 Minuten. FSK: freigegeben ab 16 Jahren. Auf DVD erhältlich.


Story:
2005 wurde bekannt, dass ein Mann an inneren Blutungen starb, nachdem er sich von einem Hengst anal penetrieren ließ. Wie kam es zu diesem Vorfall? In dieser Dokumentation kommen Angehörige, Tierschützer und die Männer, die die sexuellen Ausrichtungen des Verstorbenen kannten und sie mit ihm teilten zu Wort.




Meinung:
Es hat schon irgendwie einen abseitig-komischen Kern, diese wahre Geschichte aus dem Bundesstaat Washington, die dazu führte, dass Sodomie in diesem Staat gesetzlich als Straftat deklariert wurde. Doch „Zoo“ ist nicht daran interessiert die Ereignisse, die zum Tod eines Ingenieurs führten, als schwarzhumorigen Film zu präsentieren. Hinter dem knappen Titel verbirgt sich eine ebenso knappe Dokumentation, ein filmisches Essay, welches sich ohne falsche Scham und Erwartungen an das Thema annähert. Dabei kommen die Leute, die wir gerne als pervers bezeichnen, genauso zu Wort wie die, die diese sexuelle Ausrichtung als pervers und krankhaft bezeichnen. Wer recht hat? „Zoo“ bezieht dazu keine Stellung. Er bleibt eine Art von filmischer Plattform und jeder darf sein Statement machen. Dass diese nicht in typischen Interview-Segmenten transportiert werden, sondern als Off-Kommentare über nachgespielte Szenen gelegt werden, lässt dazu einen spannungsförderlichen Raum zu, der dadurch bestärkt wird, dass die eigentliche Thematik erst nach und nach wirklich beim Namen genannt wird.


„Zoo“, der bei KinoKontrovers erschienen ist, ist dabei gar nicht so kontrovers wie es den Anschein hat. Auf besonders explizite Bilder wird hier verzichtet und selbst Andeutungen werden nur sehr spärlich eingesetzt, verfehlen aber ihre schockierende Wirkung nicht. Das Problem von „Zoo“ ist, dass er keine wirkliche Auswirkung hat. Am Ende bleibt die Frage im Raum stehen, was das alles sollte? Es gibt keine Ergebnisse. Gut, die im Film präsentierten Sodomiten, sind weit davon entfernt als die üblich dargestellten Perversen durchzugehen, aber letztlich lebt auch „Zoo“ davon, uns Zuschauer ins ein Kuriositätenkabinett mitzunehmen, in dem wir, wenn auch nur suggestiv, all das sehen und hören können, was verboten, widerlich und anscheinend auch falsch ist.


„Zoo“ ist kein gewagter Film, keine wirklich kontroverse Dokumentation, sondern lediglich der Versuch unvoreingenommen sich einer Form der Sexualität zu nähern, die für die meisten unvorstellbar, irritierend und abstoßend ist. Das Ergebnis wirkt wenig aufschlussreich, zieht einen aber alleine wegen der „verbotenen“ Thematik in seinen Bann. Am Ende weiß man als Zuschauer aber genauso viel, bzw. genauso wenig wie zuvor.

5 von 10 Tiefkühllasagnen (mir doch egal wenn der Gag seinen Zenit überschritten hat)

Review: MADAGASCAR 3 - FLUCHT DURCH EUROPA - Dann lieber ein Besuch im Zirkus

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Fakten:
Madagascar 3 – Flucht durch Europa (Madagascar 3: Europe’s Most Wanted)
USA. 2012. Regie: Eric Darnell, Tom McGrath, Conrad Vernon. Buch: Eric Darnell, Noah Baumbach. Original Stimmen von Ben Stiller, Chris Rock, Jada Pinkett Smith, David Schwimmer, Sacha Baron Cohen, Bryan Cranston, Frances McDermand, Jessica Chastain, Martin Short, Cedric The Entertainer, Andy Richter u.a. Deutsche Stimme von Jan Josef Liefers, Rick Kavanian, Bastian Pastewka, Claudia Urbschat-Mingues, Susanne Pätzold, Stefan Gossler, Ingo Albrecht, Die Fantastischen Vier, Santiago Ziesemer u.a. Länge: 93 Minuten. FSK: freigegeben ab 6 Jahren. Auf DVD, Blu-ray und Blu-ray 3D erhältlich.


