Posts mit dem Label William Fichtner werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label William Fichtner werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Review: THE HOMESMAN – Tommy Lee Jones kutschiert verrückte Frauen durch die USA

Keine Kommentare:


Fakten:
The Homesman
USA. 2014. Regie: Tommy Lee Jones. Buch: Tommy Lee Jones, Kieran Fitzgerald, Wesley Oliver. Mit: Tommy Lee Jones, Hilary Swank, Grace Gummer, Miranda Otto, Sonja Richter, Meryl Streep, John Lithgow, James Spader, Hailee Steinfeld, Tim Blake Nelson, William Fichtner, Jesse Plemons u.a. Länge: 122 Minuten. FSK: ab 16 Jahren freigegeben. Ab 17. April 2015 auf DVD und Blu-ray erhältlich.


Story:
Amerika zur Zeit der Siedler. Von den Strapazen der qualvollen Reise und dem Verlust ihrer Kinder haben drei Frauen einer kleinen Siedlung den Verstand verloren und sollen zurück an die Ostküste gebracht werden. Doch die angeblich gestandenen Männer haben nicht den Mumm für diese gefährliche Reise, also entschließt sich die rüstige und alleinstehende Marry Bee Cuddy (Hilary Swank), die Aufgabe zu übernehmen. Als sie dem Gauner George Briggs (Tommy Lee Jones) das Leben rettet, hilft er ihr als Gegenleistung, diese beschwerliche Reise gen Osten zu bestreiten.




Meinung:
Dass Tommy Lee Jones ein begnadeter Schauspieler ist, das dürfte ja jedem Filmfreund klar sein. Weniger bekannt hingegen ist die Tatsache, dass er auch als Regisseur durchaus schon Erfolge feiern konnte. Während der TV-Western „The Good Old Boys“ noch weitgehend unbekannt blieb, ist „The Three Burials – Die drei Begräbnisse des Melquiades Estrada“ unter anderem in Cannes mit dem Preis für das beste Drehbuch ausgezeichnet worden. Nach seinem Philosophie-Duell „The Sunset Limited“, in dem Jones mit Samuel L. Jackson über Gott und die Welt philosophiert, kehrt er mit „The Homesman“ zurück zu seinen Regiewurzeln und damit auch zurück in die frühe Geschichte der Vereinigten Staaten.


War es Mitleid oder die Unterwäsche, die ihr Herz erweicht hat?
Genauer in die Zeit der Pioniere, als die USA noch in den Geburtswehen lagen. Tommy Lee Jones spielt auch gleichzeitig die Hauptrolle, der als Scout eine Gruppe von drei wahnsinnigen Frauen (Miranda Otto, Sonja Richter, Grace Gummer), die die Strapazen und der Verluste auf der Reise in den Westen nicht mehr ertragen haben, zurück an die Ostküste führen soll. Ihm zur Seite steht die etwas abgemagert wirkende Hillary Swank als etwas herrische, aber selbstständige und furchtlose Lady, die mit dem Schauspielveteran diese schwierige Aufgabe übernimmt. Neben Jones und Swank haben sich mit Meryl Streep, William Fichtner, Miranda Otto, Hailee Steinfeld, Tim Blake Nelson, Jesse Plemons, James Spader und John Lithgow zahlreiche weitere namhafte Darsteller zusammengefunden, die allerdings weitestgehend verschenkt sind. Zwar mag der Auftritt beispielsweise von Nelson durchaus amüsant sein, doch bekommt keiner genug Screentime, um wirklich nachhaltigen Eindruck zu hinterlassen. „The Homesman“ bleibt darum in erster Linie eine Show der beiden Hauptdarsteller, wobei Jones hier klar das Prunkstück ist.


