Posts mit dem Label Found-Footage werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Found-Footage werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Review: HOUSES OF TERROR - Happy Halloween

Keine Kommentare:


                                                                        
Fakten:
Houses of Terror (The Houses October Built)
USA, 2014. Regie: Bobby Roe. Buch: Zack Andrews, Bobby Roe, Jeff Larson, Jason Zada. Mit: Brandy Schaefer, Zack Andrews, Bobby Roe, Mikey Roe, Jeff Larson u.a. Länge: 92 Minuten. FSK: Freigegeben ab 16 Jahren. Ab dem 22.4.2016 auf DVD und Blu-ray erhältlich.


Story:
Jedes Jahr zieht es rund 30 Millionen Amerikaner zur Halloween-Zeit in saisonale „Spukhäuser“. Ähnlich Jahrmarktsattraktionen, in denen maskierte Schausteller und unheimliche Effekte dem Publikum das Fürchten lehren sollen. Um einen noch immer größeren Nervenkitzel zu erzeugen, muss inzwischen zu radikaleren Mitteln gegriffen werden. Fünf Freunde wollen bewaffnet mit mehreren Kameras selbst überprüfen, in welcher der zahlreichen Locations einem wirklich Angst und Bange wird. Während ihrer Trips stoßen sie auf eine Organisation namens „Blue Skeleton“, die angeblich jede Grenze überschreitet. Das muss natürlich am eigenen Leib ausprobiert werden…

                                                                          
Meinung:
Totgesagte leben bekanntlich länger, was aber das schon seit Jahren völlig blutleere Sub-Genre des Found-Footage-Horror immer noch für eine offenbar nicht geringe Anzahl von zahlenden Zuschauern interessant gestaltet, es bleibt ein Rätsel. Würde es wenigstens mal einen innovativen Ansatz geben oder die Stilistik sich als wahrer Vorteil für das Geschehen erweisen. Das letzte (und fast einzige) Mal gelang dies bei der spanischen Terror-Keule „[REC]“…das war 2007! Seitdem wurde einem gefühlt immer wieder der selbe Film vorgesetzt, mal hier und da leicht abgewandelt, das Resultat wurde in der x-ten Wiederholung nur noch uninteressanter, als es ohnehin schon war.


Wer hat mehr Schiss vor wem?
Eine echte Ausnahme dieser niederschmetternden Tendenz bildet auch „Houses of Terror“ grundsätzlich nicht, aber immerhin lassen sich dem Spielfilmdebüt von Bobby Roe ganz leichte Pluspunkte anrechnen, die in der Gesamtbetrachtung allerdings auch nicht mehr sind als Fußnoten. Wie so oft will eine Gruppe (zunächst) unerschrockener und bemüht heiter dargestellter Freunde den Nervenkitzel suchen, obwohl sie eigentlich damit rechnen, dass ihnen nichts Schlimmes widerfahren kann. Auf einer Extrem-Spukhaus-Tour zu Halloween suchen sie die furchteinflößenste Location, in der gruselfreudigen Gästen ein gehöriger, aber harmloser Schreck eingejagt werden soll. Natürlich (wer hätte das gedacht?) wird aus dem Spaß irgendwann Ernst und die vorher so gute Stimmung kippt in echte Todesangst. Kein sonderlich origineller Plot, der per se so uninteressant aber nicht ist, wenn denn richtig vorgetragen. Da hapert es Found-Footage-typisch über weite Strecken ganz gewaltig und ist wohl nur mit einer sehr toleranten und dem Genre zugetanen Einstellung zu akzeptieren. Zumal sich hier mal wieder der Eindruck einschleicht, dass das Stilmittel in erster Linie nicht die Atmosphäre ausmachen soll oder für die Handlung unabdingbar wäre, sondern einfach nur eine Umsetzung überhaupt realisierbar.


Angst vor Clowns? Verrückt...
Lange Zeit passiert bei „Houses of Terror“ schrecklich wenig von Relevanz, außer das sich Semi-Amateur-Darsteller (unter ihnen auch Regisseur Bobby Roe, sein Bruder Mickey und Co-Autor/Produzent Zack Andrews) vor wackeligem Bild mit halb-improvisierten Gestammel zumüllen, das dadurch nicht realistischer, sondern eher noch künstlicher wirkt als jeder voll gescriptete Dialog. Es entsteht – selbst wenn man sich auf den Quatsch einlassen möchte – nie der Eindruck, dass da gerade „echte“ Menschen „echte“ Gespräche führen, bei denen halt eine Kamera läuft. Stichwort Kamera, ein weiteres Found-Footage-Problem, für das sich scheinbar nie wirklich interessiert wird: Warum läuft das Ding selbst dann, wenn man sich gerade zum Pinkeln in die Büsche schlägt oder hält voll drauf, während man in einer dunklen Gasse von unheimlichen Gestalten umzingelt wird? Als wenn man seine Hände in diesen Momenten nicht sinnvoller verwenden könnte. Es nützt daher wenig, dass Roe aus seinem drei Jahre vorher entstandenen Dokumentarfilm „The Houses October Built" (so auch der wesentlich schönere Originaltitel dieses Films) Interviewausschnitte und Statements (wirklich) echter Menschen zum Thema Halloween-Spukhäuser reinschneidet, obwohl das noch eine der besseren Ideen bis dato ist.


