Fakten:
X-Men 2 (X2)
USA, 2003. Regie: Bryan Singer.
Buch: Michael Dougherty, David Hayter, Dan Harris, Zack Penn, Bryan Singer.
Mit: Hugh Jackman, Patrick Stewart, Ian McKellen, Brian Cox, Famke Janssen,
Halle Berry, James Marsden, Rebecca Romijn, Anna Paquin, Alan Cumming, Aaron
Stanford, Shawn Ashmore, Kelly Hu, Bruce Davison u.a. Länge: 130 Minuten. FSK:
Freigegeben ab 12 Jahren. Auf DVD und Blu-ray erhältlich.
Story:
Während Wolverine sich auf
Spurensuche nach seiner Vergangenheit begibt und Magneto in einem spezielle
Kunststoffgefängnis einsitzt, scheitert eine unbekannter Mutant nur knapp mit
einem Attentat auf den US-Präsidenten. Militärwissenschaftler William Stryker
bekommt daraufhin die Genehmigung, hart gegen die Mutanten durchzugreifen. Eine
Invasion auf die Schule von Professor Xavier wird gestartet, nur wenige der
jungen Mutanten, unter ihnen Rogue, Iceman und Pyro, können der Gefangenschaft
entgehen. Parallel dazu spüren Storm und Jean den unbekannten Attentäter auf,
den Teleporter Nightcrawler. Doch dieser scheint nur ein willensloses
Instrument gewesen zu sein. Die X-Men müssen sich mit ihren alten Widersachern
zusammentun, um eine Katastrophe zu verhindern.
Meinung:
Nachdem sich Bryan Singer im ersten
„X-Men“ ausführlich mit der Einführung der Figuren und Grundgeschichte
beschäftigte, konnte er nun folgerichtig schnell loslegen. Die angespannte
Situation zwischen Menschen und Mutanten, die Beweggründe aller Beteiligten und
ihre Verhältnisse zueinander sind klar, also nun bitte ohne große Umschweife
voll drauf los. Kann, darf und muss eine direkte Fortsetzung nach einer bewusst
darauf abzielenden Exposition auch machen, nur ist Vorsicht geboten, sich nicht
im puren Spektakel zu verlieren. Singer tappt genau in diese Falle nicht,
spricht für ihn und den Film.
Schicker Einheitslook, nur der Chef muss mal wieder auffallen. |
Natürlich bietet „X-Men 2“ deutlich
mehr Action als der Erstling, vergisst dabei glücklicherweise nicht die
Geschichte. Der existenzielle Kampf seiner Figuren tritt zwar leicht in den
Hintergrund, ist in der Ausführlichkeit allerdings auch nicht mehr
erforderlich, betrachtet man – was eindeutig so sein soll – beide Filme als ein
großes Ganzes. Es sind nicht zwei voneinander unabhängig funktionierende Teile,
zu sehr bauen die Ereignisse aufeinander auf, werden konsequent weitergeführt,
beantworten offen gelassene Fragen und bleiben sich und ihren Figuren treu.
Trotz der gestiegenen Action (was definitiv erforderlich war) wird sich nicht
rein darauf verlassen. Neue Figuren kommen hinzu (speziell
natürlich Kurt Wagner alias Nightcrawler und William Stryker), vorher nur kurz
aufgetauchte bekommen ihre Bühne (Iceman und Pyro), ohne das die Protagonisten
des Originals zu sehr in den Hintergrund geraten, im Gegenteil. Wie Singer das
alles unter einen Hut bekommt, ist erstaunlich und aller Ehren wert.
Auf jeden Topf passt ein Deckel, sogar zu Wolverine. |
„X-Men 2“ übertrifft seinen tollen
Vorgänger noch deutlich, ergänzt ihn stimmig und erlaubt sich eigentlich gar
keinen nennenswerten Schwächen. Wenn er etwas weniger tiefgründig erscheint als
Teil 1 ist gar kein Problem, schließlich muss er sich nicht wiederholen und
lässt den Kern der Sache niemals aus dem Auge. Eine praktisch perfekte
Mischung, somit ein Musterbeispiel für ein ideales Sequel. Wie schwer so was
ist, wurde dann leider im Trilogie-Abschluss deutlich, dort ging diese Mischung
drastisch den Bach runter.
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