Nein, es muss der Hut gewesen sein.
Die Farben des Films sind sehr matt gehalten, eine eher schwaches Schimmern in einem tristen grau. Die passt hervorragend zur kargen und öden Landschaften, durch die das merkwürdige Quintett bis nach Iowa reisen muss. Dabei machen sie natürlich mit allerlei Gefahren Bekanntschaft, die es zu überstehen gilt, wobei die noch größeren Aufgaben in ihnen selbst liegen, die eigenen Dämonen müssen natürlich auch bekämpft werden. Der Film suhlt sich dabei in einer Mixtur aus deprimierenden Dialogen und Szenen, die vielleicht so etwas Ähnliches wie Humor darstellen sollen, aber nur in den wenigsten Fällen auch funktionieren. Vieles wirkt eher lächerlich denn lustig, wobei man sich nicht einmal sicher sein kann, ob einige dieser Szenen nicht gar todernst gemeint sind. Dann aber scheint die dabei mit einhergehende Komik tatsächlich enorm unfreiwillig. Hervorzuheben ist der Score von Marco Beltrami, der auf der anstrengenden Reise wie die kalte Melodie des Windes erscheint, der quasi als stetiger Begleiter fungiert und die Strapazen symbolisiert.


Insgesamt ist „The Homesman“ ein solider Western vor ansprechender Kulisse, in dem aber das Besondere fehlt. Zwar gibt sich Tommy Lee Jones redlich Mühe, doch kann der restliche Cast, nicht einmal Hillary Swank, dieses Level einfach nicht erreicht. Dazu werden die Figuren auch ein wenig zu knapp und oberflächlich abgetan. So dümpelt der Film lange dahin und als Zuschauer weiß man nie so recht, was man davon halten soll. Lediglich Fans einer sehr langsamen Erzählweise, bei der die Stimmung des Films mit der Thematik und der Entwicklung der Story sehr gut harmonieren und, zumindest was den Hauptcharakter angeht, auch vielfältiges Entfaltungspotenzial vorhanden ist, werden hier ihre Freude haben. Ansonsten dominiert doch eher die Langeweile. Tommy Lee Jones wird wohl immer ein besserer Schauspieler als Regisseur bleiben.


5 von 10 Stoffpuppen im Grab

Review: TEENAGE MUTANT NINJA TURTLES - Für die jungen Fans

2 Kommentare:


Fakten:
Teenage Mutant Ninja Turtles
USA. 2014. Regie: Jonathan Liebesman. Buch: André Nemec, Josh Appelbaum, Even Daugherty. Mit: Megan Fox, Will Arnett, William Fichtner, Alan Ritchson, Noel Feisher, Jeremy Howard, Pete Ploszek, Danny Woodburn, Tohoru Masamune, Whoopi Goldberg u.a. Orig. Stimmen von Tony Shaloub, Johnny Knoxville u.a. Länge:101 Minuten. FSK: freigegeben ab 12Jahren. Ab 5. März 2015auf DVD, Blu-ray und Blu-ray 3D erhältlich.


Story:
Die humanoiden Schildkröten Donatello, Leonardo, Raphael und Michelangelo nehmen, unterstützt von ihrem Mentor Splinter, der furchtlosen Journalistin April O’Neil und dem ehrgeizigen Kameramann Vern, den Kampf gegen ihren ultimativen Endgegner auf: Ninja-Meister Shredder und seine Fußsoldaten.





Meinung:
Es ist schon seltsam, dass die Turtles irgendwie immer noch an der Trickserie der 1980/90er gemessen werden. Dabei stammen die vier Kampfkröten doch eigentlich aus einem Independent-Comic, in dem es wesentlich rauer, brutaler und monochromer zuging, als in der kindertauglichen TV-Trickfilmserie, die bei uns zunächst auf RTL lief und wohl nicht nur den Kleinsten den Samstagmorgen versüßte. Es folgten drei Realverfilmungen, wo von vor allem Teil 1 wirklich als gelungen und beeindruckend zu bezeichnen ist, sowie Videospiele und anderen Merchandise. Nun, im Jahre 2014 haben sich die Turtles quasi selbst überlebt. Immer wieder wurde in ihrer Historie herumgeschraubt und immer wieder waren sie ein Garant für volle Spielwarenkassen und leere Eltern- und Nerdkonten. Dass Produzent Michael Bay erst jetzt darauf gekommen ist, die Ninja-Kröten erneut in ein Kinoabenteuer zu schicken und schon staunenswert.