Wer deshalb (zurecht) schon keine Lust auf so was hat, kann auch „Houses of Terror“ getrost ignorieren, der verkauft sich da kein Stück besser als die übliche Schleuderware der letzten 15 Jahre. Aus der Lethargie rütteln in den ersten zwei Dritteln nur ganz wenige Momente kurz wach, die ein leichtes Gefühl der Bedrohung andeuten. Und als man es schon gar nicht mehr für möglich gehalten hätte: In den letzten 20 Minuten kommt doch tatsächlich etwas Schwung in den ruckelige Baldrian-Veranstaltung. Das sieht immer noch ganz furchtbar aus, vermittelt aber plötzlich eine perfide Survival-Terror-Stimmung, die für die Mittel schon ganz ordentlich ist. Auf die brauchbaren Momente reduziert könnte „Houses of Terror“ durchaus etwas hermachen. Besonders, wenn sie nicht im Found-Footage-Stil gedreht wären. Spielt man das vor seinem geistigen Auge ab, ja, warum nicht? Dann wäre dieser Film mit dieser Crew und dem Budget aber niemals auf die Beine zu stellen gewesen. Hätte, wäre, wenn: Es ist so, wie es ist und das taugt insgesamt ziemlich wenig. Lässt jedoch etwas erkennen, nennen wir es mal optimistisch Talent, nur das Drumherum gehört dringend verbessert. 

4 von 10 wütenden Clowns

Review: DIE HÖHLE - Survival-Trip nach Schema F

15 Kommentare:


Fakten:
Die Höhle (La cueva)
ES, 2014. Regie: Alfredo Montero. Buch: Javier Gullón, Alfredo Montero. Mit: Marta Castellote, Xoel Fernández, Eva García-Vacas, Marcos Ortiz, Jorge Páez. Länge: 80 Minuten. FSK: Freigegeben ab 16 Jahren. Auf DVD und Blu-ray erhältlich.


Story:
Fünf Freunde begeben sich auf einen Campingausflug und begehen aus Leichtsinn einen fatalen Fehler. Sie finden den Eingang zu einer Höhle, wollen diese abenteuerlustig erkunden und verirren sich in den engen und unübersichtlichen Gängen. Bald schon macht sich Panik breit, Hitze und Flüssigkeitsverlust machen sich bemerkbar und der Kampf ums Überleben lässt jegliche Moral verschwinden.



                                                                               



Meinung:
Höhlen als Setting für einen Survival-Schocker, das gab es in den letzten Jahren häufiger. Mal mit der Zugabe blutlechzender Kreaturen wie in dem wohl besten Beitrag „The Descent – Abgrund des Grauens“, mal ganz schlicht als Überlebenskampf der dort Gefangenen, wie z.B. in dem (weniger gelungenem) „Sanctum 3D“. Diesen Filmen hat der spanische Beitrag „Die Höhle“ nichts hinzuzufügen…außer dem inzwischen nun wirklich ausgelutschten Stilmittel Found-Footage.


Unter Tage ist die Stimmung auf dem Tiefpunkt.
Dabei ist die wackelige Kameratechnik hier durchaus eine interessante Variante, fühlen sich die unglaublich beklemmenden Gänge des steinigen Labyrinths durch das beschränkte Sichtfeld und die Augen der Protagonisten tatsächlich zu Beginn noch um einiges klaustrophobischer an. Somit verfolgt das oft nervige und grundsätzlich überstrapazierte Prinzip hier durchaus einen Sinn, mal ganz abgesehen von der Kostenminimierung, die sicher auch nicht ganz nebensächlich für diese Wahl war. Leider fällt Regisseur Alfredo Montero und seinem Co-Autor Javier Gullón darüber hinaus nicht allzu viel ein und ganz besonders gelingt es ihnen im weiteren Verlauf nicht glaubhaft zu erklären, warum die Kamera immer alles im Blick hat. Muss sie natürlich, sonst stände der Zuschauer buchstäblich im Dunkeln, aber wie logisch ist es, dass man in dieser Situation nichts Besseres zu tun hat, als fleißig weiter zu filmen, selbst wenn man gerade gegen das Ertrinken ankämpft? Die lapidare Erklärung, man müsse alles für die Nachwelt festhalten, ist gelinde gesagt kompletter Unsinn. Kein neues Problem von Found-Footage und auch nicht der Hauptkritikpunkt. Mangelnde Kreativität und extreme Vorhersehbarkeit stören schon deutlicher. Zu offensichtlich ist, was in den 80 Minuten passieren wird, da wirklich alles schon mehrfach aufgeboten wurde. Menschen, die sich in Extremsituationen in wahre Bestien verwandeln, wurde schon viel zu oft und praktisch identisch gezeigt.


