Review: JASON X - Jason goes to space

                                                                             
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Fakten:
Jason X
USA, 2001. Regie: Jim Isaac. Buch: Todd Farmer. Mit: Kane Hodder, Lexa Doig, Jeff Geddis, Peter Mensah, Markus Parilo, Melyssa Ade, Jonathan Potts, Lisa Ryder, Dov Tiefenbach, Chuck Campbell, Todd Farmer, David Cronenberg u.a. Länge: 88 Minuten. FSK: keine FSK Freigabe. Auf DVD und Blu-ray erhältlich.



 
Story:
Im Jahr 2455 entdecken Studenten bei einer archäologischen Expedition auf der inszwischen verödeten Erde den eingefrorenen Körper von Jason Voorhees. Sie nehmen ihn mit auf ihr Raumschiff, wo sich Jason bald wieder bester Gesundheit erfreut. Die Warnungen von Rowan, die neben Jason gefunden und ebenfalls reanimiert wurde, kommen zu spät. Der Wüterich dezimiert die Crew im Schnelldurchlauf. Lässt sich Jason nicht mal durch futuristische Technologie stoppen?




Meinung:
Friday The 13th: A Space Odyssey. Kaum zu glauben aber wahr, Jason Voorhees verschlägt es im zehnten Teil der Serie nicht nur ins Jahr 2455, sondern obendrein noch ins Weltall. Eine Schnapsidee sondergleichen, auch dementsprechend umgesetzt. Trash hoch 10, was allen Beteiligten scheinbar voll bewusst ist und deshalb sogar funktioniert. 


Des Kaisers neue Kleider: Jason geht mit der Zeit.
Mal ganz abgesehen von der bescheuerten Idee, hier ist vieles nur mit einer ordentlichen Prise Humor zu nehmen. Knapp 11 Millionen Dollar Budget, also rund das 22fache des Originals, gingen in erster Linie für die Goreeffekte drauf, die können sich auch sehen lassen. Die sonstigen Special Effects, die bei einem Weltraumtrip nun mal unumgänglich sind, bewegen sich auf einem sehr bescheidenen Niveau. Die Kulissen des Raumschiffs sind putzig-billig, für eine Produktion des neuen Jahrtausends bald schon peinlich. Wenn es denn welche gibt. Gelegentlich wird sich schlicht durch einen stockdunklen Hintergrund beholfen. Der komplette Beginn, der ja nicht mal in einer futuristischen Welt angesiedelt ist, kommt praktisch ohne jeglichen Hintergrund aus. Große Halle, bis auf die Darsteller wird nichts beleuchtet, fertig ist die Laube. So leicht armselig das anmutet, so überraschend wird der Auftakt durch einen Gastauftritt geadelt: David Cronenberg gibt sich ein Stelldichein. Damit bekommt Jason Voorhees im x-ten Anlauf sein prominentestes Opfer serviert (Kevin Bacon zählt da ja nicht). 


Im kostengünstigen Look geht es dann munter weiter: Ab in die Zukunft, in der ein Studium scheinbar keine hohen Anforderungen mehr stellt. Da dürfen auch hübsch-blöde Schneckchen angehende Doktoren spielen, macht ja eh alles der Computer. Bauchnabelfrei kommt auch 2455 nicht aus der Mode, viel Haut, wenig Hirn, so soll es sein. Die Schauspieler passen prima auf ihre Rollen, geben alles, schreien, gucken doof und sehen hübsch aus. Method Acting in seiner besten Form, chapeau


Lustig ist übrigens auch die Tatsache, dass es medizinisch zwar überhaupt kein Problem darstellt, tote Menschen wieder zum Leben zu erwecken, doch wenn wer aus der Crew ins Gras beißt, wird darauf nicht zurück gegriffen. Da ist tot dann eben tot. 


Jason sorgt für Frostbeulen.
Was jetzt klingt wie ein reines Desaster ist tatsächlich, kaum zu glauben, echt unterhaltsam. Die ganze Nummer ist so bewusst albern und überzogen angelegt, dass lässt sich kaum nicht mögen. "Jason X" ist eigentlich schon eine Komödie, zum Teil sogar nicht unfreiwillig. Nichts wird hier auch nur ansatzweise ernst genommen, das Abschlachten wird als Ekel-Happening inszeniert, blöde Sprüche werden gekloppt, die Serie wird bewusst ad absurdum geführt. Die Grenzen zwischen gewollt lustig und aus den Umständen erzeugt sind fließend, dass ist einfach sagenhafter Quatsch. Einer der besten Momente: Die Crystal-Lake-1980-Simulation. 


"Willst du ein Bier, oder einen Joint, oder vorehelichen Sex? Wir lieben vorehelichen Sex!"


"Jason X" hätte so gewaltig in die Hose gehen können, rettet sich aber durch seinen Trash-Charme. Kein Teil der Reihe lässt sich mit gutem Gewissen als Trash bezeichnen, dass hier ist nichts anderes, von vorne bis hinten. Aber eben nicht (nur) ausversehen, das ist unverkennbar. Es schwankt zwischen entsetzlich und herrlich, Persiflage und Unvermögen, über und mit dem Film lachen. Kurzum: Es macht Spaß. Total gaga, manchmal grausig schlecht gemacht, aber irgendwie liebenswert. Einer von zehn Teilen darf auch so was sein.

5,5 von 10 aufgetauten Kultkillern





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