Fakten:
Chappie
Südafrika, USA. 2015. Regie: Neill Blomkamp. Buch: Terri Tachel, Neill Blomkamp. Mit: Dev Patel, Sharlto Copley, Watkin Tudor Jones, Yolandi Visser, Hugh Jackman, Sigourney Weaver, Jose Pablo Cantillo, Brandon Auret, Jason Cope, Bill Marchant, Kevin Otto, Johnny Selema, Anderson Cooper u.a. Länge: 120 Minuten. FSK: freigegeben ab 12 Jahren. Ab 9. Juli auf DVD und Blu-ray erhältlich.
Chappie
Südafrika, USA. 2015. Regie: Neill Blomkamp. Buch: Terri Tachel, Neill Blomkamp. Mit: Dev Patel, Sharlto Copley, Watkin Tudor Jones, Yolandi Visser, Hugh Jackman, Sigourney Weaver, Jose Pablo Cantillo, Brandon Auret, Jason Cope, Bill Marchant, Kevin Otto, Johnny Selema, Anderson Cooper u.a. Länge: 120 Minuten. FSK: freigegeben ab 12 Jahren. Ab 9. Juli auf DVD und Blu-ray erhältlich.
Story:
Südafrika in naher Zukunft: Um die horrende Kriminalität in den Griff zu bekommen setzt die Polizei Roboter ein. Deon arbeitet in der Firma, die diese Roboter entwickelt und produziert. Als er eine moderne, künstlichen Intelligenz entwickelt und diese verbotenerweise einem Roboter einsetzt, verstößt er damit nicht nur gegen die Vorschriften, sondern zieht auch die Aufmerksamkeit von Kleinkriminellen auf sich, die den Roboter nutzen wollen, um den großen Coup zu landen. Doch statt einer Killermaschine bekommen sie Chappie, einen Roboter, der zu Beginn mehr ein Kind ist, als ein Kämpfer.
Meinung:
Der südafrikanische Regisseur Neill Blomkamp liefert mit „Chappie“ seine dritte Regiearbeit ab und erneut lässt hier all das finden, was bereits seinen Erstling, der grandiosen „District 9“, ausgemacht hat: Futuristik die auf gegenwärtige Slumästhetik trifft, klar ausformulierte Actionszenen und natürlich ganz viel Gesellschaftskritik, vorgetragen mit glühenden Kanonen, die bei Blomkamp den altbewährten Holzhammer ersetzen. Nach „Elysium“, den Blomkamp mittlerweile selbst eher kritisch betrachtet (womit der zwar durchaus recht hat, was die positiven Qualitäten des Films mit Matt Damon und Jodie Foster aber keineswegs schmälert) ändert sich also recht wenig an seinem Stilistik. Störend ist dies allerdings nicht, denn Blomkamp ist aktuell scheinbar der Einzige Regisseur mit Blockbusterqualität, der zum einen ohne falsche Scham oder aufgesetzt Trash-Affinität dem Genre des Sci-Fi-Film huldigt - und es obendrein mit viel Herz und Wärme bedient - , zum anderen inszeniert und verfasst er Filme, die ihre Aussage (auch wenn sie nicht immer sonderlich elegant formuliert ist) genauso ernst nimmt, wie seine effektvollen Schauwerte und die präsentierte, futuristische Welt.
Der südafrikanische Regisseur Neill Blomkamp liefert mit „Chappie“ seine dritte Regiearbeit ab und erneut lässt hier all das finden, was bereits seinen Erstling, der grandiosen „District 9“, ausgemacht hat: Futuristik die auf gegenwärtige Slumästhetik trifft, klar ausformulierte Actionszenen und natürlich ganz viel Gesellschaftskritik, vorgetragen mit glühenden Kanonen, die bei Blomkamp den altbewährten Holzhammer ersetzen. Nach „Elysium“, den Blomkamp mittlerweile selbst eher kritisch betrachtet (womit der zwar durchaus recht hat, was die positiven Qualitäten des Films mit Matt Damon und Jodie Foster aber keineswegs schmälert) ändert sich also recht wenig an seinem Stilistik. Störend ist dies allerdings nicht, denn Blomkamp ist aktuell scheinbar der Einzige Regisseur mit Blockbusterqualität, der zum einen ohne falsche Scham oder aufgesetzt Trash-Affinität dem Genre des Sci-Fi-Film huldigt - und es obendrein mit viel Herz und Wärme bedient - , zum anderen inszeniert und verfasst er Filme, die ihre Aussage (auch wenn sie nicht immer sonderlich elegant formuliert ist) genauso ernst nimmt, wie seine effektvollen Schauwerte und die präsentierte, futuristische Welt.
Mami bringt Chappie das Malen bei |
Chappie ist He-Man-Fan |
Ja, „Chappie“ steckt voller Fehler, doch der Film besitzt dafür eine unglaubliche Wärme. Der Ausdruck „das Herz am rechten Fleck“, er passt zum Film wie die sprichwörtliche Roboterfaust aufs Auge. Wie Neil Blomkamp mit (wirklich simplen) Mechaniken Sympathie sowie Empathie zum Titelheld aufbaut ist das wahre Highlight des enttäuschenden, aber letztlich doch gelungenen Films. Und am Ende, wenn es ähnlich wie in Christopher Nolans „Interstellar“ der Mensch ist, der Gottes Werk an sich reißt und dessen Regeln außer Kraft setzt, findet Blomkamp einen Schlusspunkt, in dem liebliche Hoffnung genau so viel Platz findet wie niederschmetternder Pessimismus. Diese wunderschöne Ambivalenz sowie sein großes Herz hat „Chappie“ Nolans großkotziger Weltraumopfer voraus, auch wenn man beide Filme wohl nur indirekt miteinander vergleichen kann.
6 von 10 Gummihühnern
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