Fakten:
Act of Valor
USA. 2012. Regie: Scott Waugh,
Mike McCoy. Buch. Kurt Johnstad. Mit: Emilio Rivera, Nestor Serrano, Roselyn
Sanchez, Gonzalo Menendez, Alex Veadov, Jason Cottle, Aurelius DiBarsanti,
Alexander Asefa, Carla Jimenez, David Lee Valle, Keo Woolford, Timothy Gibbs,
Ailsa Marshall, Jamie Nieto, Drea Castro, Sonny Sison, Marc Margulies, Dimiter
Marinov u.a. Länge: 101 Minuten. FSK: Ab 16 Jahren freigegeben. Auf DVD und Blu-ray erhältlich.
Story:Ein Team der Navy Seals muss in Costa Rica eine CIA-Agentin befreien, die von einem Drogenkartell verschleppt wurde. Während des Einsatzes entdeckt das Team, dass ein Terrorangriff von gigantischer Größe in Planung ist. Das Team muss alles daran geben, die Pläne der Terroristen zu verhindern.
Story:Ein Team der Navy Seals muss in Costa Rica eine CIA-Agentin befreien, die von einem Drogenkartell verschleppt wurde. Während des Einsatzes entdeckt das Team, dass ein Terrorangriff von gigantischer Größe in Planung ist. Das Team muss alles daran geben, die Pläne der Terroristen zu verhindern.
Meinung:
Ein Präsident steht stolz an einem Kampfjet. Um ihn herum haben sich seine Landsmänner versammelt. Er spricht von einem harten Kampf. Davon, dass es Opfer geben wird und vom Stolz darauf ein Amerikaner zu sein. Nach seinem letzten, großen Satz, den er stolz herausbrüllt, jubeln ihm die Anwesenden zu. Diese Szene stammt aus „Independence Day“ und ist eine von vielen der Filmgeschichte, in denen die Liebe zum Land und fast schon übermenschliche Courage gefeiert wird. Damals zerstörten Aliens die halbe Welt und es lag an den Amerikanern die Gefahr aus dem All aufzuhalten. Für viele Zuschauer war diese Szene ein Graus mit peinlichem Charakter. Sie war ihnen zu pathetisch, zu patriotisch, aber verglichen mit der Vaterlandsliebe die in „Act of Valor“ propagiert wird, wirkt diese fiktive Präsidentenansprache wie ein laues Lüftchen, wie ein linksgerichteten Grüner der einem bajuwarischen Preußenhasser gegenüber steht
Ein guter Actionfilm will und sollte unterhalten. So gesehen ist „Act of Valor“ also gar kein Actionfilm, da er seiner ausgeübten Propaganda-Maschenerie mehr Aufmerksamkeit schenkt als allem anderen. Dazu kommt, dass sämtliche Darsteller keinerlei Ausstrahlung besitzen. Dies verwundert aber nicht sonderlich, handelt es sich bei den Darstellern der Navy Seals doch nicht um Schauspieler, sondern um echte Soldaten, die bereits zig ähnlich wie im Film gelagerte Einsätze hinter sich haben. Das wäre für ein Ausbildungsvideo sicherlich eine gute Wahl gewesen, aber für einen Spielfilm war es keine gute Entscheidung. Durch ihre fast nicht existente Mimik und den pathetisch-patriotischen wie ärgerlichen Dialogen bringt „Act of Valor“ den Zuschauer in eine regelrechte Zwickmühle. Soll man sich als Zuschauer für so einen Film schämen? Soll man sich aufregen? Soll man laut lachen? Na ja, eigentlich lädt der Film eher zum dösen ein. Denn obwohl es einige Actionszenen gibt, ist der Film schläfrig, denn es fehlt ihm Adrenalin, weil seine Gewichtung mehr auf der Propaganda liegt, statt auf der Action. Scott Waugh und Mike McCoy inszenierten mehrere Schusswechsel, Infiltrationen und Verfolgungsjagden, aber diese erzeugen keine Spannung, sondern sind einzig dafür gut den amerikanischen Heldenmut der Navy Seals zu feiern. Öde.
„Act of Valor“, der einer der Überraschungserfolge des Kinojahrs 2012 war (zumindest in den Staaten), ist ein Katastrophe. Als Actionfilm fehlt ihm die nötige Ausstrahlung und als Film über den Alltag der Navy Seals wirkt er zu verlogen und absolut inkonsequent. Nur als recht hübsch gefilmtes Vehikel für militärische Propaganda ist der Film von Waugh und McCoy brauchbar. Aber wer außer hartgesottene Patrioten, die Vaterlandsstolz einer differenzierten Meinung vorziehen, lässt sich für so einen gefährlichen, weil verklärenden Murks begeistern? Wer nach „Act of Valor“ unbedingt in den Krieg will, tja, dem ist nicht mehr zu helfen. Aber die US-Army würde sich bestimmt freuen.
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