Fakten:
Dracula Untold
USA. 2014. Regie: Gary Shore. Buch: Burk Sharpless, Matt Sazama. Mit: Luke Evans, Sarah Gadon, Dominic Cooper, Charles Dance, Art Parkinson, Paul Kaye, William Huston, Diarmaid Murtagh u.a. Länge: 92 Minuten, FSK: freigegeben ab 12 Jahren. Ab 12. Februar 2015 auf DVD und Blu-ray erhältlich.
Dracula Untold
USA. 2014. Regie: Gary Shore. Buch: Burk Sharpless, Matt Sazama. Mit: Luke Evans, Sarah Gadon, Dominic Cooper, Charles Dance, Art Parkinson, Paul Kaye, William Huston, Diarmaid Murtagh u.a. Länge: 92 Minuten, FSK: freigegeben ab 12 Jahren. Ab 12. Februar 2015 auf DVD und Blu-ray erhältlich.
Story:
Früher war er als der Pfähler bekannt, der Schrecken eines jeden Soldaten, doch nun lebt der einstige Kriegsheld Vlad als König von Transsylvanien und gilt bei seinem Volk als guter und gerechter Mann. Doch als die Türken von ihm fordern, dass das Königreich Vlads alle seine Söhne den Türken überlässt, damit diese in deren Armee dienen können, rebelliert er gegen die Invasoren und geht einen Pakt mit dem Bösen ein.
Meinung:
Mit weit über 250 Auftritten in den verschiedensten Filmen zählt Graf Dracula wenig überraschend zu den prominentesten Literaturfigur, die jemals ihr Unwesen auf der Leinwand treiben durften. Die Qualität der jeweiligen Werke lässt sich wohl in jeder Güteklasse antreffen, vom miserablen Trash, zur zielgruppenorientierten Nullnummer bis hin zur fundierten Meisterleistung. Den Grafen respektive den Fokus der Narration jedoch erleben wir immerzu in einer Phase, in der die Metamorphose vom Menschen zum Fürsten der Dunkelheit längst abgeschlossen scheint. Es ist die mühsame Akzeptanz der eigenen Untersterblichkeit, den der dramaturgischen Effekt ins Visier nimmt, Gesetz dem Fall, man manifestiert Dracula als ein von tiefer Tragik eingenommenes Geschöpf, das sich seiner Existenz zunehmend überdrüssig wird, dieser eigenmächtig kein Ende setzen kann. Aber wie wurde Graf Dracula eigentlich zu diesem ikonischen Blutsauger, dessen umfassende Mythologie sich global einer enormen Popularität erfreuen darf? Newcomer Gary Shore geht dieser Frage in „Dracula Untold“ auf den Grund.
Mit weit über 250 Auftritten in den verschiedensten Filmen zählt Graf Dracula wenig überraschend zu den prominentesten Literaturfigur, die jemals ihr Unwesen auf der Leinwand treiben durften. Die Qualität der jeweiligen Werke lässt sich wohl in jeder Güteklasse antreffen, vom miserablen Trash, zur zielgruppenorientierten Nullnummer bis hin zur fundierten Meisterleistung. Den Grafen respektive den Fokus der Narration jedoch erleben wir immerzu in einer Phase, in der die Metamorphose vom Menschen zum Fürsten der Dunkelheit längst abgeschlossen scheint. Es ist die mühsame Akzeptanz der eigenen Untersterblichkeit, den der dramaturgischen Effekt ins Visier nimmt, Gesetz dem Fall, man manifestiert Dracula als ein von tiefer Tragik eingenommenes Geschöpf, das sich seiner Existenz zunehmend überdrüssig wird, dieser eigenmächtig kein Ende setzen kann. Aber wie wurde Graf Dracula eigentlich zu diesem ikonischen Blutsauger, dessen umfassende Mythologie sich global einer enormen Popularität erfreuen darf? Newcomer Gary Shore geht dieser Frage in „Dracula Untold“ auf den Grund.
Hat trotzdem nur wenig Biss: Dracula |
Draculas Sohn ist ein echtes Sonnenscheinchen |
Das Böse, bzw. Charles Dance |
Den Gewissenszwist des Fledermausmannes haben wir nun schon einmal zu oft gesehen, und wenn „Dracula Untold“ ganz metaphorisch die Liebe zur Familie über den Blutdurst stellt, um letztlich doch in dem positivistischen Gedanken bestätigt zu werden, dass die Seelen unserer Geliebten auch in anderen Körpern, über Generationen verteilt, weiterleben, dann ist dieses aufgeplusterte Superheldenmär längst im abgeschmackten Raum billigster Larmoyanz angekommen. Aber allgemein fehlt „Dracula Untold“ der originäre Charakter, der über die Verknüpfung von Fiktion und Historik hinausgeht und einen gewissen Charme, einen gewissen Enthusiasmus generiert. Die computeranimierten Bilder halten einige ansehnliche visuelle Sperenzchen bereit, die Massenszenen erschöpfen sich jedoch in gähnender Beliebigkeit und dass die Osmanen vor allem für backenbärtig-tendenziöse Klischees herhalten müssen, während der (anfangs) latent ambivalente Vlad zum Superhelden stilisiert wird und vom sich aufplusternden Orchester, von Blitz- und Donnergroll begleitet das Schlachtfeld mit fieser Miene heimsucht, hat mehr von lieblos-eklektischem Fantasy-Ramsch, denn epischem Eskapismus.
4 von 10 gigantischen Fäusten
von souli
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