Fakten:
Valerian
– Die Stadt der Tausend Planeten (Valerian and the City of Thousand
Planets)
Frankreich,
USA, China, BRD. 2017. Regie und Buch: Luc Besson. Mit: Cara
Delevingne, Dane DeHaan, Elizabeth Debicki, John Goodman, Ethan
Hawke, Clive Owen, Rihanna, Rutger Hauer, Mathieu Kassovitz, Kris Wu,
Aymeline Valade, Sam Spruell, Emilie Livingston, Diva Cam, Alexandre
Willaume, Gavin Drea u.a. Länge: 132 Minuten. FSK: freigegeben ab12
Jahren. Ab 20. Juli 2017 im Kino.
Story:
Valerian
und Laureline sind Spezialagenten der Regierung und mit der
Aufrechterhaltung der Ordnung im gesamten Universum beauftragt.
Während der verwegene Frauenheld Valerian es auf mehr als nur eine
berufliche Beziehung mit seiner schönen Partnerin abgesehen hat,
zeigt ihm die selbstbewusste Laureline jedoch die kalte Schulter. Auf
Anordnung ihres Kommandanten begeben sich Valerian und Laureline auf
eine Sondermission in die atemberaubende, intergalaktische Stadt
Alpha: einer Mega-Metropole, die Tausende verschiedener Spezies aus
den entlegensten Winkeln des Universums beheimatet. Die siebzehn
Millionen Einwohner von Alpha haben sich über die Zeiten einander
angenähert und ihre Talente, Technologien und Ressourcen zum Vorteil
aller vereint. Doch nicht jeder auf Alpha verfolgt dieselben Ziele -
tatsächlich sind im Verborgenen Kräfte am Werk, die alle Bewohner
der Galaxie in große Gefahr stürzen könnten...
Meinung:
Der
Legende nach entwarf Luc Besson sein Sci-Fi-Werk Das Fünfte Element,
als er noch ein Kind war. Eben in jener Zeit, als man noch offen für
Überschwänglichkeiten und Absurditäten war und etwas auch dann
cool war, wenn es von der Masse ignoriert wurde. Irgendwie hat sich
Besson diese Eigenschaft immer behalten, auch wenn er und seine
Film-Manufraktur Europa Corp. Für einige wirklich schreckliche
Genre-Filme der letzten Zeit vernatowrtlich war. Besson war und ist
ein hochprofessioneller Filmemacher, der sich die Liebe zur Naivität
nie wegnehmen lassen hat. Das war nicht immer von Vorteil, aber mit
Valerian – Die Stadt der tausend Planeten gelang dem Franzosen
endlich wieder ein Film, der zu begeistern weiß, auch wenn er
haufenweise Makel aufweist.
Zu
denen zählen u.a. ein Schurke ohne Profil oder eine Szene, in der
uns Besson Popstar Rihanna, die hier ein Alien spielt, ohne Wenn und
Aber als Ausnahmekünstlerin verkaufen möchte. Sei's drum. Valerian
punktet dafür mit anderen Stärken. Das Sci-Fi-Märchen kombiniert
keck und ohne Raffinesse – dafür aber mit Elan und Kraft –
Spionage-Action, Ethno-Märchen und Sci-Fi-Gigantismus. Ein Cocktail,
dessen unterschiedliche Geschmackssorten ungewohnt wirkt. Genau das
ist aber so wunderbar daran. Der Film ist klar eine Spektakel, aber
eines mit dem Herz am rechten Fleck. Die ganzen herrlich bescheuerten
Ideen und Detaisl, die Besson hier walten lässt, bringen nicht nur
eine funktionelle Faszination mit, sondern auch einem wunderbaren
Esprit.
Klare
Sache: Valerian ist Trash! Trash mit moderner Optik und Techniken,
aber die Geschichte und dargestellte Welt ist in alten Sci-Fi-Zeiten
beheimatet, als Perry Rhodan noch neu war und Flash Gordon ein
bekannter Held. So erlaubt sich Valerian zum Teil Ideen, die so
herrlich bizarr wirken, dass Freude aufkommt. Da fischen Aliens nach
Menschen, werden Riesenquallen als Hüte getragen und bläulicher
Schleim dient dazu Feinde dingfest zu machen. Kurios, albern, schräg.
Ein buntes, poppiges und durch und durch naives Filmerlebnis, dass
sich nicht darum schert cool oder trendy zu wirken. Das wird gewiss
auch dazu führen, dass Valerian am Box Office untergehen wird. Das
ist schade, aber der Film dürfte von seiner Handschrift her dann
doch zu speziell, eigenartig und nonkonform sein, um die breite Masse
zu unterhalten.
Wer
sich für Bessons Valerian öffnen kann, der erlebt einen Film mit
Seele, Detailliebe und vor allem mit Charme. Etwas was diese
Produktionen von anderen, ähnlichen Werken wie etwa John Carter oder
Jupiter Ascending klar und deutlich unterscheidet. Valerian ist ein
verfilmter Groschenroman des Genres: trivial, direkt und voller
Begeisterung für die Möglichkeiten der Phantasie.
7,5
von 10 virtuellen Märkten
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