Review: G.I. JOE - GEHEIMAUFTRAG COBRA - Vom Spielzeug zum Kinofilm!



Fakten:
G.I. Joe – Geheimauftrag Cobra (G.I. Joe: The Rise of Cobra)
US, 2009. Regie: Stephen Sommers. Buch: Stuart Beattie, David Elliot, Paul Lovett, Michael B. Gordon, Stephen Sommers. Mit: Channing Tatum, Sienna Miller, Marlon Wayans, Christopher Eccleston, Joseph Gordon-Levitt, Dennis Quaid, Brendan Fraser, Jonathan Pryce u.a. Länge: 118 Minuten. FSK: Freigegeben ab 16 Jahren. Auf DVD und Blu-ray erhältlich.


Story:
Die beiden Soldaten Duke und Ripcord haben den Auftrag den Transport von Raketensprengköpfe zu eskortieren, dabei kommt ihnen jedoch die Terrororganisation Cobra in die Quere. Von der geheimen Spezialeinheit G.I. Joe gerettet, schließen sich die beiden Soldaten dem Trupp an und arbeiten von nun an gemeinsam daran, die Raketensprengköpfe zu schützen.




Meinung:
Man darf sich mittlerweile schon gar nicht mehr wundern aus welchen dunklen Ecken und rudimentär verwandten Medien Hollywood Ideen für einen Film zusammenschustert. Dabei ist es nach dem gewaltigen Erfolg der „Transformers-Reihe“ eigentlich gar nicht so erstaunlich, dass weitere Spielzeugreihen für eine Adaption herhalten mussten. Wie schon bei „Transformers“ stammt auch der Ursprung von „G.I. Joe – Geheimauftrag Cobra“ aus dem Hause Hasbro und ähnlich wie bei Michael Bays heiß diskutierter Materialschlacht richtet sich dieser Film vermehrt an ein jüngeres Publikum. Der grundsätzliche Gedanke dahinter scheint auch gar nicht so verkehrt, man nehme ein paar beliebte Actionfiguren, schmeiße sie von einer Actionszene in die nächste und kombiniere die einzelnen Szenen durch eine nebensächliche Story über den Weltuntergang, ganz ähnlich als würde man selbst mit ihnen spielen. Dass dieser Gedanke als Film leider nicht funktioniert, beweist „G.I. Joe – Geheimauftrag Cobra“ nur zu deutlich.


Vor dem Einsatz lieber nochmal für die Kamera posieren!
Der Film scheitert an vielerlei Gründe. Schon ein Blick auf die Drehbuchautoren verrät, was man hier erwarten darf, und dabei ist es noch nicht einmal nötig sich deren vorherige Arbeiten anzusehen, sondern ein kurzer Blick auf die Anzahl reicht bereits aus. Fünf Autoren sind es in der Summe, ein Wert, den man dem fertigen Film nur allzu schmerzlich ansieht, denn inhaltlich bewegt er sich in der untersten Kategorie. Die Handlung ist nicht nur komplett ausgelutscht, sondern manövriert sich auch von Logikloch zu Actionszene und wieder zurück, und das über 120 Minuten. Ohnehin dient die Story nur einem einzigen Zweck, nämlich den zahlreichen Explosionen, Schießereien und Schwertkämpfen einen Hauch von Bedeutung zu verleihen, jegliche Einbindung des Zuschauers scheitert aber schon an den hölzernen Figuren und der emotionslosen Inszenierung. Über zwei Stunden präsentiert uns Regisseur Sommers eine sinnbefreite Actionorgie, die den Zuschauer in ihren festgefahrenen Strukturen außen vor lässt und dadurch nie auch nur einen Hauch von Spannung erzeugt. Die einzige Rettung wäre eine adäquate Inszenierung gewesen, denn auch sinnbefreite Monotonie vermag mit der richtigen Inszenierung noch halbwegs zu glänzen. Doch auch hier scheitert der Film, hektisch gefilmt und geschnitten zeugen seine zum Teil scheußlich aussehenden CGI-Effekte von einer schmerzlichen Nichtexistenz an technischen Fertigkeiten.


Letztlich ist „G.I. Joe – Geheimauftrag Cobra“ ein ähnlicher Fall wie Michael Bays „Transformers“ Franchise. Wer mit der sinnlosen Materialschlacht und der durchgehenden Reizüberflutung etwas anfangen konnte, wird auch mit diesem Werk seinen Spaß haben, alle anderen sollten großen Abstand wahren. Warum der Film trotz schlechter Kritiker- und Nutzerwertungen zu einem Erfolg wurde, liegt auf der Hand. Ein rasant geschnittener Trailer mit viel Action, ein mehr oder weniger klangvoller Name und vor allem bekannte Darsteller wie Channing Tatum, Sienna Miller und Joseph Gordon-Levitt locken die Massen ins Kino. Über Qualität sagt das Einspielergebnis ohnehin nur sehr selten etwas aus.


2 von 10 sinnlosen CGI-Kamerafahrten

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