Review: SCOUTS VS. ZOMBIES - HANDBUCH ZUR ZOMBIE-APOKALYPSE – Solides Zielgruppenfutter




Fakten:
Scouts vs. Zombies - Handbuch zur Zombie-Apokalypse (Scouts Guide to the Zombie Apocalypse)
USA. 2015. Regie: Christopher Landon. Buch: Carrie Evans, Christopher Landon, Emir Mochizuki. Mit: Tye Sheridan, Logan Miller, Joe Morgan, Sarah Dumont, David Koechner, Cloris Leachman, Halston Sage, Luke Gage, Drew Droege, Blake Anderson, Patrick Schwarzenegger, Elle Evans, Cameron Elmore u.a. Länge: 93 Minuten. FSK: freigegeben ab 16Jahren. Ab12. November 2015 im Kino.


Story:
„Jeden Tag eine gute Tat!“ ist das Motto des jungen Augie, der sich nichts Schöneres vorstellen kann, als mit seinen zwei besten Freunden ein Pfadfinderabzeichen nach dem anderen auf die Kluft zu nähen. Doch Carter und Ben haben genug von Lagerfeuer, Latrinen graben und Dosenbohnen. Als Teenager sollte man sich schließlich seinen tobenden Hormonen hingeben und nicht als verkleideter Loser im Unterholz herumstolpern. Ungünstig, dass die angesagteste Party der Stadt ausgerechnet am gleichen Abend stattfinden soll. Als sie sich heimlich davonschleichen, begegnen sie in einem verlassenen Stripclub echter Fleischeslust: alle Bewohner der Stadt wurden in Zombies verwandelt! Zusammen mit der Handfeuerwaffen-geübten Bardame Denise begeben sich die drei Pfadfinder auf eine blutige Hetzjagd durch die Kleinstadt und beweisen, dass sie auch im Angesicht Britney Spears-liebender Zombies und mutierten Killer-Katzen keine Pussys sind.




Meinung:
Zombies. Überall Zombies. Zwar war, bzw. ist die TV-Serie „The Walking Dead“ nicht der Anstoß für die aktuell grassierende Zombiewelle, aber gewiss ihr bislang größter Erfolg. Doch letztlich war es vielleicht kein bierernster Film rund um die wandelnden Toten, sondern die britische Kultkomödie „Shaun of the Dead“, die den Untoten den Weg zum heutigen, popkulturellen Erfolg ebnete. So oder so, Zombiecomedys haben Hochkonjunktur, egal ob auf dem Direct-to-DVD-Markt (z.B. „Wasting Away“ oder „Cooties“) oder eben im Kino (z.B. „Warm Bodies“ oder „Zombieland“). Mit „Scouts vs. Zombies - Handbuch zur Zombie-Apokalypse“ ist es nun mal wieder an der Zeit, dass die Untoten nicht als reinrassige Bedrohung oder gar Metapher fungieren (was sie seit ewigen Zeiten ja nicht mehr tun), sondern als Part einer möglichst absurden Ausgangssituation, in der – wer hätte es gedacht – Pfadfinder gegen Zombies kämpfen.


Der Selfie-Wah kennt kein Halten. Zombies hin oder her.
Was einem bei diesem scheinbar ungleichen Kampf erwartet ist nicht mehr als eine zielgruppenorientierte Pflichterfüllung, mit allem was für laute Lacher adoleszenter Zuschauer notwendig ist, inklusive Blut und Brüsten. Das ist natürlich alles andere als clever, kreativ oder gar frisch – eher im Gegenteil. „Scouts vs. Zombies - Handbuch zur Zombie-Apokalypse“ ist sogar ein richtiger Stinker, der ohne große Mühen einfachste Formeln befolgt. Doch der Film von „Paranormal Activity: Die Gezeichneten“-Regisseur Christopher Landon besitzt dafür bulligen, recht ungelenken Charme und nutzt sein geringes Potenzial voll aus. Das heißt im Klartext, dass der titelgebende Kampf zwischen Pfadfindern und Zombies als kurzweiliger wie dümmlicher Partyfilm recht gut funktioniert und sogar einige nette, wenn auch deutlich zu CGI-lastige, Splatterszenen auffährt, die durchaus gekoppelt sind, an die eine oder andere brauchbare Idee. Der große Wurf ist das alles mit Sicherheit nicht und der recht ungezügelte Sexismus tut „Scouts vs. Zombies - Handbuch zur Zombie-Apokalypse“ auch nicht sonderlich gut. Aber wie gesagt, die angepeilte Zielgruppe sollte ihren Spaß haben und wird dank FSK16-Freigabe auch den Weg ins Kino finden.


Was bleibt sonst noch zu sagen über „Scouts vs. Zombies - Handbuch zur Zombie-Apokalypse„? Eigentlich nicht viel. Die actionreiche Horrorkomödie bietet einfachste und aber effiziente Unterhaltung und fährt genau dass auf, was man von solch einem Film erwarten kann. Die Rezepturen sind nicht alle wirklich überzeugend und die Quote von wirklich erinnerungswürdigen Momenten ist auch nicht sonderlich hoch. Dafür funktioniert „Scouts vs. Zombies - Handbuch zur Zombie-Apokalypse“ im Hier und Jetzt ganz solide und besitzt durchaus die kleine Chance zu einem Kulthit zu avancieren, wenn auch nur für das junge Zielpublikum, die wahrscheinlich glauben „The Walking Dead“ hätte die Zombies erfunden.


6 von 10 Zombiezungen im Intimbereich

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