Durch die begrenzte Laufzeit erscheint das radikale Verhalten der Figuren zu hastig, eine Entwicklung in Form von Abstufungen wird dem Zuschauer vorenthalten. Dadurch spart der Film zwar Zeit, geht trotz einiger bösartiger Szenen jedoch nicht so nah. Zudem ist die Figurenzeichnung ähnlich lieblos und beliebig geraten. Wer sich als Gruppen-Psycho in spe entpuppen wird und wer höchstwahrscheinlich als letzte Instanz der Vernunft und Menschlichkeit herhalten muss, dürfte bereits vor dem Betreten der Todesfalle relativ eindeutig sein. Dadurch wird das Geschehen schnell eher uninteressant, trotz der Bemühung um Angst, Terror und blanken Horror in Form des natürlichen Selbsterhaltungstriebes. Gänzlich misslungen ist „Die Höhle“ keinesfalls, kann bei der ersten Berührung mit dieser Art von Film bestimmt sogar einigen Zuspruch gewinnen, mehr als die x-te Version eines interessanten, aber schon deutlich intensiver erzählten Geschichte ist er schlussendlich nicht. Wenn man mit ihm ganz hart ins Gericht gehen wollen würde, könnte noch das unglaublich dumme Verhalten der Protagonisten angebracht werden, aber ohne das würde man ja gar keinen Film zu sehen bekommen. Wer so blauäugig ins Verderben läuft, hat es ehrlich gesagt auch nicht besser verdient.

4,5 von 10 schwachen Batterien

Review: S-VHS - Im Kollektiv nicht gut genug

Keine Kommentare:

https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhG3Ip2DFh3VS43XkWTdgjCj_6pw8yNn7i7O5YyL7IdwkUQq26_oGn4jub44EqkEsj-3i_m-jZsc-jCZGntreusMfnFY8SD1TffxFFmjEP3SbGVRLpHK1QbO24SzQUmbxhodoUfQQPSJMM/s1600/V-H-S-2_Poster.jpg
                                                                                 
 
Fakten:
S-VHS (V/H/S 2)
USA, CA, INO, 2013. Regie: Simon Barrett, Adam Wingard, Edúardo Sanchez, Gregg Hale, Timo Tjahjanto, Gareth Huw Evans, Jason Eisener. Mit: Lawrence Michael Levine, Kelsy Abbott, L.C. Holt, Adam Wingard, Jay Saunders, Fachry Albar, Oka Antara u.a. Länge: 96 Minuten. FSK: Freigegeben ab 18 Jahren (cut), uncut keine Freigabe. Auf DVD und Blu-ray erhältlich.


Story:
Zwei Privatschnüffler sollen das Verschwinden eines Studenten aufklären. In seiner Wohnung finden sie eine Sammlung von Videos mit äußerst verstörendem Material.


                                                                  

Meinung:
Nach dem Erfolg (in Genre-Kreisen) des Episoden-Found-Footage-Streifens „V/H/S“ folgte die (logische) Fortsetzung „S-VHS“ a.k.a. „V/H/S 2“. Das Prinzip bleibt gleich. Kurze Horror-Storys im Wackelkamera-Stil, verbunden durch eine zweckdienliche, nebensächliche Rahmenhandlung. Das gerade in dem Genre in relativ kurzer Zeit tatsächlich etwas möglich ist, bewies die legendäre Serie „Tales from the Crypt“ Ende der 80er, Anfang der 90er sehr eindrucksvoll. Potenzial ist somit gegeben und auch bei „S-V/H/S“ finden sich immer wieder Punkte, die einen gewissen Reiz haben. In jeder der vier Episoden (die Rahmenhandlung ausgeklammert, das ist einfach dünner Klebstoff), nur in einigen sehr gering und deutliche Defizite haben sie alle. Solche Filme – verschiedene Storys von verschiedenen Machern, alles zusammengeworfen – zu beurteilen ist selten leicht, da Licht und Schatten sich in der Regel wie beim Staffellauf den Stab in die Hand geben. Da ist mal was recht gut, mal was eher gar nicht, trotzdem steht am Ende ein Fazit. Leicht unfair für die gelungenen Situationen und Ideen, aber ist nun mal so.


