Fakten:
Die, Monster, Die! – Das Grauen auf
Schloss Witley (Die, Monster, Die!)
GB, USA, 1965. Regie: Daniel
Haller. Buch: Jerry Sohl, H.P. Lovecraft (Vorlage). Mit: Boris Karloff, Nick
Adams, Freda Jackson, Suzan Farmer, Terence de Marney, Patrick Magee, Paul
Farrell, Leslie Dwyer u.a. Länge: 76 Minuten. FSK: Freigegeben ab 16 Jahren.
Auf DVD erhältlich.
Story:
Der Amerikaner Stephen Reinhart
reißt nach Schottland, um dort seine Verlobte Susan auf Schloss Witley, dem
geheimnisumwitterten Besitz ihres Vaters, zu besuchen. In dem unheimlichen Anwesen
gehen merkwürdige Dinge vor sich. Das weiß auch Susans Mutter, die alles daran
setzt, dass Stephen und ihre Tochter das verfluchte Anwesen so schnell wie
möglich verlassen, bevor es zu spät ist…
Meinung:
-„Sehen sie das giftige Leuchten?“
-„Es ist ein Stein, der ist
harmlos.“
Mal angenommen, du kommst in ein
schottisches Kaff, das aussieht wie die Kulisse eines Hammer-Studio-Films,
willst eigentlich nur das nahegelegene Schloss aufsuchen und dann passiert das:
Bei der Erwähnung deines Zielortes fahren dir die Taxis vor der Nase weg,
entsetzte Dorfbewohner reißen dir die Äpfel aus der Hand, der Fahrradverleih
hat auf einmal nix zu verleihen. Wenn jetzt auch noch rund um das Anwesen alles
nur totes Brachland ist, Bäume bei Berührung zu Asche zerbröseln,
unmissverständliche Warnschilder und dicke Schlösser vor den Toren dir
nahelegen besser nicht einzutreten…dann lass es doch einfach. Aber dann wäre
der Film schon nach 10 statt eh schon schnuckeligen 76 Minuten vorbei (allein 3
½ davon Vorspann, hier streckt man wo man kann), wäre doch schade.
Der Start mit Schwiegerpapa ist eher holprig. |
Ähm, ja...noch Fragen? |
Mitten drin statt nur dabei, der
bereits erwähnte Boris Karloff, dem man trotz diesem ganzen Quatsch um ihn
herum – oder sogar besonders deswegen - nur
seinen ehrlichen Respekt zollen kann. Beim Dreh schon fast 80 Jahre alt, merkt
man ihm die pure Spielfreude an. Wohl gemerkt, in so einem Film. Andere
Darsteller ruhen sich im Alter auf ihren Lorbeeren aus oder resignieren ob der
angebotenen Rollen, glänzen maximal durch Anwesenheit als durch Engagement.
Nicht ein Karloff, der selbst als an den Rollstuhl gefesselter Greis in einem
cheesigen B-Movie noch Gas gibt, ohne dabei albern zu wirken. Eher erhaben, ein
Vollblutdarsteller, der seinen Beruf liebt. Er hat zwar kaum Möglichkeiten sich
hier besonders zu präsentieren, schafft es dennoch, drückte die blassen
No-Names an seiner Seite selbst sitzend mühelos an die Wand. Das traurige
Gegenbeispiel war sein ewiger Konkurrent Bela Lugosi, der am eigenen Anspruchsdenken
und Ego zerbrach, als drogensüchtiges Wrack vor die Hunde ging und neben seiner
Rolle als Dracula heute am ehesten für seine Auftritte unter Ed Wood im
Gedächtnis geblieben ist, ein später „Ruhm“. Karloff hat Zeit seines Lebens
nicht nur die besseren Entscheidungen getroffen, er hat vor allem nicht mit
seinem Image gehadert, er hat das Beste daraus gemacht. Bis zum Schluss.
Bei aller Liebe, das ist nun
wirklich kein guter Film, nichtsdestotrotz irgendwo charmant. Altmodischer
Grabbelkisten-Trash mit einem in Würde gealterten Star und einigen absurden
Momenten, das reicht dann mal für zwischendurch.
5,5 von 10 strahlenden Gesichtern
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