Story:
Löwe Alex, Zebra Marty, Nilpferd Gloria und Giraffe Melman warten immer noch auf die Pinguine, die das Quartett eigentlich aus dem Nirgendwo von Afrika abholen wollten. Doch nach Wochen des Wartens reicht es Alex. Zusammen mit seinen Freunden spürt er die Pinguine in Monte Carlo auf, um mit ihnen und ihrem Flugzeug Richtung New York in die alte Heimat aufzubrechen. Doch dabei kommt ihnen die Tierfängerin Dubois in die Quere. Alex, Marty und Konsorten müssen untertauchen. Zum Glück ist ein Zirkus in der Nähe.




Meinung:
Kinder, es gibt wieder was zu sehen, denn die verrückten Zootiere auf Wanderschaft sind wieder zurück. Bereits zum dritten Mal sorgen Alex, Marty, Gloria, Melman und König Julien für Chaos. Chaos wie es ihn so nur in Cartoons gibt, denn auch Teil 3 der „Madagascar“-Reihe verschreibt sich voll und ganz einer absolut übertriebenen, so ziemlich allen Grenzen der Plausibilität entsagenden Konzeption. Mehr noch als in den Vorgängern, erweist sich die mehr schlecht als recht zusammengeflickte Geschichte als reinrassiges Vehikel um schnell von einem müden Gag zum andere zu kommen. Eine Entwicklung, in irgendeinem Bereich, ist dabei nicht festzustellen. Alle Figuren und Ereignisse bleiben fest in ihrer Schablone verankert Dafür hat der Film eines: Geschwindigkeit. Mit großem Tempo geht es hier zur Sache. Ruhepausen sind rar. Der Sehnerv und das Trommelfell werden bombardiert. Süß und lustig, so das Motto. Aber diese Masche ist schneller ausgereizt als ein Zoobesuch zu langweilen beginnt.



Gloria Alex, Melman und Marty in stiller Pose. Sehr selten.
Ohne einen wirklichen Reiz wärmt Dreamworks Animation ihr Erfolgskonzept auf. Was dabei herauskommt ist klebrig, leicht verdaulich aber seelenlos. „Madasgascar 3 – Flucht durch Europa“ ist nicht mehr als reinrassige Kalkulation. Natürlich ist es nicht der erste Film der so funktioniert, aber er gehört zu denen, die es nicht anständig verstecken können. Mit großem Buhei, grellen Farben, noch grelleren Nebenfiguren und enormen technischen Aufwand entfachen die Macher hier eine große Zirkusshow. Doch hinter all dem Glanz und Pomp aus den Hochleistungsrechnern steckt nicht mehr als langweiliges Sicherheitsdenken. Liebenswert? Schlagfertig? Überraschend? Endlich mal mehr als nur bloßes, hochgezüchtetes Animationseinerlei? Nein, das gibt es hier nicht. Hier herrscht das, was die Kassen zum klingeln bringt. Dies wäre nicht verwerflich, wenn es zum einen Spaß beim schauen machen würde, sich nicht ständig wiederholt und einem nichts vormachen würde, es wäre etwas ganz besonderes. So ist „Madagascar 3“ ähnlich wie „Kung Fu Panda 2“ oder „Ice Age 4“ ein weitere, familienorientie Cashcow, die von ihren Studios unbarmherzig zu Tode gemelkt wird.


Das hinter dieser lauten Luftnummer, die Kinder ohne Frage begeistern und Epileptiker umbringen wird, Drehbuchautor Noah Baumbach steckt („Greenberg“, „Der Tintenfisch und der Wal“), macht mich fast ein wenig traurig. Es wäre interessant zu erfahren ob der Film wirklich so wurde, wie er sich in seinem Drehbuch, bzw. Entwürfen gedacht hatte oder ob sein Mitschreiber, Eric Darnell, der hier auch Regie führte, den Baumbach-Output für den einfachen Erfolg umformte. Aber egal, „Madagascar 3 – Flucht durch Europa“ ist so oder so High-End-Stagnation. Da tut es gut, dass Filme wie „ParaNorman“ oder „Frankenweenie“ beweisen, dass Animationsfilme auch so etwas wie eine Seele und Liebe gegenüber ihren Geschichten haben können.

2 von 10