Auch „S-VHS“ ist teilweise gar nicht schlecht, nur der größere Anteil eher verzichtbar. Deshalb muss ins Detail gegangen werden:


- Tape 49.
Die Rahmenhandlung, nicht weiter erwähnenswert. Nur zur Bindung angerührt und lässt am Ende auch noch einiges offen, vollkommen egal.

- Phase I Chlinical Trials.
Implantat mit Folgen.
Einem Mann wird nach einem Unfall ein künstliches, voll funktionsfähiges Auge eingesetzt. Da ein Prototyp, wird eine Kamera installiert, um die Resultate zu dokumentieren. Nun sieht der Kerl allerdings böse Geister und bekommt mächtig Streß.
Erinnert an „Paranormal Activity“, setzt auf jump-scares und ist von der Handlung so dünn wie Pergamentpapier. Ist gar nicht schlecht gefilmt, nutzt das Found-Footage-Prinzip durch die Idee halbwegs sinnvoll, lässt mal kurz aufzucken. Sonst ein grober Anriss einer Geschichte, die auch in längerer Ausgabe wohl nicht richtig überzeugen könnte.


- A Ride in the Park.
Auch Zombies sollten Helme tragen.
Ein Biker (mit Helmkamera) wird von einem Zombie gebissen, mutiert selbst und hält seinen Blutrausch auf Video fest. Handlung quasi nicht vorhanden, dafür die einzige Episode, die blutroten Humor enthält. Nix mit jump-scares, das ist Zombie-Splatter mit Anlauf. Deftiger Gore, wie in dem Genre üblich, allerdings mit dieser netten Idee, alles aus der Ego-Perspektive eines Frisch-Fleisch-Liebhabers zu sehen. Hat wenig zu erzählen, saut tierisch rum, hat aber irgendwie Witz und eine ungewöhnliche (Genre)Schluss-Pointe. Trotzdem, eine Geschichte ist das eher nicht, nur ein Fragment.


- Safe Haven.
Alleine ist Suizid nur feige.
Die Story von Timo Tjahjanto und Gareth Huw Evans kann am ehesten überzeugen. Die längste der vier Episoden bietet als einzige ein echtes Gerüst, sprich Einleitung, Hauptteil, Schluss, wenn natürlich im Zeitraffer. Zudem die beste Handlung generell. Das wäre wirklich Stoff für einen abendfüllenden Spielfilm. Von seinem Gore-Anteil stellt das selbst den Zombie-Splatter locker in den Schatten, was allerdings auch ein Dorn im Auge ist. So übel wie hier (und diesmal nicht als Spaß) gewütet wird, ist schon harter Tobak. Wäre eigentlich gar nicht nötig, denn das „kleine Finale“ hat an sich so eine gute Voraussetzung und packende Atmosphäre, der brutale Amoklauf wirkt wie ein Zugeständnis an die Blutwurst-Fraktion und dreht dabei so richtig durch. Teilweise etwas sehr heftig und blutdurstig. Die letzte Szene wirkt dann noch so unpassend albern (im Vergleich zum Rest), macht leider einiges kaputt. Schade, an sich steckt da das meiste Potenzial.


- Slumber Party Alien Abduction.
Area 51 kommt zur Facebook-Party.
Teenies haben sturmfreie Bude und bekommen ungebetenen Besuch von Aliens. Mehr ist  auch nicht. Technisch gar nicht schlecht vorgeführt, that’s it. Die klassischen Alien-Figuren mit großen Augen, Birnen-Schädel und ganzkörper-rasiert jagen Kinder durch Haus, See und Schäune, dann ist Schluss. Na ja...


Am Ende darf die Grundstory einen doofen Schlusspunkt setzten, das ist „S-VHS“. Was bleibt? Nicht so viel. Story 1 & 4 sind handwerklich ganz okay, aber eher egal. Story 2 deftig und ganz witzig, viel passiert da jedoch nicht. Story 3 hat Potenzial und kann es zum Teil nutzen, ist (und wäre eigenständig eindeutig) wohl einen Blick wert. Insgesamt hat der Streifen seine Momente – sogar die schwachen Episoden – aber zusammen ist das nicht so richtig überzeugend. Mehr Schatten als Licht. Für Gore-Fanatiker (in der Uncut-Fassung) sicher interessant, wem das nicht reicht, kann sich nur an Teilaspekten erfreuen. Leider am Ende eher unter dem Strich. Wenn speziell Story 1, 4 und das Gerüst nicht so wurscht wären, sicher ein insgesamt (viel) besserer Film.

4,5 von 10 verbotenen Videos.