Auch Turtles fahren Aufzug
Der Gegenwind des Hasses hat dieses Big Budget Reboot der Turtles bereits ereilt, als noch kein Meter Film im Kasten war. Nun, da „Teenage Mutant Ninja Turtles“ fertig ist und in unsere Lichtspielhäuser kommt, lässt sich folgendes Resümee ziehen: die krachende Effektsause aus Bays Produktionsschmiede Platinum Dunes ist nicht so schlimm wie erwartet, allerdings auch weit davon entfernt den Stempel „empfehlenswert“ zu erhalten. „Teenage Mutant Ninja Turtles“ spricht in all seinen Facetten ein adoleszentes Publikum an, welches weder mit den ersten Realfilm von Steve Barron, noch mit den originalen Comics oder der ersten Trickfilmserie Kontakt hatte - die im Vergleich zur hier zur Schau gestellten Over-the-Top-Dynamik gewiss wie attraktionslose Luftnummern wirken müssen, für die auf großes Getöse ausgelegten Sehgewohnheiten des modernen Zielpublikums. Die übertriebenen Charakterzüge der Ninja-Kröten werden hier noch einmal überspitzt dargeboten, die Action wird in meist planlos wirkenden Overkill-Szenen dargereicht und die menschlichen Figuren wirken (vor allem Eye Candy Megan Fox) noch artifizieller als alle aus dem Computer stammenden Figuren und Tohuwabohu-Elemente.


 
April O'Neil im Einsatz für eine gute Story
Was „Teenage Mutant Ninja Turtles“ ein wenig schön poliert sind zum einen die immer noch (für die Fans) gut funktionierenden Charaktere der mutierten Schildkröten sowie deren Eigendynamik und das Regisseur Jonathan Liebesman, der auch in diesem Film wieder keine eigene Handschrift zu generieren vermag, zumindest ein paar Actionszenen in Petto hat, die dem naiven Charme der Turtles gerecht werden. Das ist relativ wenig auf der Haben-Seite und wirklich mehr kommt auch nicht hinzu. Obwohl es schon positiv ausgelegt werden kann, dass sich „Teenage Mutant Ninja Turtles“ in kompakten 101 Minuten abspielt und nicht für eine gegenstandslose Handlung fast drei Stunden braucht, wie etwa zuletzt „Transformers: Ära des Untergangs“. Aber auch wenn es als Fan der Turtles schwer fällt, so lässt es sich dennoch nicht von der Hand weisen, dass die erhoffte Überraschung (das Produzent Bay und Regisseur Liebesman mit den Kultkröten mehr gemacht haben, als einen seelenlosen Box Office-Schmeichler für die Popcorn gierende Masse) hier absolut aus bleibt.


„Teenage Mutant Ninja Turtles“ ist hektisches Bombast/Krawall-Kino, welches dem Franchise gewiss neue Möglichkeit im Bereich des Marketing, also der Gewinnmaximierung, einbringen wird, den liebenswerten grünen Ninjas mit dem Panzer auf dem Rücken aus New York
aber nicht gerecht wird (dafür ihrem jüngsten Publikum). Dieser Film rund um die Turtles scheint halt einfach für eine andere, eine neue Generation von Fans zu sein. Ist das ärgerlich? Ja, ist es schon irgendwie, allerdings hat die ältere Generation ja den Realfilm von 1990 und der ist – dass werden die Kiddies von heute eines Tages auch einfach einsehen müssen – besser. Keine Diskussion.


4 von 10 zufällig gefundenen Ninjitsu-Büchern